Des Labers Rat (B42)
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Des Labers Rat (B42) | |
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| AutorIn | Anon. |
| Entstehungszeit | Überlieferung ab erste Hälfte 15. Jhd. |
| Entstehungsort | |
| AuftraggeberIn | |
| Überlieferung | Berlin, Staatsbibliothek: Hdschr. 115, 23r-23v Freiburg, Universitätsbibliothek: 362, 6va-7rb München, Bayerische Staatsbibliothek: 270, 71r-73r München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 379, 34v-36v Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. Merkel 2° 966, 80v-81r Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter b IV 3, 41r-43v |
| Ausgaben | |
| Übersetzungen | |
| Forschung | Klinger, Jacob: Des Labers Rat; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, S. 72f. |
Inhalt
A Liebe und Leid (1–36):
Der Sprecher eröffnet mit dem Hinweis, dass der Mund ausspricht, was das Herz bewegt, und erinnert mit Hadamar von Laber daran, dass Liebe und Leid untrennbar sind. Sein eigener Kummer raubt ihm die Kraft zum Dichten und zehrt an seinem Leben. Viele hielten seine Klage für erfunden und würden sogar dafür zahlen, mehr davon zu hören. Darum will er sein Herz nur vor treuen Freunden ausschütten.
B Liebesklage (37–106):
Der Sprecher sieht sich seit seiner Geburt vom Unglück verfolgt: Wie einst der Hagel das Korn, so zerstöre er alles, was er beginne. Seine auserwählte Dame verweigert ihm heute den tröstlichen Blick, den sie ihm früher schenkte. Dennoch hält er unbeirrbar an seiner Treue fest, auch wenn sie ihn aus ihrem Trost gestrichen hat. Erlöse sie ihn nicht durch einen Gruß, so gehöre er zur Schar der Verirrten und wolle wie eine Turteltaube für immer allein bleiben. Trotz des gebotenen Meidens bleibt sie bis zu seinem Tod seine Liebste, und sein Herz gehört ihr.
C Segenswunsch (107–116):
In einer Apostrophe wendet sich der Sprecher abschließend an Gott, der die Geliebte (108: ir leib, ir guot, ir er) behüten möge und ihnen ein freudenreiches Leben und darauf folgend die Aufnahme in den Himmel schenke.