Der Rabe mit den Pfauenfedern (Der Stricker): Unterschied zwischen den Versionen

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== Bearbeitung ==
<br /> von Alexander Wendt, <br />
Universität Bayreuth im Sommersemester 2019





Version vom 5. Juni 2019, 12:33 Uhr

Der Rabe mit den Pfauenfedern

AutorIn Der Stricker
Entstehungszeit Ca. 1220-1250 (Grubmüller: Novellistik, S. 1020)
Entstehungsort Österreich? (Grubmüller: Novellistik, S. 1020)
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien, ÖNB: Cod. 2705, 70d-71a (online: [1])
Wien, ÖNB: Cod. 2885 (online: [2])
München, UB: 2° Cod. ms. 731, 72b (online: [3])
London, British Library: Add MS 24946
Heidelberg, UB: Cpg 341, 302a (online: [4])
Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72 (online: [5])
Ausgaben Ehrismann: Stricker, S. 34-37
Moelleken: Kleindichtung, Band 3,2, S. 333-337
Pfeiffer: Bispel, S. 49-51
Pfeiffer: Altdeutsche Beispiele, S. 365-367
Schwab: Tierbispel, S. 4-7
Übersetzungen Ehrismann: Stricker, S. 34-37
Forschung

Inhalt

Erzählung

Ein Rabe findet auf einer Wiese einige Pfauenfedern, mit denen er sich schmückt und sich daraufhin den anderen Raben überlegen fühlt. Er verlässt sie und geht zu den Pfauen, die ihm jedoch die Federn wieder ausreißen, weil sie in Wahrheit ihnen gehören und er sie nicht tragen darf. Da er nun wieder so schwarz ist wie zuvor, ärgert er sich über zwei Dinge: Dass man ihm die Federn wieder abgenommen hat und dass er nicht zu seinen einstigen Gefährten zurückkehren kann, da diese ihn verspotten würden. Also vermeidet er es lange Zeit, zu ihnen zurück zu kehren. Als er es schließlich doch tut, bringen sie ihn ins Gerede, sodass er wünscht, er hätte die Federn nie gefunden.

Epimythion

Der Rabe wird mit einem eingebildeten Menschen verglichen, da sich dieser ebenfalls, sobald er etwas Macht erhält, über seine einstige Standesgenossen erhebt. Auch plustert er sich dermaßen auf, dass er schließlich selbst für tugendhafter als alle anderen hält. Sobald man ihm die Macht jedoch wieder nimmt, verachten ihn selbst diejenigen, die sich früher gefreut haben ihn zu sehen und wünschen ihn an den Galgen. Bis an sein Lebensende muss er nun ihren Spott ertragen, dabei ist es nur seine eigene Schuld, weil er das alles ohne Not getan hat. Deshalb wird auch niemand Mitleid mit einem so dummen Menschen haben.


Bearbeitung


von Alexander Wendt,
Universität Bayreuth im Sommersemester 2019