Die fünf Namen (B29): Unterschied zwischen den Versionen
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Der Sprecher | Der Sprecher erläutert naturkundliches Wissen über den Wasserkreislauf und überträgt es auf die Liebe: Alles Wasser stamme aus dem Meer und kehre dorthin zurück; in der Erde sammelten sich Wasseradern, deren Druck schließlich Quellen hervorbrechen lasse. Ebenso, klagt er seinen Freunden, sei aus dem „See der Minne“ ein mächtiger Strom in seine Sinne geflossen. Der innere Druck zwinge ihn nun, ein „kleines Aderlein“ hervortreten zu lassen – seine Rede –, die er als süß, schlicht und maßvoll wünscht. Mit ihr wolle er ein „Würzlein rechter Beständigkeit“ begießen, nämlich eine tugendhafte Frau. | ||
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Der Sprecher | Der Sprecher gibt der Frau fünf tugendbezogene Namen: Milte, Edel, Trew, Zucht und Erenreich. Die zuvor angekündigte Verbindung zu seinen fünf Sinnen bleibt dabei unerklärt. Möglich ist, dass die Anfangsbuchstaben als Akrostichon „Metze“ ergeben. | ||
===C Liebesbekenntnis (57–129):=== | ===C Liebesbekenntnis (57–129):=== | ||
Der Sprecher bekräftigt seine dauerhafte Dienstbereitschaft und hofft auf den Minnelohn. Er ruft die Minne an: Nachdem sie ihn verwundet habe, solle sie nun auch das Herz der Frau treffen. Anschließend beschreibt er die widersprüchlichen Wirkungen, die die Geliebte in ihm auslöst – Freude und Verjüngung ebenso wie Trauer, Alter, Hast, Entschlossenheit und wechselnde Gesichtsfarbe. In dichter Bildsprache schildert er seine Verstrickung: Der Blick in ihre adlergleichen, züchtigen Augen wird zum Strick, den ihr roter Mund zuzieht; ihr Liebesentzug dörrt sein Herz „auf dem Rost der Minne“. In einer direkten Anrede bittet er sie, ihm ihr Herz zu öffnen und ihn durch eine Gunst zu erlösen. Allein die Hoffnung darauf stärkt ihn und lässt ihn sein Glück preisen, ihr begegnet zu sein. Es folgen ein Segenswunsch für die Frau, eine Heilsbitte an das Publikum und schließlich die Autorsignatur: „Also hat Johannes Duro gedichtet.“ | |||
Minnelohn | |||
erlösen. | |||
ihr begegnet zu sein. Segenswunsch | |||
([[Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden]], Band 1, S. 46) | (Ausführliche Inhaltsbeschreibung bei [[Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden]], Band 1, S. 46) | ||
[[Kategorie:Quelle Minnerede]] | [[Kategorie:Quelle Minnerede]] | ||
Aktuelle Version vom 30. Dezember 2025, 22:56 Uhr
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Die fünf Namen (B29) | |
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| AutorIn | Johannes Duro |
| Entstehungszeit | Überlieferung 1453-58 |
| Entstehungsort | |
| AuftraggeberIn | |
| Überlieferung | München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 714, 170r-173v |
| Ausgaben | |
| Übersetzungen | |
| Forschung | Klingner, Jacob: Duro; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 45f. |
Inhalt
A Einleitung (1–40):
Der Sprecher erläutert naturkundliches Wissen über den Wasserkreislauf und überträgt es auf die Liebe: Alles Wasser stamme aus dem Meer und kehre dorthin zurück; in der Erde sammelten sich Wasseradern, deren Druck schließlich Quellen hervorbrechen lasse. Ebenso, klagt er seinen Freunden, sei aus dem „See der Minne“ ein mächtiger Strom in seine Sinne geflossen. Der innere Druck zwinge ihn nun, ein „kleines Aderlein“ hervortreten zu lassen – seine Rede –, die er als süß, schlicht und maßvoll wünscht. Mit ihr wolle er ein „Würzlein rechter Beständigkeit“ begießen, nämlich eine tugendhafte Frau.
B Fünf Namen (41–56):
Der Sprecher gibt der Frau fünf tugendbezogene Namen: Milte, Edel, Trew, Zucht und Erenreich. Die zuvor angekündigte Verbindung zu seinen fünf Sinnen bleibt dabei unerklärt. Möglich ist, dass die Anfangsbuchstaben als Akrostichon „Metze“ ergeben.
C Liebesbekenntnis (57–129):
Der Sprecher bekräftigt seine dauerhafte Dienstbereitschaft und hofft auf den Minnelohn. Er ruft die Minne an: Nachdem sie ihn verwundet habe, solle sie nun auch das Herz der Frau treffen. Anschließend beschreibt er die widersprüchlichen Wirkungen, die die Geliebte in ihm auslöst – Freude und Verjüngung ebenso wie Trauer, Alter, Hast, Entschlossenheit und wechselnde Gesichtsfarbe. In dichter Bildsprache schildert er seine Verstrickung: Der Blick in ihre adlergleichen, züchtigen Augen wird zum Strick, den ihr roter Mund zuzieht; ihr Liebesentzug dörrt sein Herz „auf dem Rost der Minne“. In einer direkten Anrede bittet er sie, ihm ihr Herz zu öffnen und ihn durch eine Gunst zu erlösen. Allein die Hoffnung darauf stärkt ihn und lässt ihn sein Glück preisen, ihr begegnet zu sein. Es folgen ein Segenswunsch für die Frau, eine Heilsbitte an das Publikum und schließlich die Autorsignatur: „Also hat Johannes Duro gedichtet.“
(Ausführliche Inhaltsbeschreibung bei Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 46)