Die alte Mutter (Volrat): Unterschied zwischen den Versionen
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| namen = Die alte Mutter; Die alte Mutter und Kaiser Friedrich<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | | namen = Die alte Mutter; Die alte Mutter und Kaiser Friedrich; The old mother<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | ||
| autorin = Volrat<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | autorin = Volrat<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungszeit = 2. Hälfte 13. Jahrhundert (vgl. [[Ragotzky, Hedda: Volrat]])<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungszeit = 2. Hälfte 13. Jahrhundert (vgl. [[Ragotzky, Hedda: Volrat]])<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
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| auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | | auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | ||
| überlieferung = Heidelberg, UB: Cpg 341, 360va, 358ra-360rb [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Erfurt, Bistumsarchiv: Deutsche Fragmente 5, 2ra [Fragment, V. 400-428]<br />Wien, ÖNB: Cod. 2885, 47vb-50ra [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2759142.xml&dvs=1541571813856~747&locale=de_DE&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<br />Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 31ra-32rb<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | | überlieferung = Heidelberg, UB: Cpg 341, 360va, 358ra-360rb [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Erfurt, Bistumsarchiv: Deutsche Fragmente 5, 2ra [Fragment, V. 400-428]<br />Wien, ÖNB: Cod. 2885, 47vb-50ra [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2759142.xml&dvs=1541571813856~747&locale=de_DE&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<br />Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 31ra-32rb<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| ausgaben = [[Haupt, | | ausgaben = [[Haupt, Moriz (Hg.): Von der alten Mutter]]<br />[[Niewöhner, Heinrich: Erfurter Bruchstücke einer md. Bispel- und Märensammlung]]<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 1/2, S. 380-394<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 1, S. 89-100<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| übersetzungen = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 262-270<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | übersetzungen = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 262-270<br />[[Greiner, Leo: Altdeutsche Novellen]], Band 1, S. 40-46<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 5, S. 164-167<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| forschung = [[Ragotzky, Hedda: Volrat]]; [[Roethe, Gustav: Volrat]]; [[Wagner, Silvan: Gottesbilder in höfischen Mären des Hochmittelalters]], S. 269-290<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | | forschung = [[Altenhöfer, Florian: Volrat]]; [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 298; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 7, 68, 90, 98, 105, 203, 222, 251; [[Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux]], S. 76-79; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 26, 127-129, 131, 138, 140, 146; [[Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters]], S. 112, 139f.; [[Knapp, Fritz Peter: Volrat, 'Die alte Mutter']]; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 27; [[Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter]], S. 68f.; [[Ragotzky, Hedda: Volrat]]; [[Roethe, Gustav: Volrat]]; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 191, 202, 332; [[Wagner, Silvan: Gottesbilder in höfischen Mären des Hochmittelalters]], S. 269-290; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 235<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
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Eine hochbetagte, erblindete Freifrau aus Schwaben tadelt ihren Sohn unablässig | |||
wegen seines aufwendigen Lebenswandels. Da ihre Vorhaltungen nichts fruchten, beschließt sie, ihn auf dem Gerichtstag in Nürnberg bei Kaiser Friedrich | |||
zu verklagen. Als sie ihren Sohn bittet, sie zum kaiserlichen Hof zu bringen, | |||
errät dieser zwar ihr Vorhaben, sieht aber kein Mittel, sie davon abzubringen. | |||
Deshalb greift er am Hofe selbst zu einer List. An der Türe des Gerichtssaales | |||
fordert er seine Mutter auf, sich im Gedränge der Menschen am losen Ärmel | |||
seines Obergewandes festzuhalten, und drückt der Blinden den Ärmel eines | |||
fremden Ritters in die Hand, der sich gerade den Weg zum Kaiser bahnt. Beim | |||
Kaiser angelangt, erhebt sie heftige Vorwürfe gegen den „Sohn“ an ihrer Seite. | |||
Als der erstaunte Ritter vorbringt, seine Mutter sei schon vor dreißig Jahren | |||
gestorben, tadelt man ihn heftig, daß er seine Mutter verleugne. Um nicht in | |||
Ungnade zu fallen, nimmt er den kaiserlichen Spruch an, sie fortan wie eine | |||
Mutter zu ehren, und macht sich mit ihr auf den Heimweg. Auf dem Ritt | |||
erkennen vorbeireisende Ritter, die sich auf dem Weg nach Nürnberg befinden, | |||
die alte Frau und nehmen sie wieder mit. Man erklärt dem Kaiser die Zusammenhänge, und dieser schenkt dem Ritter lachend zum Ersatz für die wiederverlorene Mutter ein wertvolles Pferd. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 531f.) | |||
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | [[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | ||
[[Kategorie:Quelle Schwank]] | [[Kategorie:Quelle Schwank]] |
Aktuelle Version vom 2. Juli 2023, 18:11 Uhr
Inhalt
Eine hochbetagte, erblindete Freifrau aus Schwaben tadelt ihren Sohn unablässig wegen seines aufwendigen Lebenswandels. Da ihre Vorhaltungen nichts fruchten, beschließt sie, ihn auf dem Gerichtstag in Nürnberg bei Kaiser Friedrich zu verklagen. Als sie ihren Sohn bittet, sie zum kaiserlichen Hof zu bringen, errät dieser zwar ihr Vorhaben, sieht aber kein Mittel, sie davon abzubringen. Deshalb greift er am Hofe selbst zu einer List. An der Türe des Gerichtssaales fordert er seine Mutter auf, sich im Gedränge der Menschen am losen Ärmel seines Obergewandes festzuhalten, und drückt der Blinden den Ärmel eines fremden Ritters in die Hand, der sich gerade den Weg zum Kaiser bahnt. Beim Kaiser angelangt, erhebt sie heftige Vorwürfe gegen den „Sohn“ an ihrer Seite. Als der erstaunte Ritter vorbringt, seine Mutter sei schon vor dreißig Jahren gestorben, tadelt man ihn heftig, daß er seine Mutter verleugne. Um nicht in Ungnade zu fallen, nimmt er den kaiserlichen Spruch an, sie fortan wie eine Mutter zu ehren, und macht sich mit ihr auf den Heimweg. Auf dem Ritt erkennen vorbeireisende Ritter, die sich auf dem Weg nach Nürnberg befinden, die alte Frau und nehmen sie wieder mit. Man erklärt dem Kaiser die Zusammenhänge, und dieser schenkt dem Ritter lachend zum Ersatz für die wiederverlorene Mutter ein wertvolles Pferd.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 531f.)