Die Wette: Unterschied zwischen den Versionen

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| ausgaben          = [[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 3, S. 49-54<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
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==Inhalt==
===Narratio===
Anläßlich eines Kirchweihfestes rügt der Pfarrer öffentlich alle Frauen, die ihre
Männer betrogen haben. Auch aus einem kleinen Flecken, in dem nur vier
Ehepaare wohnen, werden drei Frauen angeprangert. Der vierte Bauer kommt
darauf ganz stolz nach Hause und lobt seine Frau wegen ihrer Tugendhaftigkeit.
Als sein Knecht das hört, behauptet er, die Bäuerin sei nur deshalb unbescholten, weil sie noch nie in Versuchung geführt worden sei. Vom Bauern dazu
aufgefordert, wettet der Knecht, daß es ihm gelingen werde, ihre Tugend zu
Fall zu bringen. Der Bauer nimmt an und wird Zeuge eines Verführungsversuchs, der so vor sich geht: Der Knecht gibt der Bäuerin gegenüber vor, er
müsse mit dem Ochsen zum Markt fahren, um dort zu lernen, wie man bei
Frauen liege, weil man seine Unkenntnis öffentlich getadelt habe. Sie rät ihm
daraufhin, doch mit der Magd eine Probe zu machen. Doch der Knecht weist
das zurück, weil diese zu wenig Erfahrung habe. Da die Bäuerin den Ochsen
nicht so lange entbehren möchte, bietet sic sich selbst als Lehrmeisterin an und
folgt dem Knecht in die Scheune, wo der Bauer verborgen liegt. Dort stellt sich
der Knecht jedoch so dumm an, daß sein Patron dem Spiel rechtzeitig ein Ende
machen und seine Wette für verloren erklären kann.
===Epimythion===
Ein kluger
Mann soll seine Frau niemals auf die Probe stellen, sonst macht er dieselbe
Erfahrung wie der Bauer.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 534f.)


[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]

Version vom 3. Juli 2021, 21:49 Uhr

Der Bauern Kirchweyh; Die Wette; The wager

AutorIn Anon.
Entstehungszeit 14. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien, ÖNB: Cod. 2885, 18vb-19vb [1]
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 14ra-14va
Handschrift des Herrn I. A. S., Nr. 7a [verschollen]
London, British Library: Add MS 24946, 135-137v
Ausgaben Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 3, S. 49-54
Übersetzungen Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 280
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 108, 200, 204; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 3, 8, 70; Jahn, Bruno: Die Wette; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 110; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 124, 141; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 23 A. 67, 24, 233, 255, 301, 304f.

Inhalt

Narratio

Anläßlich eines Kirchweihfestes rügt der Pfarrer öffentlich alle Frauen, die ihre Männer betrogen haben. Auch aus einem kleinen Flecken, in dem nur vier Ehepaare wohnen, werden drei Frauen angeprangert. Der vierte Bauer kommt darauf ganz stolz nach Hause und lobt seine Frau wegen ihrer Tugendhaftigkeit. Als sein Knecht das hört, behauptet er, die Bäuerin sei nur deshalb unbescholten, weil sie noch nie in Versuchung geführt worden sei. Vom Bauern dazu aufgefordert, wettet der Knecht, daß es ihm gelingen werde, ihre Tugend zu Fall zu bringen. Der Bauer nimmt an und wird Zeuge eines Verführungsversuchs, der so vor sich geht: Der Knecht gibt der Bäuerin gegenüber vor, er müsse mit dem Ochsen zum Markt fahren, um dort zu lernen, wie man bei Frauen liege, weil man seine Unkenntnis öffentlich getadelt habe. Sie rät ihm daraufhin, doch mit der Magd eine Probe zu machen. Doch der Knecht weist das zurück, weil diese zu wenig Erfahrung habe. Da die Bäuerin den Ochsen nicht so lange entbehren möchte, bietet sic sich selbst als Lehrmeisterin an und folgt dem Knecht in die Scheune, wo der Bauer verborgen liegt. Dort stellt sich der Knecht jedoch so dumm an, daß sein Patron dem Spiel rechtzeitig ein Ende machen und seine Wette für verloren erklären kann.

Epimythion

Ein kluger Mann soll seine Frau niemals auf die Probe stellen, sonst macht er dieselbe Erfahrung wie der Bauer.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 534f.)