Die demütige Frau

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Die demütige Frau; The humble lady

AutorIn Anon.
Entstehungszeit 13. Jhd.?
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Prag, Nationalmuseum: Cod. I E a 9, 6ra-6vb [Fragment]
Ausgaben Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 251-254
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 2, S. 302-309
Übersetzungen Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 226f.
Forschung Altenhöfer, Florian: Die demütige Frau; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 66; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 203, 206, 209, 212, 215, 228, 249, 251, 256, 316, 352; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 114; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 287; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 48, 54f., 62, 66f., 73, 337; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 236, 315 A. 86

Inhalt

... Ein Graf ist beim Kaiser in Ungnade gefallen, weil er die Tugend seiner Gattin über die aller anderen Frauen gerühmt hat; der Kaiser will ihn jedoch begnadigen, wenn er seine Behauptung beweisen kann. Der Graf bittet den Kaiser, mit ihm auf seine Burg zu kommen, und als sie dort mitten in der Nacht eintreffen, lässt er sogleich seine Frau herbeirufen, damit sie, so wie sie ist, den Gast bediene. Die Gräfin erscheint in einem seidenen Hemd und mit offenen Haaren und bewirtet den hohen Gast bereitwillig und lässt es selbst dann an Ergebenheit nicht fehlen, als ihr der Graf ein Glas und eine Schüssel an den Kopf wirft. Auch am nächsten Tag wird der Kaiser nach dem Kirchgang köstlich bewirtet und zum Abschied reich beschenkt. Er muss gestehen, dass die Tugend und Sanftmut der Gräfin jeder Frau ein Vorbild sein kann. Der Graf geleitet den Kaiser an den Hof zurück, und dieser richtet es so ein, dass sie wieder zu nächtlicher Stunde ankommen. Nun lässt auch er seiner Frau sagen, sie möge ihm zuliebe so kommen, wie sie im Augenblick sei. Eine Magd weckt die Kaiserin...

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 462)