Alexander und Anteloie
Inhalt
Promythion
Schelte auf die "Schälke" bei Hofe.
Narratio
König Alexander begegnet auf einem Ausritt dem Zwergenkönig Anteloie, der ihm sein vorher unter Tarnkappen verborgenes Gefolge zeigt und ihn vor untreuen Ratgebern warnt. Auf seinen Vorschlag hin lässt Alexander zu Pfingsten ein großes Hoffest rüsten, zu dem er alle seine Gefolgsleute entbietet. Auf einem Stein an der Türe stehend und für alle außer Alexander unsichtbar, versetzt der Zwergenkönig jedem Eintretenden, der es an Treue fehlen ließ, einen derben Schlag (Torwächter, Marschall, Truchseß, Mundschank, der "höchste Ratgeber", Kämmerer, Küchenmeister u.a.). An ihrer Stelle werden treue Männer nach Anteloies Wahl eingesetzt.
Epimythion
Schade, dass Anteloie nicht auch die "Schälke" hier verprügelt!
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 439-440)
Überlieferungen
Neben den eigenständigen Fassungen ist das Märe noch in drei Handschriften der Weltchronik Heinrichs von München überliefert: München, BSB: Cgm 7330, Cgm 7377 und Wien, ÖNB: Cod. 12470