Ochse und Wolf I (Erzählstoff): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Brevitas Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(falsch eingetragen)
Zeile 7: Zeile 7:
}}
}}


'''Transkription'''
Nach dem joch d(er) schwa(e)re(n) arbeit die d(er) leüten nuczber wz ma(e)et ein Ochs auf einer gar scho(e)n geplu(o)mpten wisen das graß mitt sampt den plu(o)men ab mit der segen seiner wolgeschliffen zu(n)ge(n) ∙
Do das ein ungestu(e)mer Wolff der allezeyt nichs anders dann raubes pflage auß einer staude(n) on sach / der lief zu(o) jm und sprache mit freyem schall∙
Was istt das / was thu(e)st du an dir sellber
Seyt du ein als vermügendes tier under allen geheymen thyeren bist das sich dir mit rechtter kraft jr keines mag geleychen /
Auch pist du wol mit scharpffe(n) horen gewaffnot ∙ des wiltu nit geniessen ∙ Wenn du tregst nicht allein ein schwa(e)res joch ∙
Un(d) leydest auß der massen vil dem me(n)schen czu(o) willen ∙ Aber über das /
das jch noch vil po(e)ser scha(e)cz so du schwa(e)rlich gemenet pist vn(d) mit herten zügen den pflu(o)g und auch den wagen den langen tag gemaistret und gereckt haßtt /
Des magst du nit geniessen Od(er) du mu(o)ßt i armer haut nach deyner schwa(e)rn arbeit einer schwachen speiß, dann gewarten ∙
Ich sag dir hie in gu(o)ten treüen und het die milt natur zu(o) meine(n) za(e)nen der griffige an jm sellber ist ∙
Und auch zu(o) meiner scharpffen kunst so(e)lich vermügend krefte mitgeteilt so wißt jch d(er) auff erde(n) nit wie hohe er wa(e)r d(em) jch wolt gepunden sein so schwa(e)rs joch in seym die(n)st zetrage(n) ∙
wie ∙ wol jch mit ru(o) on schwa(e)r arbeit mich mit des vesten esels flaisch nach meinem lust wol speiß ∙
Yedoch so ru(e)ret jchß nit an ich mu(e)ste ein pessers habe(n) wa(e)r ich der kraft und auch der zier als wir diklich als du geadlet unnd gepreyset ∙
do sprach der ochs gar sinniklich mit beschaiden worte(n) O wolf un(d) hetestu ein gerechte wage in deiner hand unnd wa(e)gest mit geleicher wage v(er)nünftiger beschaidenheit das edel gu(o)te daz unschuld genennet ist die frucht der süssen senftmu(o)tigkeyt Gemach d(er) stillen gerechtigkeyt
un(d) die zier des frids die niema(n)t widerwegen kann ∙ und wa(e)geßt dann da wider die grossen schulde des raubes so sa(e)hestu erka(e)ntlich wie ja(e)merige das hye auff erden an jm selber ist ∙ und in der leüte oren ist der veintlich als d(er) wu(e)trich wu(e)tet und raublichen als ein rauber lebt  ∙  und sa(e)heßt auch das der ja(e)merigen jugend das das aller po(e)ßt so sy es erde(n)cken kann nicht anders wa(e)r dan(n) scheüczliche mail des schelmige(n) raubes / wann so man übel lebtt daru(m)b das man geleben mu(o)g so wirt on allen zweifel daz edlest leben der waren tugent scha(e)mlichen damit verlorn und geto(e)tt und das leben das de(r) schwache(n) rauber den(n)ocht erd beleibt  ∙ wen(n) er darjnn lebt so wirt dasselben leben noch schalckhaftiger denn der tode mit ja(e)merige(n) laster ∙
un(d) also wirt des raubers leben von jm selber gericht un(d) verdampt ∙
Darumb so sag du faiger wolf wes lebstu deines mu(e)ffigga(e)gs wes ru(e)mstu dich hie gen myr deiner lasterbern boßheit ∙
Mercke hie von mir mit fleiß das alle tier die des raubs lebe(n) die go(e)tliche  Ee vermainsambt∙
und spricht sy seyen unrein unnd vermailiget ∙ Und verpeu(e)t auch dz sy dem ho(e)chsten ewigen got auf seinen alter nymmer geopffertt werden ∙
Auch verpeu(o)t sy strencklich allen menschen das sy Jr keins zu(o) speiß nemen un(d) sy mit nichten nüczen das man darbej erkennen müge / das sy als schwach schno(e)de tier von der Ee v(er)dampt feind / davon hat sy me(n)schlich natur von adels wegen dz an jr ist alzeit genü(g)dt un(d) gescheühet ∙
Un(d) zwaiu(n)g sta(e)ts krieges wi(r)d sy gehalte(n) ∙
Daru(m)b hat auch die maistrin die aller ding mit maisterschaft kan würcke(n) / die selbe(n) tier mit gift / galle(n) / fraisamkeit / auch mit d(er) wu(e)st v(er)da(e)liche(n)  außgezaigt ∙ Wan(n) eins yede(n/r) rauber mu(o)t des schedlichs raub es pfligt d(er) ist vol unreinkeit  ∙
Sei sel wirt nymer krieges on ∙ sein wil ist biter als galle(n) des frides veind  ∙
Daru(m)b mein joch ist eyn senfte purd der tugendt seyt es dem armen als dem reichen nucz lust und freüd bringet  ∙
Aber deines freien mu(o)tes ungewiter ist dir ein lasterberer dienst na(e)mlichen zu(o) schaden / und keine(n) man(n) zefro(m)me(n) ∙Also wil jch vil armer ochs die weil jch leb auf erd mit gro(e)sserm luft vil lieber / amadt/ heu und stro mit arbeit der gerechtikeit mein schlechte noturfte essen / de(n) La(e)mber / Kicz /Ko(e)lber / Ku(e) und Schwein mit fra(e)uelein raub in lasters mail verschlinden und verschlicken  ∙
Do der wolf die red hort da lief auch er mit schna(e)llem sprung von dannen ∙
'''Kommentare'''
Joch
Zuggeschirr (Schultertrage). „Das Joch und die damit verbundene Deichsel, …, formen … „das Zeichen des Kreuzes“. Doch die gängigste Bedeutung des Symbols basiert auf seiner Funktion: Das Joch, an dem die Tiere festgemacht sind, ist ein Sinnbild der Unterwerfung und des Gehorsams gegen ihren Herrn (G.-H. Baudry, 136)“. „Häufig ein Symbol der Unterdrückung, Belastung und Demütigung… In Indien ist das Yoga dagegen das Joch, das die Disziplin verkörpert, die zur Erlösung führt (U. Müller-Kaspar, 140)“.
Schwere Arbeit
Arbeit war allgemein im Mittelalter als Tugendmittel bekannt und diente zur Selbstheilung. Für Christen ist die Arbeit eine selbstverständliche Pflicht des irdischen Lebens (vgl. Günthart, 31). Jedoch erwartet man nach dem Tod die Befreiung von aller Arbeit (vgl. ebd., 31).
Gegenüber dem Raub ist die Arbeit selbstverständlich positiv bewertet. Diebstahl bzw. Raub zählt nach Kor. 6,9 f. zu den Todsünden (vgl. H. Sachs und and., 324).
Ochse
Ochse (althochdeutsch ohso) ist ein kastriertes männliches Rind. „Im Gegensatz zum wilden Stier gutmütiges und beliebtes Lasttier. Er galt als Symbol der Friedfertigkeit und Stärke (U. Müller-Kaspar, 205)“. Im lateinischen Text von C. Plinii Secundi ist die Rede von dem Rind „Wir haben nämlich dieses Tier zum Helfen bei der Arbeit und beim Ackerbau“ (Plinii Secundi C., 183). Der Ochse wird gemeinhin als arbeitsam und sanft beschrieben (vgl. Günthart, 30). Unter den Eigenschaften des Ochsens wird besonders seine Ausdauer und Stärke gerühmt. Der Ochse findet sich auf dem Krippenbild. Jedoch gibt es keine Information über ihn in der Weihnachtsgeschichte (vgl. Lipfert K., 38). „Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt's nicht, und mein Volk vernimmt's nicht (Jesaja 1,3).“ „Bereits im 3. Jh. werden die Tiere als Vertreter des Juden- und Heidentums gedeutet, wobei … der Ochs das wahre Gesetzt kennt (H. Sachs und and., 141)“. Den Ochsen sieht das Volk der Juden als Symbol (vgl. G.-H. Baudry, 108). Der Ochse ist das Tiersymbol für Lukas, einen der vier Evangelisten (vgl. K. Lipfert, 100). Sein Element ist die Erde (vgl. W. Bauer, 221).
Gras
Gräser sind allgemein ein Symbol der Allgegenwärtigkeit. Zudem steht es für neues Wachstum, natürlichen Schutz und den Sieg über die Faulheit. Grünes Gras deutet auf Wohlstand hin (vgl. U. Müller-Kaspar, 113).
Zunge
''„wolgeschliffen zu(n)ge(n)“''
Die Zunge ist das Attribut der Heiligen (vgl. H. Sachs und and., 377). „… wurde bei den Ägyptern als schöpferisches und göttliches Körperteil angesehen. Auch im Christentum ist die Zunge mit dem göttlichen, kreativen Atem gleichgesetzt (U. Müller-Kaspar, 318)“.
Wolf
„Der Wolf, das wichtigste und größte Landraubtier der Alten Welt, gilt als roh und gefräßig, gefährlich und schädlich. Im Vordergrund steht das Bild des Räubers, seltener auch des Diebes. Dem Wolf wird eine füchsische Gerissenheit zugesprochen, die ihn auch stärkeren Tieren überlegen macht. Er wird überwiegend als Feind, Böse oder als Teufel gedeutet. Er ist Bild des unbarmherzigen Räubers und neidischen Verfolgers, Falschheit und Bosheit (Günthart, 30)“.
Die Bibel sagt nicht direkt, dass Raubtiere, wie der Wolf, unrein sind. Jedoch als Tatzengänger vgl. 3 Mo. 11 „''Und alles, was auf Tatzen geht unter den Tieren, die auf vier Füßen gehen, soll euch unrein sein“'' fällt er indirekt in diese Kategorie. Nach Augustinus ist der Wolf das Gesicht des Teufels (vgl. H. Sachs und and., 187).
„… repräsentiert er die Gefahren der feindlichen Welt, ... Der Wolf ist das Symbol der satanischen Kräfte, die die Herde der Gläubigen, …, bedrohen (G.-H. Baudry, 109-110)“. „Der Wolf ist in vielen Mythen das gefährlichste Tier und galt als der größte tierische Feind des Menschen. In den germanischen Sagen ist der Wolf die Macht der Finsternis (U. Müller-Kaspar, 307)“.
„''vermügendes tier under allen geheymen thyeren''“. Für die Phrase „''Vermögendes Tier''“ wurde keine Information gefunden. Die Vermutung ist, dass das Tier reich an etwas ist. Das gleiche gilt für die Phrase „''geheymen thyeren''“. „Geheim“ entsprechend dem frühhochdeutschen Wörterbuch bedeutet „vertraulich“ (siehe <nowiki>https://fwb-online.de</nowiki>).
„''horen''“ wurde im Originaltext mit „z“ statt „r“ geschrieben. Es wurde bemerkt, dass immer, wenn nach dem „o“ der Buchstabe „z“ kommt, dieser als „r“ gelesen wird.
Hörner
„Als Kampfgerät der Rinder, sind Hörner ein Symbol männlicher Kraft und Macht… gelten Tiere mit Hörnern auch als Fruchtbarkeitssymbole (U. Müller-Kaspar, 132)“. Hier besteht eine Nichtübereinstimmung. Ein Ochse ist nicht zeugungsfähig, jedoch wurden seine Hörner im Gespräch mit dem Wolf betont. Wahrscheinlich wird dadurch gezeigt, dass der Wolf über Ochs Hörne mit Absicht sagt, um seine Unfruchtbarkeit zu verlachen.
„''schwachen speiß''“ ist vermutlich das Fasten-Essen. Erlaubt war in der Fastenzeit generell der Verzehr ausschließlich pflanzlicher Produkte.
Bei „''so(e)lich''“, hier mit dem hinzufügten „e“, bleiben Zweifel. Von der Bedeutung her passt hier der Buchstabe nicht, weil es entweder eine Klise „soll ich“ oder „solche“ ist.
Esel, „''vesten esels flaisch''“.
           „… in der Bibel wird der Esel positiv gewertet als Besitz und Reittier der Reichen und Herrschenden (E. Kirschbaum, 682)“. „Nach dem Physiologus zunächst Symbol der Eifersucht; außerdem Symbol des Teufels; Der Esel kennzeichnet die Laster Dummheit (Stupiditas) und Trägheit (Acedia) (H. Sachs und and., 121)“. „Gegensätzlicher könnten Symbolgehalte bei einem Tier kaum sein. Einerseits wird der Esel in Fabel und Volksmund als stures und dummes Wesen mit wenig Ansehen und hemmungsloser Geilheit beschrieben, andererseits spielt er im Christentum eine sehr positive Rolle. So ist er dem Jesuskind im Stall von Bethlehem nahe und Jesus zieht am Palmsonntag auf einer Eselin in Jerusalem ein. In diesen Rollen ist er als Inbegriff der Demut und Sanftheit zu sehen (U. Müller-Kaspar, 81)“.
Waage, ''„ein gerechte wage in deiner hand“.''
„Symbol des Ausgleiches… Die W. ist Zeichen der Prüfung, der Wägung der Seele durch den höchsten Richter, die die Menschen nach dem Tode im Jenseits zu bestehen haben. Attribut der Tugend Gerechtigkeit (Justitia) (H. Sachs und and., 365)“.
Tugend
Den drei theologischen Tugenden – Liebe, Hoffnung, Glaube und den vier Kardinaltugenden, die den Aufbau des „Spiegel der wyßheit“ bestimmen: Klugheit, Gerechtigkeit, Standhaftigkeit und Mäßigkeit (vgl. Günthart, 51) stehen sieben Todsünden gegenüber (vgl. U. Müller-Kaspar, 288).
Laster
Invidia (Neid, Haß), Libido (Begierde), Avaritia (Gier, Geiz), Infidelitas (Unglaube), Timor (Furcht), Superbia (Hochmut, Stolz), Iniustitia (Ungerechtigkeit), Insolentia (Überheblichkeit), Intolerantia (Unduldsamkeit), Ira (Zorn), Inconstsantia (Unbeständigkeit), Insipientia (Unverstand), Desperatio (Verzweiflung), Luxuria (Unkeuschheit) (H. Sachs und and., 344-345). Jedes Laster hat seine Tier-Symbolik wie z.B. Intolerantia: der Rabe, der Adler oder als Reittiere wie Schwein, ''Wolf'' und Fuchs; oder Inconstsantia: Strauß, Affe, Krebs, ''Esel'' (vgl. ebd., 346).
Ee
Altes und Neues Testament werden auch als Alte und Neue Ehe bezeichnet.
Unrein
Im 3. Buch Mose werden von Gott gegebene Regelungen und Lebensordnungen festgehalten. Hier wird wiedergegeben, welche Tiere als rein und unrein gelten, welche man essen darf und welche nicht. Alle Tiere, die wiederkäuen und gespaltene Klauen haben, gelten als rein (vgl. 3. Mo 11, 7). Der Mensch wird durch den Verzehr von unreinem Fleisch, ebenfalls durch Berühren von Aas und Kontakt mit von Aas Berührtem (z. B. Wasser, Kleider, Gefäße) selbst unrein (vgl. 3. Mo 11).
''genü(g)dt''. Hier wurde ‚g‘ zu „''genüdt''“ hinzufügt.
Galle, „''tier mit gift / galle(n)…''“.
Das mittelalterliche und frühneuzeitliche Denken wird maßgeblich durch die Vierzahl bestimmt (vgl. Böhme, 164). Sie kann als Mega-Allegorie der Vierfachheit verstanden werden: Alles ist über dieses „Viererschema“ verbunden und die Elemente werden miteinander in Beziehung gesetzt. In der sog. Viersäftelehre gibt es vier Temperamente, die sich durch einen Überschuss bestimmter Körpersäfte auszeichnen: (1. Choleriker: zornig, aufbrausend, Überschuss an gelber/heller ''Galle''; 2. Phlegmatiker: langsam, träge, Überschuss an Schleim; 3. Melancholiker: traurig, schwermütig, betrübt, ernst, Inbegriff des geistig Tätigen, aber auch des Wahnsinnigen, Überschuss an schwarzer/dunkler ''Galle''; 4. Sanguiniker: der immer fröhliche, Optimist, Überschuss an Blut) (vgl. ebd., 165). Nach der Diätetik kann auf den natürlichen Säftehaushalt und damit auch auf das Temperament durch die Umstellung der Lebensweise Einfluss genommen werden. Wer gut lebt, ist „wohl temperiert“, lebt im Gleichgewicht mit sich und Gott. Biblische Vorschriften zur Lebensweise gilt es dementsprechend einzuhalten. Wahnsinn kann vor diesem Hintergrund z.B. als Sündenstrafe Gottes für schlechten Lebenswandel begriffen werden.
Nach dem Vierschema von Herrlinger steht die dunkle bzw. schwarze Galle für Herbst, Nachmittag, Erde, trocken-kalt; gelbe Galle – Sommer, Mittag, Feuer, warm-trocken.
Die Menschen, in denen die Galle regiert, sind Choleriker. Ihr Element ist Feuer. Luft-Temperament – Sanguiniker - ist leicht beweglich. Der ruhige Phlegmatiker gehört zu dem Wasser-Temperament. Das melancholische Temperament ist gleich der Erde, tief, fest und langsam (vgl. W. Bauer, 328).
Luft – Symbol für Osten, Frühling, Morgen, Sonnenaufgang (vgl. W. Bauer, 226).
         
Heu, Stroh
Das dürre Gras symbolisiert „Weltlust“ und „Vergänglichkeit“ (vgl. K. Lipfert, 60).
Lamm
„Vielfach stellt es Christus dar (K. Lipfert, 36).“ „In Anlehnung an zahlreiche Textstellen in der Offenbarung, auch Joh. 1, 29, häufiges Symbol Christi (H. Sachs und and., 233)“. „In der Tat wird das an Ostern geopferte männliche Lamm zum wichtigsten Christussymbol (G.-H. Baudry, 103)“. „Seit 15 Jh. wird mitunter ein Lamm als Speise auf dem Tisch gezeigt. Es erinnert an das Passahmahl, bei dem ein Osterlamm verspeist wurde (H. Sachs und and., 14)“. „… steht für das Unbefleckte, das Reine und die Güte (U. Müller-Kaspar, 166)“.
Kalb
„Die Bibel kennt das Kalb als Opfertier… Es kann wie das Lamm als Christussymbol interpretiert werden (E. Kirschbaum, 478-479)“.
Kuh
„… das Muttersymbol schlechthin. (U. Müller-Kaspar, 163)“
Schwein
„In der christlichen Kultur galt das Schwein als unrein (U. Müller-Kaspar, 253)“. „Als Attribut kommt das Schwein bei den Heiligen – Antonius der Große und Wendelin sowie bei den Personifikationen der Erde (-> vier Elemente) (H. Sachs und and., 309)“
           Siehe Kommentar 42 „unrein“, Menschen nehmen es nicht zum Essen.
Verknüpft zum Bild der Fabel werden noch weitere Kommentare hinzufügt:
Feld
„Das Feld ist ein Ort der Fruchtbarkeit, aber auch der Arbeit. In der christlichen Kunst wird das Feld auch oft als Symbol für die Christenheit verwendet, die den geistigen Samen Jesu Christi aufgenommen hat und nun die Basis für Wachsen und Gedeihen ist (U. Müller-Kaspar, 87)“.
Baum
Nach 1 Mos. 2, 9 ist der Baum das Symbol des Paradieses. „Der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, … durch Sündenfall zum Baum des Todes. Ein Baum kann auch als zusammenfassendes Darstellungsmotiv auftreten, als … Laster- und Tugendbaum (H. Sachs und and., 54)“.
= Literatur =
Baudry, G.-H. (2009): Handbuch der frühchristlichen Ikonographie. 1. bis 7. Jahrhundert. Herder Verlag: Milano.
Bauer, W., Dümotz, I., Golowin, S. (1994): Lexikon der Symbole (15 Aufl.). MECO Verlag: Dreieich.
Böhme, G., Böhme, H. (1996): Feuer, Wasser, Erde, Luft. Eine Kulturgeschichte der Elemente. C. H. Beck`sche Verlagsbuchhandlung: München.
Kirschbaum, E. (1994): Lexikon der christlichen Ikonographie. Allgemeine Ikonographie F-K. Zweiter Band. Herder Verlag: Breisgau.
Lipfert, K. (1964): Symbol-Fibel. Eine Hilfe zum Betrachten und Deuten mittelalterlicher Bildwerke (4. Aufl.). Johannes Stauda-Verlag: Kassel.
'''Lutherbibel (2017): 3. Buch Mose, Kapitel 11, Vers 7.'''
'''Lutherbibel (2017): 1. Buch Mose, Kapitel 2, Vers 9.'''
'''Lutherbibel (2017):''' Jesaja, ''''''Kapitel'''''' 1, '''Vers''' 3'''.'''
Müller-Kaspar, U. (2005): Die Welt der Symbole. Ein Lexikon von A bis Z. Tosa Verlagsgesellschaft: Wien.
Plinii Secundi, C., übersetzt von Roderich König (2007): Naturalis historiae, Liber VIII, Sammlung Tusculum (2. Aufl.). Patmos Verlag Artemis und Winkler: Düsseldorf.
Romy, G. (1996.): Sebastian Münster, Spiegel der wyßheit. 2 Bände. Wilhelm Fink Verlag: München.
Sachs, H., Badstübner, E., Neumann, H. (1980): Christliche Ikonographie in Stichworten (2 Aufl.). Koehler & Amelang: Leipzig.
[[Kategorie:Quelle Fabel]]
[[Kategorie:Quelle Fabel]]

Version vom 5. Dezember 2022, 10:14 Uhr

Ochse und Wolf I

(Erzählstoff)

Regest Der Wolf verhöhnt den Fleiß des Ochsen; der Ochse entgegnet mit einer Belehrung über die Verwerflichkeit des Müßiggangs. (Dicke, Gerd/Grubmüller, Klaus: Die Fabeln des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, S. 531)
Fassungen Buch der natürlichen Weisheit (Ulrich von Pottenstein), Nr. I, 14
Buch von der Weisheit, Nr. I, 14
Spiegel der wyßheit (Sebastian Münster), Nr. I, 14, Bl. 12r-13r
Hans Sachs, Nr. 4751-5296 (in Goetze, Edmund/Drescher, Carl (Hg.): Sämtliche Fabeln und Schwänke von Hans Sachs, Band VI, Nr. 968, S. 195f.; Band II, Nr. 225, S. 86-89
Spiegel der natürlichen weyßhait (Daniel Holzmann), Nr. 14, Bl. 56v-58v
Forschung
(s.a. unter Fassungen)
Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 251; Dicke, Gerd/Grubmüller, Klaus: Die Fabeln des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, S. 531; Günthart, Romy (Hg.): Sebastian Münster, Spiegel der wyßheit, Band 2, S. 30f.