Der Herzog von Braunschweig (Augustijn)
Der Herzog von Braunschweig | |
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AutorIn | Augustijn |
Entstehungszeit | |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Heidelberg, UB: Heid. Hs. 1012 [1] |
Ausgaben | Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts |
Übersetzungen | Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts |
Forschung | Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 58, 67, 99, 240; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 188; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 236, 242, 255, 258-267 pass., 274, 281-287, 441, 445f. |
Inhalt
Der junge Herzog von Braunschweig folgt den Hilferufen des spanischen Königs und besiegt seine maurischen Feinde. Am spanischen Hof entbrennt er in Liebe zur Königin und findet Gegenliebe. Aus Rücksicht auf den König begibt er sich ein Jahr in das Land der besiegten Heiden, um dort Waffentaten zu vollbringen. Zurückgekehrt, überredet ihn die Königin zu gemeinsamer Flucht. Diese gelingt, und am Hofe glaubt man, die Königin sei ertrunken. Ein Jahr lang leben die Liebenden verborgen in Venedig. Eines Tages sitzen sie am Strand, und jeder macht sich Vorwürfe, den anderen seiner Heimat entfremdet zu haben. Als der Herzog einschläft, stiehlt sich die Königin davon und verlässt das Land auf dem Schiff eines heidnischen Kaufmanns als Betreuerin und Lehrerin seiner Töchter. Der Herzog überlasst sich seiner Verzweiflung über den Verlust der Geliebten, muss dann aber in seine Heimat eilen, um einen Aufruhr zu stillen und die Regierung zu übernehmen. Nach dem Tode des spanischen König fällt ihm auch dessen Reich zu. - Auf einer Fahrt nach Spanien erleidet der heidnische Kaufmann Schiffbruch und wird von dem jungen spanischen König mit einem neuen Schiff beschenkt. Zum Dank übersendet er ihm sechs Bildteppiche, auf denen die Erzieherin seiner Kinder ihre eigene Liebesgeschichte dargestellt hat. Als Schiffer verkleidet, macht sich der König auf die Suche nach der verlorenen Geliebten und wird von ihr im Hause des Kaufmanns an seinem Ring erkannt. Glücklich wiedervereint lebt das Königspaar noch lange in Spanien. Nach ihrem Tode bekommt der eine ihrer Söhne Braunschweig, während der andere ihnen auf dem spanischen Thron nachfolgt.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 444)