Die halbe Decke BC; Die halbe Decke V; Half a blanket (version BC/ V); Kotzenmäre V
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AutorIn
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Anon.
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Entstehungszeit
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Entstehungsort
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 294r-300r [1] Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Cod. 29.6. Aug. 4°, 63r-69v
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Ausgaben
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Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 3, S. 814-825 Schulz-Grobert, Jürgen (Hg.): Kleinere mittelhochdeutsche Verserzählungen, S. 148-167
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Übersetzungen
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Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 411-413 Schulz-Grobert, Jürgen (Hg.): Kleinere mittelhochdeutsche Verserzählungen, S. 148-167; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 145ff., 178, 328
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Forschung
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Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 65, 100, 111, 125, 248; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 21; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 13f., 53ff., 76, 127; Zapf, Volker: Die halbe Decke; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 38, 212, 220-225, 235, 450-452
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Inhalt
Narratio
Ein reicher und zugleich großherziger Ritter übergibt nach dem Tode seiner
Frau das gesamte Gut seinem Sohn und empfiehlt sich seiner Sorge. Der Sohn
läßt ihm eine schöne Kemenate einrichten, aber mit der Zeit vergißt er seinen
Vater. Als seine Frau niederkommt, erlaubt er ihr, die Kemenate für sich zu
nehmen und den Alten in eine kleine Kammer zu legen. Später weist sie mit
Erlaubnis ihres Gatten dem Schwiegervater einen Platz unter der Treppe und
schließlich in einer entfernten Scheuer an, wo ihn der mitleidige Verwalter
heimlich versorgt. Als sein Enkel beim Spiel einmal in die Scheuer kommt,
bittet der Großvater um die Hälfte einer ausgedienten Pferdedecke. Der Vater
will seinem Kind die ganze Decke geben, aber das Kind verlangt die Teilung,
weil es die zweite Hälfte aufheben möchte, damit sein Vater einst im Alter
in der Scheuer nicht zu frieren brauche. Der Vater geht in sich, läßt dem Alten
wieder die Kemenate herrichten und umsorgt ihn bis zu seinem Tode aufs beste.
Epimythion
Man beschenke seine Kinder mit Maßen. Wer ihnen alles gibt,
wird die Decke kennenlernen.