Die ungehorsamen Juden (Der Stricker)
Die ungehorsamen Juden; Die wandelbaren Juden | |
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AutorIn | Der Stricker |
Entstehungszeit | ca. 1220-1250 (Malm, Mike: Der Stricker, S. 369) |
Entstehungsort | Ostfränkisch/Rheinfränkisch, Österreich? (Malm, Mike: Der Stricker, S. 369) |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Wien, ÖNB: Cod. 2705 (online: [1]) Heidelberg, UB: Cpg 341 (online: [2]) Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72 (online: [3]) |
Ausgaben | Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers, Band 4, S. 241-243 |
Übersetzungen | |
Forschung |
Die Überlieferung wurde nach Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers übernommen; Seitenangaben und ggf. Neufunde fehlen noch.
Text und Übersetzung
Die ungehorsamen Juden[1] | Übersetzung |
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Als Gott früher das Heer der Juden trockenen Fußes durch das Meer führte und ihnen das gab, was auch immer sie wollten - was sie nicht begehren sollten, das wollten sie haben und baten danach. Wie töricht sie handelten! Das billigte ihnen Gott alles zu. Nichtsdestotrotz wollten sie gänzlich eigensinnig leben. Was ihnen Gott auch immer Gutes tat: sie wollten ihm nicht nachfolgen. Deshalb zürnte Gott ihnen. Alle Schuldigen, die man da fand, die befahl er sofort zu erschlagen.
Dass Gott wegen seiner Gutmütigkeit den Juden so viel Gutes tat und sie ihn nicht umso besser behandelten - warum werfen wir den Juden das vor?
Es lebt heute noch so mancher Christ, an dem Gott keine Freude haben kann, dass er ihm so viel geschenkt hat, dass er eigentlich alles hat, was er wünscht. Der will dennoch seinen Willen durchsetzen und möchte es Gott nicht danken, dass er ihm in dieser Welt ein wunschgemäßes Leben gegeben hat. |
- ↑ Zitiert nach Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers, Band 4, S. 241-243