Der Herr mit den vier Frauen; The lord with the four wives
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AutorIn
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Anon.
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Entstehungszeit
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Anfang 14. Jhd.
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Entstehungsort
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Mscr.Dresd.M.67, 201v-209r [1] London, British Library: Add MS 24946, Bl. 231r-238v
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Ausgaben
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Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 192-201 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 3, S. 649-665
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Übersetzungen
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Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 378-382 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 471-481 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters, Band 3, S. 117-124
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Forschung
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Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 149; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 67; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 170-176; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 113, 195f.; Jahn, Bruno: Der Herr mit den vier Frauen; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 206, 233-258, 276; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 115; Rasch, Wolfdietrich: Realismus in der Erzählweise deutscher Versnovellen des 13. und 14. Jahrhunderts; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 124; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 36, 52, 74, 92ff., 97, 103, 223-226, 231; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 170, 292, 327; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 235, 257, 334
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Inhalt
Narratio
Ein reicher Herr überrascht seine Frau mit einem Liebhaber und tötet beide.
Ebenso enden ihre beiden Nachfolgerinnen. Schließlich will ihm niemand mehr
seine Tochter zur Frau geben. Eines Tages verirrt er sich beim Jagen und bittet
bei einem edlen, aber armen Nachbarn um Herberge. Der Gastgeber hat drei
schöne und tugendsame Töchter, von denen der Gast sofort eingenommen ist.
Er hält erfolgreich um die Hand der ältesten an, und die Hochzeit wird alsbald
gefeiert. Aber der dreimal betrogene Ehemann kann sein Mißtrauen nicht überwinden und beschließt, seine vierte Gattin trotz ihres makellosen Rufs auf die
Probe zu stellen. Er befiehlt einem seiner Lehnsleute, seine Gattin so lange zu
umwerben, bis sie ihm zu Willen sei. Nach zwei Jahren weiß sich diese keinen
Ausweg mehr und vertraut sich ihren beiden Knappen an, mit deren Hilfe sie
den unermüdlichen Werber endlich zur Ruhe bringen will. Als ihr Mann einmal ausreitet, bittet sic den Ritter zu sich. Dieser verständigt den Hausherrn,
der sein Mißtrauen bestätigt glaubt und sich anschickt, seine Frau selbst zu
überführen. Er tauscht mit dein Ritter die Kleider und erhält die diesem zugedachten Prügel, bis er sich schließlich zu erkennen gibt. Nun muß er der
erschrockenen Frau sein ungerechtfertigtes Mißtrauen eingestehen. Fortan hält
er sie dankbar in hohen Ehren.
Epimythion
Wer eine tugendame Frau hat, soll sich darüber freuen, und sie nicht durch Mißtrauen beleidigen. Einem Freund soll man keine übertriebenen Freundschaftsbeweise abfordern.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 475f.)