Die Gevatterinnen
Die Gevatterinnen | |
---|---|
AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Donaueschingen 104, 82ra-83rb [1] |
Ausgaben | Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 40-43 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 4, S. 103-110 |
Übersetzungen | Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 453-455 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 657-660 |
Forschung | Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 8, 66, 98, 269; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 113f., 116, 217; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 236 |
Inhalt
Narratio
Zwei Gevatterinnen leben lange Jahre in Frieden und Eintracht. Eines Tages aber erzählt die eine, ihr Mann habe sie übel geschlagen, während die andere ihren Gatten rühmt, dass sie von ihm stets nur Gutes empfangen habe. Als sich die Geschlagene verteidigt, nur wenn ein Mann seine Frau schlage, liebe er sie richtig, geht die andere betrübt nach Hause. Voller Sorge erkundigt sich ihr Mann nach dem Grund ihrer Trauer und muss schließlich hören, dass sie ihn für lieblos hält, weil er sie noch nie geschlagen habe. Da lässt er sich vier Gerten kommen und zerbleut die Frau so sehr, dass sie ein halbes Jahr das Bett hüten muss und Tag und Nacht die heimtückische Gevatterin verflucht.
Epimythion
Alle falschen und bösen Leute sollte man in gleicher Weise verprügeln.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 469)