Der Mönch als Liebesbote C (Hans Schneeberger): Unterschied zwischen den Versionen

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| ausgaben          = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 338-347<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
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==Inhalt==
===Narratio===
Eine adelige Dame, die in Florenz mit einem reichen, aber unebenbürtigen
Mann verheiratet ist, erwählt sich einen Jüngling zum Liebhaber. Um die
Aufmerksamkeit des jungen Mannes auf sich zu lenken, klagt sie einem Mönch
unter dem Vorwand einer Beichte, sein Freund, der Jüngling, belästige sie
mit Liebesbriefen. Der Mönch stellt seinen Freund zur Rede und macht ihm
heftige Vorhaltungen. Dieser begreift sogleich, was hier gespielt wird, und
nimmt mit der Dame brieflich Verbindung auf. Nach sieben Tagen erscheint
die Frau wieder bei dem Dominikaner und bringt ihm klagend einen Beutel
voller Schmuck und Geld, den ihr der Jüngling in seiner Frechheit verehrt habe.
Der Herbeigerufene hört sich wiederum die Strafpredigt seines Freundes an
und nimmt dann den kostbaren Beutel freudig „zurück“, um sich von Kopf
bis Fuß neu einzukleiden. Nach vierzehn Tagen schließlich berichtet die Dame
dem Mönch, daß sein unverschämter Freund während der Abwesenheit ihres
Mannes nachts bei ihr eingestiegen sei, allerdings, weil sie rechtzeitig um Hilfe
gerufen habe, erfolglos, und sie schildert in allen Einzelheiten den Weg, den er
dabei genommen habe. Der Mönch nimmt daraufhin seinen Freund von neuem
ins Gebet und vermittelt ihm dabei, einfältig wie er ist, eine genaue Beschreibung des Wegs zu seiner Geliebten. Der Jüngling gelobt endgültig Besserung.
In der folgenden Nacht aber eilt er auf dem beschriebenen Weg in die Arme
der schönen Dame und gelangt dort ans Ziel seiner Wünsche.
===Epimythion===
Gegen Frauenlist ist kein Kraut gewachsen. Auch Gelehrsamkeit, wie die des
Mönchs, ist gegen sie machtlos. Verfassersignatur.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 514)


[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]

Version vom 3. Juli 2021, 09:15 Uhr

Der Mönch als Liebesbote C; Von einem Mönch

AutorIn Hans Schneeberger
Entstehungszeit
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung München, BSB: Cgm 5919, 325v-332r [1]
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 338-347
Übersetzungen Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 147-154
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 283-290
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 76, 84, 92f., 186, 188, 192, 246, 249, 251, 314; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 68, 86, 95, 108, 121, 126, 202, 248; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 319-321; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 262, 267f., 290; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 25, 190, 191 A. 176f., 192f., 234

Inhalt

Narratio

Eine adelige Dame, die in Florenz mit einem reichen, aber unebenbürtigen Mann verheiratet ist, erwählt sich einen Jüngling zum Liebhaber. Um die Aufmerksamkeit des jungen Mannes auf sich zu lenken, klagt sie einem Mönch unter dem Vorwand einer Beichte, sein Freund, der Jüngling, belästige sie mit Liebesbriefen. Der Mönch stellt seinen Freund zur Rede und macht ihm heftige Vorhaltungen. Dieser begreift sogleich, was hier gespielt wird, und nimmt mit der Dame brieflich Verbindung auf. Nach sieben Tagen erscheint die Frau wieder bei dem Dominikaner und bringt ihm klagend einen Beutel voller Schmuck und Geld, den ihr der Jüngling in seiner Frechheit verehrt habe. Der Herbeigerufene hört sich wiederum die Strafpredigt seines Freundes an und nimmt dann den kostbaren Beutel freudig „zurück“, um sich von Kopf bis Fuß neu einzukleiden. Nach vierzehn Tagen schließlich berichtet die Dame dem Mönch, daß sein unverschämter Freund während der Abwesenheit ihres Mannes nachts bei ihr eingestiegen sei, allerdings, weil sie rechtzeitig um Hilfe gerufen habe, erfolglos, und sie schildert in allen Einzelheiten den Weg, den er dabei genommen habe. Der Mönch nimmt daraufhin seinen Freund von neuem ins Gebet und vermittelt ihm dabei, einfältig wie er ist, eine genaue Beschreibung des Wegs zu seiner Geliebten. Der Jüngling gelobt endgültig Besserung. In der folgenden Nacht aber eilt er auf dem beschriebenen Weg in die Arme der schönen Dame und gelangt dort ans Ziel seiner Wünsche.

Epimythion

Gegen Frauenlist ist kein Kraut gewachsen. Auch Gelehrsamkeit, wie die des Mönchs, ist gegen sie machtlos. Verfassersignatur.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 514)