Das Nonnenturnier: Unterschied zwischen den Versionen
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| namen = Das Nonnenturnier; | | namen = Das Nonnenturnier; Der turney von dem czers<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | ||
| autorin = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | autorin = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungszeit = 15. Jhd. ([[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 1331); 1430-1435 ([[Schmid, Ursula (Hg.) Codex Karlsruhe 408]], S. 13)<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungszeit = 15. Jhd. ([[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 1331); 1430-1435 ([[Schmid, Ursula (Hg.) Codex Karlsruhe 408]], S. 13)<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
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| auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | | auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | ||
| überlieferung = Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 30vb-35ra [https://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-1298]<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | | überlieferung = Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 30vb-35ra [https://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-1298]<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 31-47<br />[[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 944-977<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | | ausgaben = [[Cramer, Thomas (Hg.): Märendichtung]], Band 2, S. 159-172<br />[[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 31-47<br />[[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 944-977<br />[[Keller, Adelbert (Hg.): Erzählungen aus altdeutschen Handschriften]], S. 443-459<br />[[Schmid, Ursula (Hg.) Codex Karlsruhe 408]], S. 162-177<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| übersetzungen = [[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 944-977<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | übersetzungen = [[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 944-977<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| forschung = [[Dimpel, Friedrich Michael: du bist aller tugent vol]]; [[ | | forschung = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 16, 19, 172f., 192, 267, 274-278, 309, 314f.; [[Classen, Albrecht: Sexual Desire and Pornography]]; [[Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages]], S. 37, 60, 87, 135, 138, 149f.; [[Dicke, Gert: Mären-Priapeia]]; [[Dimpel, Friedrich Michael: du bist aller tugent vol]]; [[Ehrismann, Otfried: Fabeln, Mären, Schwänke und Legenden im Mittelalter]], S. 61; [[Eming, Jutta: Der Kampf um den Phallus]]; [[Fasbender, Christoph/Kropik, Cordula: Der "Turney von dem czers" zwischen Kohärenz und Ambiguität]]; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 68, 97, 105, 121, 213, 223, 272; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 35, 204, 223-225, 231-238, 243f., 315; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 208, 214, 222-225, 317, 329, 333, 389; [[Malm, Mike: Das Nonnenturnier]]; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 23, 39, 41, 52, 74, 76; [[Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens]], S. 22, 137; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 42, 104, 126, 380-393, 395, 400f.; [[Scheuer, Hans Jürgen: Schwankende Formen]]; [[Schlechtweg-Jahn, Ralf: Geschlechtsidentität und höfische Kultur]]; [[Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz]], S. 84-95, 103, 105f., 108f., 112f., 118f., 228f., 231, 234, 236, 240, 244-246, 257f., 260-262; [[Siller, Max: Das mittelalterliche 'maere' im akademischen Unterricht oder 'lust in translation'…]]; [[Strohschneider, Peter: Der turney von dem czers]]; [[Von Müller, Mareike: Schwarze Komik]], S. 190-228; [[Von Müller, Mareike: Verletzte Körper und gestörte Rituale in schwankhaften Erzählungen des späten Mittelalters]]; [[Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen]]; [[Wolter von dem Knesebeck, Harald: Zahm und wild]], S. 510-514; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 233, 342<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
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==Inhalt== | |||
===Promythion=== | |||
Der Dichter bittet um Aufmerksamkeit für seine Erzählung. | |||
===Narratio=== | |||
Ein Ritter verbringt mit einer schönen Dame eine gemeinsame Nacht, sagt ihr | |||
aber gleich im voraus, daß er am nächsten Tage Abschied nehmen werde. Aus | |||
Rache redet sie ihm nach dem Minnespiel ein, er werde den Frauen doppelt | |||
willkommen sein, wenn er sich von „dem zwischen seinen Beinen“ trenne. | |||
Nach einem Streitgespräch mit seinem ''zagel'' entfernt der Ritter diesen anstößigen Körperteil und versteckt ihn unter der Treppe eines Nonnenklosters. Als | |||
er aber die geglückte Operation der Dame meldet, jagt sie ihn mit über hundert | |||
anderen Frauen aus der Stadt Saraphat, und er verkommt in der Wildnis. Der | |||
''zagel'' aber beginnt sein eigenes Leben zu leben und begibt sich in den Kreuzgang | |||
des Klosters, wo er bald von den Nonnen entdeckt wird. Heftige Entrüstung | |||
vortäuschend, will ihn jede in ihre Zelle treiben. Da sie zu keiner Einigung | |||
kommen, tragen sie den Streitfall der Äbtissin vor, die den Nonnen die Abhaltung eines Turniers vorschlägt. Der Kampf um den begehrten Preis wogt | |||
heftig hin und her, bis die Streiterinnen schließlich bemerken, daß die Trophäe | |||
verschwunden ist. Die Nonnen sind alle jämmerlich zerzaust und beschließen, | |||
über den Vorfall Stillschweigen zu bewahren. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 499) | |||
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | [[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | ||
[[Kategorie:Quelle Schwank]] | [[Kategorie:Quelle Schwank]] |
Aktuelle Version vom 17. Juni 2024, 07:32 Uhr
Inhalt
Promythion
Der Dichter bittet um Aufmerksamkeit für seine Erzählung.
Narratio
Ein Ritter verbringt mit einer schönen Dame eine gemeinsame Nacht, sagt ihr aber gleich im voraus, daß er am nächsten Tage Abschied nehmen werde. Aus Rache redet sie ihm nach dem Minnespiel ein, er werde den Frauen doppelt willkommen sein, wenn er sich von „dem zwischen seinen Beinen“ trenne. Nach einem Streitgespräch mit seinem zagel entfernt der Ritter diesen anstößigen Körperteil und versteckt ihn unter der Treppe eines Nonnenklosters. Als er aber die geglückte Operation der Dame meldet, jagt sie ihn mit über hundert anderen Frauen aus der Stadt Saraphat, und er verkommt in der Wildnis. Der zagel aber beginnt sein eigenes Leben zu leben und begibt sich in den Kreuzgang des Klosters, wo er bald von den Nonnen entdeckt wird. Heftige Entrüstung vortäuschend, will ihn jede in ihre Zelle treiben. Da sie zu keiner Einigung kommen, tragen sie den Streitfall der Äbtissin vor, die den Nonnen die Abhaltung eines Turniers vorschlägt. Der Kampf um den begehrten Preis wogt heftig hin und her, bis die Streiterinnen schließlich bemerken, daß die Trophäe verschwunden ist. Die Nonnen sind alle jämmerlich zerzaust und beschließen, über den Vorfall Stillschweigen zu bewahren.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 499)