Die Nachtigall B

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Die Nachtigall B; The nightingale (version B)

AutorIn Anon.
Entstehungszeit Vor 1480
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 44v-48r
Ausgaben Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 3, S. 860-864
Übersetzungen Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 418
Forschung Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 18, 68, 117; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 23 A. 67, 24, 235, 255, 258, 262 A. 11, 289f., 294, 442

Inhalt

Narratio

Ein Ritter hat eine schöne Tochter. Ein anderer Ritter wirbt für einen seiner drei Söhne um sie, wird jedoch abgewiesen. Da bestellt das Mädchen den jungen Mann nachts zu sich in den Garten, wo es unter dem Vorwand, nur durch den Gesang der Nachtigall von einer angeblichen Krankheit gesunden zu können, sein Bett aufgeschlagen hat. Der Morgen findet die beiden in tiefem Schlafe, und da die Decken zu Boden geglitten sind, sieht der überraschte Vater, daß das Mädchen die „Nachtigall“ seines Geliebten in der Hand hält. Er ruft seine Frau, damit sie die Nachtigall besehe, die die Tochter gefangen habe. Das Mädchen wird geweckt, und als die Mutter ihm Vorwürfe macht, erwidert es, daß diese Vögel immer gerade in die Hände junger Mädchen flögen. Darauf werden die beiden Liebenden vermählt.

Epimythion

Wer eine mannbare Tochter hat, soll sie möglichst schnell verheiraten.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 498)