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Version vom 5. Dezember 2020, 23:22 Uhr
Dulceflorie | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Ms. germ. qu. 663, 7r-v, 4r-v, 5r-v, 8r-v [Fragment] Heidelberg, Privatsammlung Eis: Hs. 3, 1r-4v [Fragment] |
Ausgaben | Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts |
Übersetzungen | Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts |
Forschung | Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 293; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 7, 8, 17, 66, 97, 162, 217; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 50, 77-79, 132; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 22; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 25; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 219, 292, 329; Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen |
Inhalt
König Confortin von der Normandie und seine Gemahlin Crisante sind bis ins hohe Alter kinderlos geblieben, da schenkt ihnen Gott ein Mädchen, das Dulceflorie genannt wird. Da der König das Kind über alles liebt, lässt er einen Palas bauen, in den Dulceflorie mit einer Erzieherin eingeschlossen wird. Dort wächst sie heran und wird in allen höfischen Tugenden und Fertigkeiten unterrichtet. Eines Tages lädt der König Gäste an seinen Hof. Ein Ritter entdeckt den Palas und beginnt mit Dulceflorie ein Gespräch, das ihre grenzenlose Unwissenheit offenbart. Ihre besondere Neugier erregt ein Sperber auf der Hand des Ritters. Dieser will ihn ihr gegen ihre Minne ablassen. Da sie selbst diese Minne nirgends finden kann, steigt er über das Dach in ihre Kammer und hilft ihr suchen. Nach der Erfüllung seiner Wünsche nimmt er Abschied und überlässt Dulceflorie den Sperber. Sie liebkost den Vogel und wird dabei von ihm heftig gebissen. Dann versucht sie, ihn mit Käse und Brot zu füttern, aber zu ihrer Betrübnis nimmt er dieses Futter nicht an... [Lücke von ca. 450 Versen]... Als König Confortin die große Liebe seiner Tochter zu dem Ritter erkennt, richtet er eine prunkvolle Hochzeit aus, bei der die Fahrenden reich beschenkt werden. Die beiden Liebenden leben in hohen Freuden bis an ihr Ende.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 451-452)