Epigramm
Defintorische Ansätze
Theodor Verweyen und Gunther Wittig definieren das Epigramm weit als eine zugespitzte Einzelbemerkung in Versform (vgl. Verweihen/Witting: Epigramm, S. 459). Begründet wird die Gattung in der Antike durch Martial und ist in lateinischer Sprache durch das gesamte Mittelalter präsent. Die deutschsprachige Epigrammatik hat ihre Glanzzeit im Barock, im Mittelalter sind bestenfalls ansatzweise Vorformen vorhanden (vgl. Herr: Epigramm, S. 78). Versuche, die barocke Epigrammatik aus volkssprachlichen, nichtklassischen Quellen abzuleiten (Spruchgedicht, Sprichwort), sind problematisch, da keine direkte Tradition nachweisbar ist (vgl. Herr: Epigramm, S. 79f.). Herr begreift den Titel des Epigramms als wesentlichen Unterschied zum Sprichwort (vgl. Herr: Epigramm, S. 80).
Überlieferungsformen
Epigramme sind entweder in Form von Inschriften auf Gegenständen oder als Sammlungen in Buchform überliefert. Epigramme speichern als apodiktisch formulierte Elemente der Wiedergebrauchsrede kollektives Wissen; sie zeigen dementsprechend je vielfältige Aktualisierungen, die letztlich nicht über Primärtext-Listen erfassbar sind. Stattdessen wird auf einschlägige wissenschaftlichen Referenzwerke verwiesen.
Referenzwerke
Definitorische und historische Informationen liefert Verweihen/Witting: Epigramm. Eine Einführung bietet Herr: Epigramm.