Wohltun und Fröhlichsein (B18)
|
Wohltun und Fröhlichsein (B18) | |
|---|---|
| AutorIn | Anon. |
| Entstehungszeit | Überlieferung um 1430-1450 |
| Entstehungsort | |
| AuftraggeberIn | |
| Überlieferung | Den Haag, Koninklijke Bibliotheek 's-Gravenhage: Cod. 75 H 57, S. 74-77 |
| Ausgaben | |
| Übersetzungen | |
| Forschung | Klingner, Jacob: Wohltun und Fröhlichsein; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 24f. |
Inhalt
A Gruss und Treueversicherung (1–12):
Der Sprecher wendet sich direkt an seine Geliebte, nennt sie das Glück seines Herzens und eine edle, hochgeborene Frau. Ihrer Tugend wegen habe er ihr sein Herz anvertraut. Abschließend gibt er ihr zwei Empfehlungen für ihr Verhalten.
B Tugendlehre (13–60):
1.a. ›Wohltun‹ I (13–24):
Er rät ihr zunächst zum waildoen, dem guten Handeln, da es Demut hervorbringe und Grundlage aller guten Werke sei.
1.b. ›Wohltun‹ II (25–36):
Gutes Handeln bringe alle irdische Ehre, betont der Sprecher. Die Geliebte solle darauf vertrauen und nicht auf Gerede hören, denn: Wer zu leicht glaubt, wird schnell betrogen.
2.a. ›Fröhlichsein‹ I (37–48):
Als Zweites rät er zu innerer Fröhlichkeit, da sie jeden Schmerz mildert. Zugleich mahnt er die Geliebte, sich vor der Arglist der Neider zu schützen.
2.b. ›Fröhlichsein‹ II (49–60):
Sie solle ihre Fröhlichkeit stets mit Blick auf ihre Ehre wahren, dann werde sie dauerhaft gepriesen. Abschließend fasst der Sprecher zusammen: Durch Wohltun und innere Fröhlichkeit erlange man Ansehen – sowohl vor der Welt als auch vor Gott.
C Schlussbitte (61–68):
Der Sprecher gesteht der Geliebten, ihr keinen besseren Rat geben zu können, und bittet sie um Gehör. Nach dem letzten Vers fügt er – außerhalb des Reims – eine direkte Anrede ein, die an Liebesbriefe erinnert: „meine geliebte Freundin“.
(Ausführliche Inhaltsbeschreibung bei Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 24f.)