Der treue Liebhaber (B16): Unterschied zwischen den Versionen

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==Inhalt==
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===A Liebesklage (1–30):===
===A Liebesklage (1–30):===
Der Sprecher sehnt sich nach seiner Geliebten, die ihm die
Der Sprecher bringt seine Sehnsucht nach der Geliebten zum Ausdruck, die ihn den Klatschern entfremdet habe. Der Hinweis ''in dissem newen werden jare'' lässt zudem vermuten, dass der Text als Neujahrsgruß gedacht sein könnte.
Klaffer abspenstig gemacht hätten. Evtl. Hinweis auf Gebrauch als Neujahrsgruß (3: ''in dissem newen werden jare'').
===B Apostrophe der Geliebten (31–44):===
===B Apostrophe der Geliebten (31–44):===
Er lobt sie (34: ›Krone aller Jungfrauen‹), versichert ihr seine Treue und bekundet sein Vertrauen in die Hl. Barbara (42: ''Sant
Er preist sie als „Krone aller Jungfrauen“, bekräftigt seine Treue und vertraut darauf, dass die heilige Barbara die beiden wieder zusammenführen werde.
Barbel''), sie beide wieder zusammenzuführen.
===C Sehnsuchtsklage (45–93):===
===C Sehnsuchtsklage (45–93):===
Besseres als bei ihr zu sein könne ihm nicht geschehen;
Er erklärt, nichts könne ihm besser widerfahren, als bei ihr zu sein, doch strebe er nur nach ehrenhafter Minne, da sie eine „Krone der Ehre“ sei. Neben dem üblichen überschwänglichen Lob fällt einzig die Bemerkung auf, sie sei weder „lahm“ noch „krumm“. Er ruft Gott an, sie zu behüten, bekräftigt erneut seine Treue und hofft, viele glückliche Tage mit ihr zu erleben.
doch wolle er nur ehrenhafte Minne, denn sie sei eine Krone der Ehre. Konventionelles hyperbolisches Lob der Geliebten, ungewöhnlich allein die Aussage: Sie sei weder  
›lahm‹ noch ›krumm‹ (60). Apostrophe Gottes (74: ›behüte sie‹). Der Sprecher
beteuert erneut seine Treue etc. und hofft, mit ihr ''menige lieben tag'' (91) zu erleben.
===D Apostrophe der Geliebten (94–130):===
===D Apostrophe der Geliebten (94–130):===
Er bittet um ein Zeichen, dass er in ihrem  
Er bittet die Geliebte um ein Zeichen, dass er in ihrem Herzen verankert ist, und bekräftigt seine Treue mit einem Schwur beim heiligen Wilhelm – möglicherweise ein versteckter Hinweis auf den Verfasser. Für sein Unglück macht er allein die Klaffer verantwortlich. Er erneuert sein Treueversprechen und erklärt, sein Liebesleid habe ihn erst zum Dichten veranlasst: Wäre er bei ihr, würde er das Reimen lassen.
Herzen wohne, und beschwört seine Treue beim Hl. Wilhelm (100: ''ich gib dir Sant Wilhalm zuo borg'' dies könnte ein Hinweis auf den Verfassernamen sein, vgl. den
Besitzer oder Auftraggeber der Handschrift Wilhelm von Zell und die Wilhelmstexte zu Beginn von Mü4). Nur die Klaffer trügen die Schuld an seinem Unglück.  
Erneutes Treueversprechen. Der Sprecher nennt sein Liebesleid als Motivation zum  
Verfassen der Minnerede:'' wenn ich py dir wer allain, | so wölt ich von dem reimen lan'' (126f.).
===E Schlusswendung (131–134):===
===E Schlusswendung (131–134):===
Gott möge es fügen.
Gott möge es fügen.


([[Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden]], Band 1, S. 22)
(Ausführliche Inhaltszusammenfassung bei [[Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden]], Band 1, S. 22)




[[Kategorie:Quelle Minnerede]]
[[Kategorie:Quelle Minnerede]]

Aktuelle Version vom 21. Dezember 2025, 18:03 Uhr

Der treue Liebhaber (B16)

AutorIn Anon.
Entstehungszeit Überlieferung um 1464
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 270, 172r-174v
Ausgaben
Übersetzungen
Forschung Klingner, Jakob: Der treue Liebhaber; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 22f.

Inhalt

A Liebesklage (1–30):

Der Sprecher bringt seine Sehnsucht nach der Geliebten zum Ausdruck, die ihn den Klatschern entfremdet habe. Der Hinweis in dissem newen werden jare lässt zudem vermuten, dass der Text als Neujahrsgruß gedacht sein könnte.

B Apostrophe der Geliebten (31–44):

Er preist sie als „Krone aller Jungfrauen“, bekräftigt seine Treue und vertraut darauf, dass die heilige Barbara die beiden wieder zusammenführen werde.

C Sehnsuchtsklage (45–93):

Er erklärt, nichts könne ihm besser widerfahren, als bei ihr zu sein, doch strebe er nur nach ehrenhafter Minne, da sie eine „Krone der Ehre“ sei. Neben dem üblichen überschwänglichen Lob fällt einzig die Bemerkung auf, sie sei weder „lahm“ noch „krumm“. Er ruft Gott an, sie zu behüten, bekräftigt erneut seine Treue und hofft, viele glückliche Tage mit ihr zu erleben.

D Apostrophe der Geliebten (94–130):

Er bittet die Geliebte um ein Zeichen, dass er in ihrem Herzen verankert ist, und bekräftigt seine Treue mit einem Schwur beim heiligen Wilhelm – möglicherweise ein versteckter Hinweis auf den Verfasser. Für sein Unglück macht er allein die Klaffer verantwortlich. Er erneuert sein Treueversprechen und erklärt, sein Liebesleid habe ihn erst zum Dichten veranlasst: Wäre er bei ihr, würde er das Reimen lassen.

E Schlusswendung (131–134):

Gott möge es fügen.

(Ausführliche Inhaltszusammenfassung bei Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 22)