Der Pfaffe mit der Schnur B (Schweizer Anonymus): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Juni 2020, 17:08 Uhr
Die listige Frau; Der Pfaffe mit der Schnur B | |
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AutorIn | Schweizer Anonymus |
Entstehungszeit | |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | St. Gallen, Stiftsbibliothek: Cod. 643, 104a-108a [1] |
Ausgaben | Fischer, Hanns (Hg.): Eine Schweizer Kleinepiksammlung aus dem 15. Jahrhundert, S. 35-43 |
Übersetzungen | |
Forschung | Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung S. 10, 21, 62, 65, 67, 68, 77, 139, 169f., 206, 214 |
Inhalt
Narratio
Eine junge Ehefrau, die von einem Pfaffen um ihre Minne gebeten wird, verabredet mit diesem, er solle sie mit Hilfe einer Schnur wecken, die sie um ihren Fuß binden wollte; dann werde sie heimlich zu ihm kommen. Der Plan wird ins Werk gesetzt, aber der Ehemann bemerkt die Schnur vorzeitig, bindet sie an den eigenen Fuß und ergreift auf das gegebene Zeichen hin den Liebhaber. Er heißt die Frau ein Licht bringen; doch die will lieber den "Dieb" solange halten, bis der Mann selbst das Licht geholt hat. Inzwischen vertauscht sie den Pfaffen gegen einen Esel. Den Zurückkehrenden versucht sie glauben zu machen, er habe sich geirrt. - Dann veranlasst die Bäuerin eine alte Frau, ihre Stelle einzunehmen und vor dem Hause zu weinen. Der Bauer im Glauben, er habe seine Frau vor sich, prügelt die Alte und schneidet ihr das graue Haar ab. Anderntags lädt er die Verwandten der Frau zu sich und führt Klage über ihre Untreue, wobei er das abgeschnittene Haar als Beweisstück vorlegt. Da es aber statt blond grau ist, kann die Frau ihn für unsinnig und die nächtlichen Ergebnisse für Einbildung erklärt. Man schickt nach einem Priester, der den Bauern einer Beschwörung unterzieht.
Epimythion
Vor den Ränken falscher Frauen ist niemand sicher; eine treue Frau ist Gold wert.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung S. 442.)