Die böse Adelheid
Die böse Adelheid | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | 14. Jhd. (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1102) |
Entstehungsort | Augsburg? (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1102) |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 121rb- 122vb [1] |
Ausgaben | Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 44-46 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 208-219 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts |
Übersetzungen | Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 42-46 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 208-219 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 603-607 |
Forschung |
Inhalt
Adelheid, die Frau des Bauem Markhart, macht ihrem Manu das Leben schwer, weil sie stets das Gegenteil von dem tut, was er wünscht und sagt. Eines Tages, als sie ihm das Mittagessen verweigert und ihn hindert, sich selbst etwas einzukaufen, nützt er ihren Widerspruchsgeist auf folgende Weise: Er tadelt die Leute, die nach Augsburg zum Markt gehen - und muss sich selbst dorthin aufmachen. Er tadelt den blauen Rock eines Passanten - und muss sich selbst einen kaufen. Er wünscht sich, Roggenbrot zu essen und Wasser zu trinken und muss sich zu Weißbrot und Wein bequemen. Auf dem Heimweg bittet er Adelheid, nicht zu dicht am Ufer des Lechs zu gehen. Doch sie tut wieder das Gegenteil, stürzt in den Fluss und versinkt. Weil sie stets so widerspenstig war, nimmt Markhart an, die Ertrunkene sei stromaufwärts geschwommen und sucht weiter oben. Dort stellt er die Suche auf Zuraten eines vorbeireitenden Herrn bald ein und kehrt befriedigt in sein Dorf zuück, wo er noch ein hohes Alter erreicht. (Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 439)