Die halbe Birne B (Hans Folz): Unterschied zwischen den Versionen

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==Inhalt==
===Narratio===
Der König von Frankreich veranstaltet ein Turnier, als dessen Preis er die Hand seiner Tochter und sein halbes Reich aussetzt. In diesem Turnier tut sich ein Mann am meisten hervor, der nur auf Grund einer Pilgerfahrt ins Heilige Land in den Ritterstand erhoben wurde und daher von höfischer Etikette keine Ahnung hat. Als er an die königliche Tafel geladen wird, kommt er in Verlegenheit
und muss sich von seinem Knappen gute Ratschläge geben lassen. Trotzdem begeht er einen bösen Fauxpas, indem er es versäumt, eine zum Dessert gereichte Birne zu schälen und auszuschneiden, und wird deshalb beim Fortgang des Turniers von der Prinzessin vor allen Leuten verspottet. Auf den Rat des Knappen macht er sich unkenntlich und drängt sich als Narr in das Gefolge der Prinzessin, wo es ihm gelingt, durch seine Blöße die stolze Schöne so zu erregen, dass sie ihn ins Bett nimmt. Da er sich dort aber nicht rührt noch regt, befiehlt sie ihrer Kammerfrau Irmeltraut, den Narren mit einer Nadel zu lebhafter Bewegung anzustacheln, und auf diese Weise vollzieht sich der Beischlaf. Einige Tage später nimmt der Ritter wieder am Turnier teil. Als die Königstochter ihn dabei erneut wegen des Lapsus mit der Birne verspottet, zitiert er ihre Aufforderung an die Kammerfrau. Da gerät die Prinzessin in Sorge, er könnte die peinliche Geschichte ausplaudern, und dringt bei ihren Eltern selbst auf eine baldige Vermählung.
===Epimythion===
Frauen sollen nicht hochnäsig und spottsüchtig sein. Verfassersignatur.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 454-455)


[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]

Version vom 22. September 2020, 12:25 Uhr

Die halbe Birne B

AutorIn Hans Folz
Entstehungszeit
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Druck: Hans Folz, Nürnberg um 1488 (GW 10119) (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 117.7 Eth. Nr. 7)
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Hans Folz. Die Reimpaarsprüche, S. 22-28
Schulz-Grobert, Jürgen (Hg.): Kleinere mittelhochdeutsche Verserzählungen, S. 218-231
Übersetzungen Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 31-36
Schulz-Grobert, Jürgen (Hg.): Kleinere mittelhochdeutsche Verserzählungen, S. 218-231
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 158-163
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Das Liebespaar auf der Linde, S. 112-117
Forschung Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 65, 113, 118, 127

Inhalt

Narratio

Der König von Frankreich veranstaltet ein Turnier, als dessen Preis er die Hand seiner Tochter und sein halbes Reich aussetzt. In diesem Turnier tut sich ein Mann am meisten hervor, der nur auf Grund einer Pilgerfahrt ins Heilige Land in den Ritterstand erhoben wurde und daher von höfischer Etikette keine Ahnung hat. Als er an die königliche Tafel geladen wird, kommt er in Verlegenheit und muss sich von seinem Knappen gute Ratschläge geben lassen. Trotzdem begeht er einen bösen Fauxpas, indem er es versäumt, eine zum Dessert gereichte Birne zu schälen und auszuschneiden, und wird deshalb beim Fortgang des Turniers von der Prinzessin vor allen Leuten verspottet. Auf den Rat des Knappen macht er sich unkenntlich und drängt sich als Narr in das Gefolge der Prinzessin, wo es ihm gelingt, durch seine Blöße die stolze Schöne so zu erregen, dass sie ihn ins Bett nimmt. Da er sich dort aber nicht rührt noch regt, befiehlt sie ihrer Kammerfrau Irmeltraut, den Narren mit einer Nadel zu lebhafter Bewegung anzustacheln, und auf diese Weise vollzieht sich der Beischlaf. Einige Tage später nimmt der Ritter wieder am Turnier teil. Als die Königstochter ihn dabei erneut wegen des Lapsus mit der Birne verspottet, zitiert er ihre Aufforderung an die Kammerfrau. Da gerät die Prinzessin in Sorge, er könnte die peinliche Geschichte ausplaudern, und dringt bei ihren Eltern selbst auf eine baldige Vermählung.

Epimythion

Frauen sollen nicht hochnäsig und spottsüchtig sein. Verfassersignatur.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 454-455)