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| autorin = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | autorin = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungszeit = um 1488 (Erstdruck)<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungszeit = um 1488 (Erstdruck)<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
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| überlieferung = Druck Johann Froschauer, Augsburg 1512 (VD 16 B 8450; Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 3292 ([https://digital.onb.ac.at/RepViewer/viewer.faces?doc=DTL_4863769&order=1&view=SINGLE online]))<br />Druck Hans Dorn, Braunschweig ca. 1519 (VD 16 B 8452; Exemplar: Krakau: Biblioteka Jagiellońska ([https://fbc.pionier.net.pl/details/nndv1kV online]))<br />Druck Servais Kruffter, Köln 1520 (VD16 B 8453)<br />Druck Friedrich Gutknecht, Nürnberg 1555 (VD16 ZV | | überlieferung = Druck Johann Froschauer, Augsburg 1512 (VD 16 B 8450; Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 3292 ([https://digital.onb.ac.at/RepViewer/viewer.faces?doc=DTL_4863769&order=1&view=SINGLE online]))<br />Druck Hans Dorn, Braunschweig ca. 1519 (VD 16 B 8452; Exemplar: Krakau: Biblioteka Jagiellońska ([https://fbc.pionier.net.pl/details/nndv1kV online]))<br />Druck Servais Kruffter, Köln 1520 (VD16 B 8453; Exemplar: Berlin, Staatsbibliothek: Yg 6037 R ([https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN781807026 online]))<br />Druck Friedrich Gutknecht, Nürnberg 1555 (VD16 ZV 2555; Exemplar: Berlin, Staatsbibliothek: Yf 7864 R)<br />Druck Valentin Neuber, Nürnberg ca. 1560 ([https://jbc.bj.uj.edu.pl/dlibra/doccontent?id=229227 online])<br />Druck Valentin Fuhrmann, Nürnberg ca. 1590<br />Druck Joachim Westval, Stendal 1488 (GW 12745; Exemplar: Jena, Forschungsbibliothek: Mon.typ s.l.et a. 4° 00136 ([https://dhb.thulb.uni-jena.de/receive/ufb_cbu_00013397 online]))<br />Druck Martin Flach, Straßburg 1508 (VD16 B 8449; Exemplar: München, Bayerische Staatsbibliothek: Rar. 108 ([https://nbn-resolving.org/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00005064-3 online]))<br />Druck Matthias Hüpfuff, Straßburg 1515 (VD16 B 8451; Exemplar: Wien. Österreichische Nationalbibliothek: MF 3293 ([https://digital.onb.ac.at/RepViewer/viewer.faces?doc=DTL_4863917&order=1&view=SINGLE online]))<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| ausgaben = [[Bobertag, Felix (Hg.): Narrenbuch]], S. 363-381<br />[[Payer von Thum, Rudolph (Hg.): Bruder Rausch]]<br />[[Priebsch, Robert (Hg.): Bruder Rausch]]<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<br />[[Scheible, Johannes (Hg.): Die Geschichte vom Faust in Reimen]], S. 1070-1118<br />[[Wolf, Ferdinand/Endlicher, Stephan (Hg.): Von Bruder Rauschen]]<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | | ausgaben = [[Bobertag, Felix (Hg.): Narrenbuch]], S. 363-381<br />[[Payer von Thum, Rudolph (Hg.): Bruder Rausch]]<br />[[Priebsch, Robert (Hg.): Bruder Rausch]]<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 3, S. 892-911<br />[[Scheible, Johannes (Hg.): Die Geschichte vom Faust in Reimen]], S. 1070-1118<br />[[Simrock, Karl (Hg.): Die deutschen Volksbücher. Band 6]], S. 387-416<br />[[Wolf, Ferdinand/Endlicher, Stephan (Hg.): Von Bruder Rauschen]]<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| übersetzungen = [[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | übersetzungen = [[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 5, S. 427-431<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| forschung = [[Harmening, Dieter: Bruder Rausch]]; [[Jahn, Bruno: Bruder Rausch]]; [[Röcke, Werner: Die Freude am Bösen]], S. 24, 26, 28, 31, 33, 35, 41, 134, 143-153, 254, 266, 275-278, 284<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | | forschung = [[Eichenberger, Nicole: Geistliches Erzählen]], S. 123f., 478, 478–481, 528; [[Harmening, Dieter: Bruder Rausch]]; [[Jahn, Bruno: Bruder Rausch]]; [[Melters, Johannes: "ein frölich gemüt zu machen in schweren zeiten ..."]], S. 36, 74, 107, 118, 143, 146-149, 208, 212, 266f., 271, 273; [[Röcke, Werner: Die Freude am Bösen]], S. 24, 26, 28, 31, 33, 35, 41, 134, 143-153, 254, 266, 275-278, 284<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
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In einem nicht namentlich genannten Kloster, in dem die Mönche kein gottgefälliges Leben führen, erscheint der Teufel unter dem Namen "Ruszke" und bewirbt sich um eine Aufnahme als Küchenknecht. Er leistet vor allem Kupplerdienste für den Abt und die Mönche, ertränkt den Koch, als dieser ihn wegen Vernachlässigung des Küchenarbeit bestraft, in einem Kessel siedenden Wassers und steht dann selbst der Küche vor. Nach sieben Jahren "nam [Rausch] de kappen". Er sät Zwietracht unter den Mönchen und stellt ihnen selbstgefertigte Knüppel zur Verfügung, als es wegen einer Frau zum Streit kommt. Von einem armen Bauern, dem er eine Kuh gestohlen hat, bei einer Teufelsversammlung belauscht und dann vom Abt entlarvt, wird Rausch aus dem Kloster vertrieben. Er begibt sich nach "engelant", wo er von der Tochter des Königs Besitz ergreift. Der herbeigerufene Abt treibt den Teufel aus. Anschließend führt Rausch den Abt mitsamt dem Blei für das Dach des heimischen Klosters, das jener als Lohn für die Austreibung gefordert hat, zurück in sein Kloster. ([[Jahn, Bruno: Bruder Rausch]], Sp. 1898f.) | In einem nicht namentlich genannten Kloster, in dem die Mönche kein gottgefälliges Leben führen, erscheint der Teufel unter dem Namen "Ruszke" und bewirbt sich um eine Aufnahme als Küchenknecht. Er leistet vor allem Kupplerdienste für den Abt und die Mönche, ertränkt den Koch, als dieser ihn wegen Vernachlässigung des Küchenarbeit bestraft, in einem Kessel siedenden Wassers und steht dann selbst der Küche vor. Nach sieben Jahren "nam [Rausch] de kappen". Er sät Zwietracht unter den Mönchen und stellt ihnen selbstgefertigte Knüppel zur Verfügung, als es wegen einer Frau zum Streit kommt. Von einem armen Bauern, dem er eine Kuh gestohlen hat, bei einer Teufelsversammlung belauscht und dann vom Abt entlarvt, wird Rausch aus dem Kloster vertrieben. Er begibt sich nach "engelant", wo er von der Tochter des Königs Besitz ergreift. Der herbeigerufene Abt treibt den Teufel aus. Anschließend führt Rausch den Abt mitsamt dem Blei für das Dach des heimischen Klosters, das jener als Lohn für die Austreibung gefordert hat, zurück in sein Kloster. ([[Jahn, Bruno: Bruder Rausch]], Sp. 1898f.) | ||
== | ==Vorlage== | ||
Vorlage ist wahrscheinlich ein [[Exempel]], das Bestandteil des mitteldeutschen Prosatraktats "Die heilige Regel für ein vollkommenes Leben" von ca. 1250 ist. | |||
== Rezeption == | |||
Nach dem ersten niederdeutschen Druck von 1488 folgen oberdeutsche Drucke und Übertragungen ins Niederländische, Dänische, Schwedische und Englische (vgl. [[Priebsch, Robert (Hg.): Bruder Rausch]]). Gotthard Oswald Marbach veröffentlicht 1860 eine [[Marbach, Gotthard Oswald (Hg.): Volksbücher 52|Prosa-Nacherzählung]]. 1882 erscheint eine [[Hertz, Wilhelm: Bruder Rausch|humoristische Neubearbeitung von Wilhelm Hertz]]. Carl Rabis schreibt eine Textfassung, die von Gustav Blasser [[Blasser, Gustav: An der Tafelrunde|vertont]] wird. | |||
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | [[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | ||
[[Kategorie:Quelle Schwankroman]] | [[Kategorie:Quelle Schwankroman]] | ||
[[Kategorie:Quelle Teufelserzählung]] | [[Kategorie:Quelle Teufelserzählung]] |
Aktuelle Version vom 7. Januar 2023, 22:59 Uhr
Bruder Rausch; Friar Rush | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | um 1488 (Erstdruck) |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Druck Johann Froschauer, Augsburg 1512 (VD 16 B 8450; Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 3292 (online)) Druck Hans Dorn, Braunschweig ca. 1519 (VD 16 B 8452; Exemplar: Krakau: Biblioteka Jagiellońska (online)) Druck Servais Kruffter, Köln 1520 (VD16 B 8453; Exemplar: Berlin, Staatsbibliothek: Yg 6037 R (online)) Druck Friedrich Gutknecht, Nürnberg 1555 (VD16 ZV 2555; Exemplar: Berlin, Staatsbibliothek: Yf 7864 R) Druck Valentin Neuber, Nürnberg ca. 1560 (online) Druck Valentin Fuhrmann, Nürnberg ca. 1590 Druck Joachim Westval, Stendal 1488 (GW 12745; Exemplar: Jena, Forschungsbibliothek: Mon.typ s.l.et a. 4° 00136 (online)) Druck Martin Flach, Straßburg 1508 (VD16 B 8449; Exemplar: München, Bayerische Staatsbibliothek: Rar. 108 (online)) Druck Matthias Hüpfuff, Straßburg 1515 (VD16 B 8451; Exemplar: Wien. Österreichische Nationalbibliothek: MF 3293 (online)) |
Ausgaben | Bobertag, Felix (Hg.): Narrenbuch, S. 363-381 Payer von Thum, Rudolph (Hg.): Bruder Rausch Priebsch, Robert (Hg.): Bruder Rausch Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 3, S. 892-911 Scheible, Johannes (Hg.): Die Geschichte vom Faust in Reimen, S. 1070-1118 Simrock, Karl (Hg.): Die deutschen Volksbücher. Band 6, S. 387-416 Wolf, Ferdinand/Endlicher, Stephan (Hg.): Von Bruder Rauschen |
Übersetzungen | Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 427-431 |
Forschung | Eichenberger, Nicole: Geistliches Erzählen, S. 123f., 478, 478–481, 528; Harmening, Dieter: Bruder Rausch; Jahn, Bruno: Bruder Rausch; Melters, Johannes: "ein frölich gemüt zu machen in schweren zeiten ...", S. 36, 74, 107, 118, 143, 146-149, 208, 212, 266f., 271, 273; Röcke, Werner: Die Freude am Bösen, S. 24, 26, 28, 31, 33, 35, 41, 134, 143-153, 254, 266, 275-278, 284 |
Inhalt
In einem nicht namentlich genannten Kloster, in dem die Mönche kein gottgefälliges Leben führen, erscheint der Teufel unter dem Namen "Ruszke" und bewirbt sich um eine Aufnahme als Küchenknecht. Er leistet vor allem Kupplerdienste für den Abt und die Mönche, ertränkt den Koch, als dieser ihn wegen Vernachlässigung des Küchenarbeit bestraft, in einem Kessel siedenden Wassers und steht dann selbst der Küche vor. Nach sieben Jahren "nam [Rausch] de kappen". Er sät Zwietracht unter den Mönchen und stellt ihnen selbstgefertigte Knüppel zur Verfügung, als es wegen einer Frau zum Streit kommt. Von einem armen Bauern, dem er eine Kuh gestohlen hat, bei einer Teufelsversammlung belauscht und dann vom Abt entlarvt, wird Rausch aus dem Kloster vertrieben. Er begibt sich nach "engelant", wo er von der Tochter des Königs Besitz ergreift. Der herbeigerufene Abt treibt den Teufel aus. Anschließend führt Rausch den Abt mitsamt dem Blei für das Dach des heimischen Klosters, das jener als Lohn für die Austreibung gefordert hat, zurück in sein Kloster. (Jahn, Bruno: Bruder Rausch, Sp. 1898f.)
Vorlage
Vorlage ist wahrscheinlich ein Exempel, das Bestandteil des mitteldeutschen Prosatraktats "Die heilige Regel für ein vollkommenes Leben" von ca. 1250 ist.
Rezeption
Nach dem ersten niederdeutschen Druck von 1488 folgen oberdeutsche Drucke und Übertragungen ins Niederländische, Dänische, Schwedische und Englische (vgl. Priebsch, Robert (Hg.): Bruder Rausch). Gotthard Oswald Marbach veröffentlicht 1860 eine Prosa-Nacherzählung. 1882 erscheint eine humoristische Neubearbeitung von Wilhelm Hertz. Carl Rabis schreibt eine Textfassung, die von Gustav Blasser vertont wird.