Der Rabe mit den Pfauenfedern (Der Stricker)
Der Rabe mit den Pfauenfedern | |
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AutorIn | Der Stricker |
Entstehungszeit | Ca. 1220-1250 (Grubmüller: Novellistik, S. 1020) |
Entstehungsort | Österreich? (Grubmüller: Novellistik, S. 1020) |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Wien, ÖNB: Cod. 2705, 70d-71a (online: [1]) Wien, ÖNB: Cod. 2885 (online: [2]) München, UB: 2° Cod. ms. 731, 72b (online: [3]) London, British Library: Add MS 24946 Heidelberg, UB: Cpg 341, 302a (online: [4]) Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72 (online: [5]) |
Ausgaben | Ehrismann: Stricker, S. 34-37 Moelleken: Kleindichtung, Band 3,2, S. 333-337 Pfeiffer: Bispel, S. 49-51 Pfeiffer: Altdeutsche Beispiele, S. 365-367 Schwab: Tierbispel, S. 4-7 |
Übersetzungen | Ehrismann: Stricker, S. 34-37 |
Forschung |
Inhalt
Das Bîspel „Der Rabe mit den Pfauenfedern“ ist eine zweigeteilte Erzählung. Im ersten Teil findet ein Rabe einige Pfauenfedern, mit denen er sich schmückt und sich daraufhin seinesgleichen überlegen fühlt. Er verlässt sie und geht zu den Pfauen, die ihm jedoch die Federn wieder ausreißen, weil sie ihm nicht zustehen. Weil er sich vor dem Spott seiner einstigen Freunde fürchtet, vermeidet er es lange Zeit, zu ihnen zurück zu kehren. Als er es schließlich doch tut, zerreißen sich alle das Maul nach ihm und verspotten ihn, sodass er wünscht, er hätte die Federn nie gefunden. Im zweiten Teil wird der Rabe mit einem eingebildeten Menschen verglichen, da sich dieser ebenfalls, sobald er etwas Macht erhält, über seine Freunde und Mitmenschen erhebt. Verliert er die Macht jedoch wieder, verachten sie ihn und wünschen seinen Tod. Auch hat Niemand Mitleid mit ihm.