Weingrüße VD16 ZV 15959 (d4): Unterschied zwischen den Versionen

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Ein hübscher spruch von dem edlen weyn<ref>Im Zwickauer Druck folgt ein Bild mit einem Fassmacher, einem Weinträger und einem Weintreter. Darauf folgt ein Bild mir Weinranken und -trauben.</ref>
Ein hübscher spruch von dem edlen weyn<ref>Im Wachter-Druck folgt ein Bild mit einem Fassmacher, einem Weinträger und einem Weintreter. Darauf folgt ein Bild mit Weinranken und -trauben.</ref>


[4]
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Darumb sey selig der haͤcker der dich umbhackt<br />
Darumb sey selig der haͤcker der dich umbhackt<br />
Selig sey der leser der dich abzwackt <br />
Selig sey der leser der dich abzwackt <br />
Und dich in eynen kuͤbel legt<ref>Druck Zwickau: S. 4</ref><br />
Und dich in eynen kuͤbel legt<ref>Druck Wachter: S. 4</ref><br />
selig sey der dich in die trotten tregt<br />
selig sey der dich in die trotten tregt<br />
Selig sey der binder und die hand<br />
Selig sey der binder und die hand<br />
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Unselig sey der ein solchs erdenckt<br />
Unselig sey der ein solchs erdenckt<br />
das man sol machen die maß kleyn<br />
das man sol machen die maß kleyn<br />
Nun behuͤt dich gott vor den<ref>Druck Zwickau: „dem“.</ref> hagelsteyn<br />
Nun behuͤt dich gott vor den<ref>Druck Wachter: „dem“.</ref> hagelsteyn<br />
Und vor des reiffes frost<br />
Und vor des reiffes frost<br />
Du gantze labung und du halbe kost<br />
Du gantze labung und du halbe kost<br />
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[7] <br />
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Nu gruͤß dich gott du liebes tranck<br />
Nu gruͤß dich gott du liebes tranck<br />
Frisch<ref>Druck Zwickau: „Frist“.</ref> mir meyn lebern wann sie ist kranck <br />
Frisch<ref>Druck Wachter: „Frist“.</ref> mir meyn lebern wann sie ist kranck <br />
Dann du bist gar ein gůt syropel<br />
Dann du bist gar ein gůt syropel<br />
Der kayser von constantinopel<br />
Der kayser von constantinopel<br />
Und der groß kan von kathey<br />
Und der groß kan von kathey<br />
Und priester johan(n) die reichen drey<br />
Und priester johan(n) die reichen drey<br />
Moͤchten deyn adel nicht vergelten<ref>Druck Zwickau: S. 5</ref><br />
Moͤchten deyn adel nicht vergelten<ref>Druck Wachter: S. 5</ref><br />
Warumb wolt ich dich dan(n) schelten<br />
Warumb wolt ich dich dan(n) schelten<br />
Nun ward doch keyn hochzeyt nie so groß<br />
Nun ward doch keyn hochzeyt nie so groß<br />
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Noch wil ich in meynem alter nit von dir weychen<br />
Noch wil ich in meynem alter nit von dir weychen<br />
ich wil dir tag und nacht nach schleychen<br />
ich wil dir tag und nacht nach schleychen<br />
Wann wo du bist do bin ich gern<ref>Druck Zwickau: S. 6</ref><br />
Wann wo du bist do bin ich gern<ref>Druck Wachter: S. 6</ref><br />
Ich kan wol becher und krausen außlern<br />
Ich kan wol becher und krausen außlern<br />
Und kan schlauchen auß eynem glaß<br />
Und kan schlauchen auß eynem glaß<br />
Ich lernet es da ich jung was<br />
Ich lernet es da ich jung was<br />
Doch dunckt mich ich thů im in meynem alter gar recht<ref>Druck Zwickau: „im alter recht“.</ref><br />
Doch dunckt mich ich thů im in meynem alter gar recht<ref>Druck Wachter: „im alter recht“.</ref><br />
meyne freund haben dich nie verschmecht<br />
meyne freund haben dich nie verschmecht<br />
Wann du zeuchst an dich als<ref>Druck Zwickau: „wie“.</ref> der magnet<br />
Wann du zeuchst an dich als<ref>Druck Wachter: „wie“.</ref> der magnet<br />
mancher zů mittag zů dir gehet<br />
mancher zů mittag zů dir gehet<br />
Und kumpt kaum von dir bis zů mitternacht<br />
Und kumpt kaum von dir bis zů mitternacht<br />
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das sey dir vor got alles sampt vergeben <br />
das sey dir vor got alles sampt vergeben <br />
Und wuͤrffest du hinnacht dreyssig darnider<br />
Und wuͤrffest du hinnacht dreyssig darnider<br />
So kemen sie noch dannocht morgen all herwider<ref>Druck Zwickau: „wider“.</ref><br />
So kemen sie noch dannocht morgen all herwider<ref>Druck Wachter: „wider“.</ref><br />
Und suchtend freundtschafft zů dir<br />
Und suchtend freundtschafft zů dir<br />
als werest ir leyblicher brůder das glaub du mir<ref>Druck Zwickau: „das glaub mir“</ref><br />   
als werest ir leyblicher brůder das glaub du mir<ref>Druck Wachter: „das glaub mir“</ref><br />   
Darumb du edels reben safft<br />
Darumb du edels reben safft<br />
du gibst allen krancken krafft<br />
du gibst allen krancken krafft<br />
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do sprachen sie all sampt amen
do sprachen sie all sampt amen


Gedruckt zů nuͤrnberg durch kunegund hergotin<ref>Fehlt im Druck Zwickau</ref>
Gedruckt zů nuͤrnberg durch kunegund hergotin<ref>Fehlt im Druck Wachter</ref>
 


==Anmerkungen==
==Anmerkungen==
<references />
<references />

Aktuelle Version vom 19. April 2022, 20:04 Uhr

Signatur

Druck "Ein hübscher spruch von dem edlen weyn", Nürnberg 1530: Kunigunde Hergot (VD16 ZV 15959); direkter Nachdruck Nürnberg 1530: Georg Wachter (VD16 H 5686)

Transkription

[3]
Ein hübscher spruch von dem edlen weyn[1]

[4]

[5]
Nun[2] gruͤß dich got du lieber reben knecht
du kumpst mir sum(m)er und winter gerecht
Dann du machest die muͤnch und pfaffen geyl
das sie ziehen an dem narre(n) seyl
Du tregst auch die pauren und die zwilchen kittel
und tregst die krancken in den spittel
Und tregst die lamen und die blinden
wenn sie dich volkumen finden
Du tregst auch die bilger ab den walwegen
und hilffst in heym im wind und in regen
Du tregst auch die nonnen in die klausen
darumb will ich dich gern hausen
Wann du bist mir gar ein lieber gast
mancher hat weder rhů noch rast
Bis das er kumpt zů dir
nun grüß dich got kum her zů mir
Wann alles trauren weicht von mir ab
so ich dein ein maß in meyner kappen hab

Nun gruͤß dich gott du [6] liebe hertzen salbe
du artzeneyst mich allenthalben
Mit deynen gesunden heilsamen tropffen
denn du kanst mir meyn trauren wol verstopffen
Darumb sey selig der haͤcker der dich umbhackt
Selig sey der leser der dich abzwackt
Und dich in eynen kuͤbel legt[3]
selig sey der dich in die trotten tregt
Selig sey der binder und die hand
die dich mit reiffen zamen band
Und dir machet ein huͤltzen hauß
Selig sey der der dich ruͤffet auß
Selig sey der der dich her hat gebracht
Selig sey der der die schenck hat erdacht
Unselig sey der ein solchs erdenckt
das man sol machen die maß kleyn
Nun behuͤt dich gott vor den[4] hagelsteyn
Und vor des reiffes frost
Du gantze labung und du halbe kost
So muͤssen all die selig seyn
die gern trincken weyn
So wil ich der erst sein der anfecht
und eym trunck thůt seyn recht

[7]
Nu gruͤß dich gott du liebes tranck
Frisch[5] mir meyn lebern wann sie ist kranck
Dann du bist gar ein gůt syropel
Der kayser von constantinopel
Und der groß kan von kathey
Und priester johan(n) die reichen drey
Moͤchten deyn adel nicht vergelten[6]
Warumb wolt ich dich dan(n) schelten
Nun ward doch keyn hochzeyt nie so groß
Kumbst du nicht darauff so ist sie bloß
an freuden und an froͤlichkeit
Gelobt sey der stock der dich treyt
Man sagt von kuͤlen brunnen in dem meyen
Mann und frauen darinn reyen
Kummest du nicht dar mit vollen flaschen
Und wer der bapst zů tisch gesessen
Und wolt der keyser mit im essen
Und hetten vor in dressig richt
So wer es dannocht alles nicht
Wen(n) du nicht gegenwertig werest
Darumb wo du meyner hilff begerest
So muͤssen dir dienen all mein [8] gelider
Gesegen dich got kum schier herwider
Wann ich můß dich allen tag daheim suchen
solt mir weib und kind darumb fluchen

Nun gruͤß dich gott du lieber trunck
Ich was dir hold da ich was junck
Noch wil ich in meynem alter nit von dir weychen
ich wil dir tag und nacht nach schleychen
Wann wo du bist do bin ich gern[7]
Ich kan wol becher und krausen außlern
Und kan schlauchen auß eynem glaß
Ich lernet es da ich jung was
Doch dunckt mich ich thů im in meynem alter gar recht[8]
meyne freund haben dich nie verschmecht
Wann du zeuchst an dich als[9] der magnet
mancher zů mittag zů dir gehet
Und kumpt kaum von dir bis zů mitternacht
das haben deyne sussen zůg gemacht
Du hast auch der pauren in den dorffen
Vil in den kot geworffen
Wann sie sich nestelten an die wein[9]reben
das sey dir vor got alles sampt vergeben
Und wuͤrffest du hinnacht dreyssig darnider
So kemen sie noch dannocht morgen all herwider[10]
Und suchtend freundtschafft zů dir
als werest ir leyblicher brůder das glaub du mir[11]
Darumb du edels reben safft
du gibst allen krancken krafft
Und den gesunden freud
Gott behuͤt uns all vor leyd
Das wir dich nun mit witzen
und das ewig leben moͤgen besitzen
Das helff uns des weynes krafft
die manchen helden schwach macht
Und da die gůten trincker nun zůsammen kamen
do sprachen sie all sampt amen

Gedruckt zů nuͤrnberg durch kunegund hergotin[12]

Anmerkungen

  1. Im Wachter-Druck folgt ein Bild mit einem Fassmacher, einem Weinträger und einem Weintreter. Darauf folgt ein Bild mit Weinranken und -trauben.
  2. Das Kapitälchen ist das Bild ausgestaltet: Geflügelter Wurm mit Frauenkopf und Weinblatt in der Hand.
  3. Druck Wachter: S. 4
  4. Druck Wachter: „dem“.
  5. Druck Wachter: „Frist“.
  6. Druck Wachter: S. 5
  7. Druck Wachter: S. 6
  8. Druck Wachter: „im alter recht“.
  9. Druck Wachter: „wie“.
  10. Druck Wachter: „wider“.
  11. Druck Wachter: „das glaub mir“
  12. Fehlt im Druck Wachter