Frauenlist: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Brevitas Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 9: Zeile 9:
| ausgaben          = [[Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer]], S. 87-95<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 2, S. 87-104<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer]], S. 87-95<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 2, S. 87-104<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| übersetzungen      = [[Pretzel, Ulrich (Hg.): Deutsche Erzählungen des Mittelalters]], S. 164-175<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| übersetzungen      = [[Pretzel, Ulrich (Hg.): Deutsche Erzählungen des Mittelalters]], S. 164-175<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| forschung          = [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 170, 176f., 333, A.971<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
| forschung          = [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 5, 66, 87, 113, 213, 225, 261; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 170, 176f., 333, A.971<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->


}}
}}
==Inhalt==
Ein schöner und liebenswerter Scholar entbrennt in Liebe zu einer Dame, der
er ihres hohen Standes wegen seine Zuneigung zunächst nicht zu bekennen
wagt. Zwischen Zweifel und Zuversicht schwankend, beschließt er endlich, sie
zu grüßen, erhält aber nur schnippische Antworten. Einmal begegnet er ihrer
entmutigenden Abweisung mit einem Vergleich: Wer einen Vogel fangen will,
muss viele Schlingen auslegen, damit dieser sich darin verwirre. Da sie diese Anspielung
nicht versteht, lässt sie den Studenten kommen, damit er ihr die rätselhaften
Worte erkläre. Nun kann er ihr seine Liebe gestehen und sie in einem
kunstreichen Disput von der Tiefe und Aufrichtigkeit seiner Gefühle überzeugen.
Die Dame verabschiedet ihn mit dem Trost, sein Anliegen überdenken zu
wollen, und lässt sich in einer Zwiesprache mit ihrem Herzen dazu bewegen,
seine Liebe zu erwidern, da die Minne über Gut und Ehre stehe. Als ihr Gatte
dann aber den Scholaren des Öfteren aus dem Frauengemach kommen sieht,
wird er misstrauisch. Die beiden ersten Male glaubt er ihrer Beteuerung, der
Student habe ihr nur ein Rezept gegen Zahnschmerzen aufgeschrieben und
ihren Husten gelindert. Um seinen Verdacht auch beim dritten Male zu entkräften,
beugt sie sich mit ihm über ein Wasser und weist ihm ihr beider Spiegelbild,
das er zwar sehen, aber nicht greifen könne: Ebenso solle er nicht glauben,
was er sehe, bevor er es nicht mit Händen greife.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 464-465)


[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]

Version vom 9. November 2020, 03:08 Uhr

Frauenlist

AutorIn Anon.
Entstehungszeit
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Heidelberg, UB: Cpg 341, 93rb-97ra [1]
Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 93vb-98ra [2]
Ausgaben Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 87-95
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 87-104
Übersetzungen Pretzel, Ulrich (Hg.): Deutsche Erzählungen des Mittelalters, S. 164-175
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts
Forschung Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 5, 66, 87, 113, 213, 225, 261; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 170, 176f., 333, A.971

Inhalt

Ein schöner und liebenswerter Scholar entbrennt in Liebe zu einer Dame, der er ihres hohen Standes wegen seine Zuneigung zunächst nicht zu bekennen wagt. Zwischen Zweifel und Zuversicht schwankend, beschließt er endlich, sie zu grüßen, erhält aber nur schnippische Antworten. Einmal begegnet er ihrer entmutigenden Abweisung mit einem Vergleich: Wer einen Vogel fangen will, muss viele Schlingen auslegen, damit dieser sich darin verwirre. Da sie diese Anspielung nicht versteht, lässt sie den Studenten kommen, damit er ihr die rätselhaften Worte erkläre. Nun kann er ihr seine Liebe gestehen und sie in einem kunstreichen Disput von der Tiefe und Aufrichtigkeit seiner Gefühle überzeugen. Die Dame verabschiedet ihn mit dem Trost, sein Anliegen überdenken zu wollen, und lässt sich in einer Zwiesprache mit ihrem Herzen dazu bewegen, seine Liebe zu erwidern, da die Minne über Gut und Ehre stehe. Als ihr Gatte dann aber den Scholaren des Öfteren aus dem Frauengemach kommen sieht, wird er misstrauisch. Die beiden ersten Male glaubt er ihrer Beteuerung, der Student habe ihr nur ein Rezept gegen Zahnschmerzen aufgeschrieben und ihren Husten gelindert. Um seinen Verdacht auch beim dritten Male zu entkräften, beugt sie sich mit ihm über ein Wasser und weist ihm ihr beider Spiegelbild, das er zwar sehen, aber nicht greifen könne: Ebenso solle er nicht glauben, was er sehe, bevor er es nicht mit Händen greife.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 464-465)