Der Zahn: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Frau eines einfältigen Mannes redet, um mit ihrem Liebhaber allein zu sein, | |||
ihrem Gatten ein, er sei krank und müsse sich ins Bett legen. Als sie dann den | |||
Buhlen ihrer unwandelbaren Liebe versichert, fordert er von ihr als Liebesbeweis einen gesunden Backenzahn aus dem Munde ihres Ehemannes. Sie klagt | |||
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Munde belästige, und dieser läßt sich aus Liebe zu seiner Gattin den Zahn ziehen. | |||
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so erschrocken, daß er sich von ihr zurückzieht. | |||
===Epimythion=== | |||
Noch heute | |||
gibt es solche Frauen; der Teufel möge sie holen. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 537) | |||
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Version vom 3. Juli 2021, 21:50 Uhr
Der Zahn; The tooth | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | Überlieferung um 1425 |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Donaueschingen 104, 37ra-37vb [1] |
Ausgaben | Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 134-135 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 4, S. 7-12 |
Übersetzungen | Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 433 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 600-602 |
Forschung | Altenhöfer, Florian: Der Zahn; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 8, 70, 96, 113, 247; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 207; Rippl, Coralie: Erzählen als Argumentationsspiel, S. 151-169; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 233; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 191f. |
Inhalt
Narratio
Die Frau eines einfältigen Mannes redet, um mit ihrem Liebhaber allein zu sein, ihrem Gatten ein, er sei krank und müsse sich ins Bett legen. Als sie dann den Buhlen ihrer unwandelbaren Liebe versichert, fordert er von ihr als Liebesbeweis einen gesunden Backenzahn aus dem Munde ihres Ehemannes. Sie klagt daraufhin ihrem Manne, wie sehr sie der Geruch eines faulen Zahns in seinem Munde belästige, und dieser läßt sich aus Liebe zu seiner Gattin den Zahn ziehen. Die Frau bringt ihn ihrem Liebhaber, doch der ist über ihre Skrupellosigkeit so erschrocken, daß er sich von ihr zurückzieht.
Epimythion
Noch heute gibt es solche Frauen; der Teufel möge sie holen.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 537)