Der falsche Messias (Hans Folz): Unterschied zwischen den Versionen
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==Inhalt== | |||
In einer schlesischen Stadt lebt ein schönes jüdisches Mädchen, in das sich ein Student verliebt hat. Da sie in gegenüberliegenden Häusern wohnen, legt der Student nachts ein Brett von Fenster zu Fenster und gelangt so stets unbemerkt zu seiner Geliebten. Als das Mädchen schwanger wird, verkündet er den Eltern durch ein Rohr, das er in ihr Schlafzimmer einfuhrt, ihre Tochter werde den Messias gebären. Diese frohe Botschaft wird in der ganzen Synagogengemeinde verkündet und freudig aufgenommen; das Mädchen hält man fortan wie eine Fürstin. Als sie dann aber niederkommt, ist ihr Kind - ein Mädchen. Die erbitterten Juden wollen Mutter und Kind töten, doch der Student heiratet seine Geliebte, die sich mit ihrer Tochter taufen lässt. Der Unterhalt des Paares wird | |||
durch Geschenke gesichert, während die Juden in ohnmächtiger Wut ihre Schande beklagen müssen. - Verfassersignatur. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 458-459) | |||
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Version vom 22. September 2020, 12:16 Uhr
Der falsche Messias | |
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AutorIn | Hans Folz |
Entstehungszeit | |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Druck: Hans Folz, Nürnberg um 1485/86 (GW 10144) (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 117.7 Eth. Nr. 21) Druck: Peter Wagner, Nürnberg um 1495/96 (GW 10145) (Exemplar: Hamburg, Universitätsbibliothek: In scrin. 229d Nr. 10) |
Ausgaben | Fischer, Hanns (Hg.): Hans Folz. Die Reimpaarsprüche, S. 92-98 |
Übersetzungen | Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 257-261 |
Forschung | Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 68, 98, 121, 122, 126, 135, 241 |
Inhalt
In einer schlesischen Stadt lebt ein schönes jüdisches Mädchen, in das sich ein Student verliebt hat. Da sie in gegenüberliegenden Häusern wohnen, legt der Student nachts ein Brett von Fenster zu Fenster und gelangt so stets unbemerkt zu seiner Geliebten. Als das Mädchen schwanger wird, verkündet er den Eltern durch ein Rohr, das er in ihr Schlafzimmer einfuhrt, ihre Tochter werde den Messias gebären. Diese frohe Botschaft wird in der ganzen Synagogengemeinde verkündet und freudig aufgenommen; das Mädchen hält man fortan wie eine Fürstin. Als sie dann aber niederkommt, ist ihr Kind - ein Mädchen. Die erbitterten Juden wollen Mutter und Kind töten, doch der Student heiratet seine Geliebte, die sich mit ihrer Tochter taufen lässt. Der Unterhalt des Paares wird durch Geschenke gesichert, während die Juden in ohnmächtiger Wut ihre Schande beklagen müssen. - Verfassersignatur.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 458-459)