Das Almosen
Das Almosen; Almosen der Minne; Das warme Almosen | |
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AutorIn | Anon. (Heinrich der Teichner nach Cod. 2848) |
Entstehungszeit | |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Heidelberg, UB: Cpg 341, 357rb [1] Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 250ra-251ra [2] Wien, ÖNB: Cod. 2885, 163ra-164ra [3] Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: FB 32001, 80vb-81rb Handschrift des Herrn I. A. S. (verschollen): Nr. 7b [verschollen] Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 27ra-28rb [4] Wien, ÖNB: Cod. 2848, 232r-233v Berlin, Staatsbibliothek: Mgf 1413, 226r [Fragment, V. 1-8] [5] |
Ausgaben | Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 53-57 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts Schulz-Grobert, Jürgen (Hg.): Kleinere mittelhochdeutsche Verserzählungen, S. 98-105 Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 245-248 |
Übersetzungen | Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 109-112 Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 68-70 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts Schulz-Grobert, Jürgen (Hg.): Kleinere mittelhochdeutsche Verserzählungen, S. 98-105 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 742-744 |
Forschung | Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung S. 31, 56, 65, 90, 96, 143, 166, 278; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 170, 292 |
Inhalt
Narratio
Ein Bauer ist so geizig, dass er alle Nahrungsmittel stets unter Verschluss hält und seiner Frau den Zugang dazu verwehrt. Eines Tages bittet in seiner Abwesenheit ein Bettler die Bäuerin um eine milde Gabe. Die bietet ihm, da sie nichts anderes zu verschenken hat, ihre Minne als Almosen und beglückt ihn zweimal. Der heimkehrende Ehemann hört gerade noch den überschwänglichen Dank des Bettlers und verlangt unter Prügeln die Zusammenhänge zu wissen. Da berichtet die Frau weinen, dass sie dem Armen ihre Minne als "Seelgerät" gespendet habe. Der Bauer bereut seinen Geiz und übergibt seiner Frau die Schlüsselgewalt.
Epimythion
Wer ein solches Almosen spendet, begeht keine Sünde.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 440)