Die demütige Frau: Unterschied zwischen den Versionen
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Gattin über die aller anderen Frauen gerühmt hat; der Kaiser will ihn jedoch | |||
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bewirtet und zum Abschied reich beschenkt. Er muss gestehen, dass die | |||
Tugend und Sanftmut der Gräfin jeder Frau ein Vorbild sein kann. Der Graf | |||
geleitet den Kaiser an den Hof zurück, und dieser richtet es so ein, dass sie | |||
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sie möge ihm zuliebe so kommen, wie sie im Augenblick sei. Eine Magd weckt | |||
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([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S., 462) | |||
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Version vom 9. November 2020, 01:45 Uhr
Die demütige Frau | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Prag, Nationalmuseum: Cod. I E a 9, 6ra-6vb [Fragment] |
Ausgaben | Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 251-254 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts |
Übersetzungen | Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts |
Forschung | Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 66; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 48, 54f., 62, 66f., 73, 337 |
Inhalt
... Ein Graf ist beim Kaiser in Ungnade gefallen, weil er die Tugend seiner Gattin über die aller anderen Frauen gerühmt hat; der Kaiser will ihn jedoch begnadigen, wenn er seine Behauptung beweisen kann. Der Graf bittet den Kaiser, mit ihm auf seine Burg zu kommen, und als sie dort mitten in der Nacht eintreffen, lässt er sogleich seine Frau herbeirufen, damit sie, so wie sie ist, den Gast bediene. Die Gräfin erscheint in einem seidenen Hemd und mit offenen Haaren und bewirtet den hohen Gast bereitwillig und lässt es selbst dann an Ergebenheit nicht fehlen, als ihr der Graf ein Glas und eine Schüssel an den Kopf wirft. Auch am nächsten Tag wird der Kaiser nach dem Kirchgang köstlich bewirtet und zum Abschied reich beschenkt. Er muss gestehen, dass die Tugend und Sanftmut der Gräfin jeder Frau ein Vorbild sein kann. Der Graf geleitet den Kaiser an den Hof zurück, und dieser richtet es so ein, dass sie wieder zu nächtlicher Stunde ankommen. Nun lässt auch er seiner Frau sagen, sie möge ihm zuliebe so kommen, wie sie im Augenblick sei. Eine Magd weckt die Kaiserin...
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S., 462)