Weingrüße Mgq 495

Aus Brevitas Wiki
Version vom 17. April 2022, 16:13 Uhr von Silvan Wagner (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Signatur

Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 26r-33r

Transkription[1]

[5v]
Nun gruß dich got du edler trunck
Frist mir mein leba(r)n sy ist kranck
Mit deine(m) gesundt(e)nn heilsame(n) tropffenn
kanstu mir mein tropffenn also verstopff(e)nn
Selig sey der dich hackt
Selig sey der dich abschwaczkt
Unnd dich inn eine(n) kubel legt
Unnd d(er) dich inn die kaltern tregt
Selig sey des puttners hant
Die dich inn raiff(e)nn zu same(n) pant
Unnd der dir macht ein hulzes hauß
Selig sey der dich ruffet auß
Selig sey d(er) schenck(e)nn erdacht
Selig sey d(er) pot d(er) dich pracht
Selig sey d(er) dich schencket
Unselig sey der dich erdencket
Das man die maß sol mach(e)nn klain
Behut dich got fur den halgel stain
Nun mussenn alle die selig sein
Unnd die da gerenn trinnkenn wein
Denn muß got albeg wein pescherenn
Und speys dz sy denn leyb erneren

[6r]
Nun pin ich d(er) erst d(er) anfecht
Unnd weil eim trunnck auch thuen recht

Waledutio wini
Nun geseng dich got du edle leyb salbenn
Du erzneyst mich allenthalb(e)nn
Du pist mir ein gesundter syropel
Der kays(er) vonn gstantanopel
Unnd der groß kam vonn kathey
Unnd maiste(r) johann die mechtigst drey
Die mocht(e)nn dich noch nit vergelt(e)nn
Warumb solt ich dich dann schelt(e)nn
Kain hochzeyt die wart nie so groß
Pistu nicht dar auff so ist sy poß
Ann fraue(n) unnd wein ist nit frolikayt
Selig sey dein stock d(er) dich treyt
Mann sagt von(n) kulenn prunne(n) im mayen(n)
Wenn man(n) mit fraue(n) darumb thut reyenn
kumbstu nit mit gefult(e)nn flaschen(n)
So schlecht d(er) schimpff gar inn die aschenn
Unnd war d(er) babst zu tisch gessenn
Unnd solt d(er) kays(er) mit im essenn

[6v]
Unnd hett(e)nn vor im dreyssig richt
Noch wer es als zu mal ve(r)nicht
Wenn du nit gegenwurrtig werst
Unnd wenn du meine(r) hylpf pegerst
So muß dir diene(n) al mein gelidr
Gesegenn dich got kumb schi(e)r h(er)wid(er)

Salutatio vini
Nun gruß dich got du lieber wein
schmück die fuß unnd gee he(r) ein
Ich mag dir doch nit feint sein
Wie wol du mich pringst umb dz mein
Du pist der das mein erbt
Du pist der meine kind v(er)derbt
Du pist der mir mein tasch kan leren(n)
Dennoch will ich dein nit entperen(n)
Du heylige ab waschung meine(r) klayd(er)
Du pist mir nichcz desto layder
Hestu mir mein vate(r) erschlag(en)
Ich wolt dich setz(e)nn ann meine(n) krag(en)
Unnd seüb(er)lich h(er) ein lan fliess(e)nn
Wan(n) du kanst mir mein lunge(n) begiess(e)nn
Unnd kanst mir mein lebern(n) kuelen
Unnd kanst mir auch mein kragen(n) spulen

[7r]
Unnd kanst mir riech(e)nn in die stir(e)nn
Unnd kanst mir auch mein haubt regiren(n)
Unnd machst dz ich nah frau(en) jag
Mer dann ich unt(er) d(em) gurtel v(e)rmag
Darumb pistu der liebst frunt mein
Wer nit von(n) frau(en) unnd von(n) wein
Ein gut(e)nn mut mag hann
Den wol wir ve(r)kunnd(e)nn in den(n) pann

Valedutio vini
Nun gesegen dich got du liebe(r) rebenn safft
Du hast mir geb(e)nn so gute krafft
Du machst dz ich mich weck(er) dunnck
Den meine(r) neun so ich wass(er) trunnck
Du machst dz ich pin frolich(er) zwa(r)
Dan da mein vat(er) lag auff d(er) par(r)
Unnd machst dz ich mit frau(en) scherz
So es mir nyndert ist umb dz herz
Du machst dz ich mit zehenn wil fechten
Daz ich nit eine nit betzwunng mit mecht(e)nn
Du machst mich offt zu eine(m) stümen(n)
Das nyema(n)t vor mir zu redt mag küme(n)
Ich sumpf dich lieb(er) inn mein haubt
Denn ein keßprue dar um ein kranck(er) glaubt

[7v]
So pad ich mein zung(en) liebe(r) auß dir
Dan auß eine(r) gut(e)nn wag(en) schmir
So will ich mein zen lieb(er) an dich wetz(e)nn
Denn solt mir ein altz weyb den ars dran secz(e)nn
Darumb libst mir ye lenge(r) ye paß
Wer dir feint sey od(er) gehaß
Den wol mir fur ein narr(e)n |ver|kundenn
Unnd wellenn imß har im ars anzund(e)nn

Salutatio vini
Nun gruß dich got du liebe(r) lanczmann
Ain pesserenn gesell(e)nn ich nye gewann
Unnd den ich lieb(er) will pey mir wissenn
Wenn ich des morgens han an gepyssen
Wenn ich dich hab in meine(m) trinck vaß
So tinst du mir ze tisch vil paß
Denn alle truckses die da lebenn
Got pehut den stock den perg die rebenn
Daran du heut gewachss(e)nn pist
Got pesser den stock pfel pant unnd mist
Unnd sun unnd regen unnd eine(n) man
Der inn wol schneyd(e)nn unnd hack(e)n kann

[8r]
Das du pist jar wid(er) mugst geratt(e)nn
Die grossenn weck unnd faist(e)nn pratt(e)nn
Wen ir drey pey eynand(er) seyt
So kurz ir mir vil paß die zeyt
Denn lautt(e)nn harffenn unnd auch pad(e)nn
Darumb wil ich dich zu gast ladenn
D(e)nn spat al(s) frue wil ich dich ein lass(e)nn
Unnd dich nit lang an lass(e)nn possenn

Waledudio vini
Nun gesegenn dich got du lieb(er) gesel
Mit recht(er) lieb ich nach dir stel
Unz piß wir zesamen(n) kume(n)
Dein nam hayst kuczel im gume(n)
Du pist meines herz(e)nn ein edles zu flyss(e)nn
Unnd mein gelid(ern) ein haylsam pegiessenn
Unnd schmeckst mir paß dann alle prunne(n)
Die auß denn felsch(e)nn ye gerung(en)
Wann ich kaine(r) dutte(n) lieb(er) gefolg
Pewar mich got for sandt urbanß plag
Unnd peschirmenn mich baz d(em) strauchenn
Wann ich die stieg hie ab thue dauch(e)nn

[8v]
Das ich auff mein(en) fussenn pleyb
Unnd kain nar(r)en weiß nit treyb
Unnd pehuet mich got for nid(er) lagt
Unnd dz ich weß man mich fragt
Du seyst hinne(n) od(er) daussenn
Gesegenn dich got pleyb nit aussenn

Salutatio vini
Nun gruß dich got du himel thau
Kumb feucht mir meine(r) plußen au
Mit deine(n) gesunt(e)nn heylsame(n) tropff(e)nn
Ich leg dir dar mein schacz unnd triss(el)
Unnd alles das mein syn erschleucht
Du machst dz manche(r) gemeclich reicht
Noch ee ich dein wolt enper(e)nn
Ich wolt ee schrein unnd trychlen leren(n)
Mein lieb die halt ich ann die staͤt
Du machst mir ler mein kandlprett
Noch hab ich nymme(r) zu dir ein ganz v(er)traüe(n)
Unnd solt ich nymme(r) kein hauß paüe(n)
Ich will mich nyme(r) von(n) dir schayd(e)nn
Auch kan dich nyema(n)t mir auch gelayd(e)nn
Dz ich feinschapff zu du doch hab
Gee h(er) unnd leß mir den durst ab

[9r]
Valedutio vini
Nun gesegenn dich got du edles abkulen
Die maist(er) auff den hohen(n) stulenn
Die habenn dich fur ein erczney
Wer gancz entwicht wenn du nit werst
Wie wol du inn die peutel lerst
Darzu kanstu sy lerenn syrmenn
Das sy mir eine aneinand(er) firmenn
Unnd auch ir har mit pencken strellenn
Wenn sy der grossen trunck nit fellenn
Mann fint manig grobenn dorff mann
Der dich nit hubschlich trinck(e)nn kann
Wann er fol ist des selbig struczel
So vast er noch ein moß inn zuczel
W(er) fir dich pit an perg unnd an leutt(e)nn
Denn wol got eren an sein leczt(e)nn zeyt(e)nn
Mit parmung unnd mit grossenn gabenn
Die dich so gerenn getrunck(e)nn habenn
Das sy an gnad kain untrsturcz namen
Wer gerenn trünck sprech mit mir amen

[9v]
Salutatio vini
Nun geseg(e)nn dich got du gesunde erczney
Wo du rast da ist grosse kirbey
Unnd gnad gelart(e)nn unnd auch layen(n)
Zu dir wil ich wallenn unnd rayenn
Mit man(n) fraue(n) unnd auch knabenn
Unnd grossenn knabenn glaub(e)nn an dich hab(e)n
Dann ann syropel unnd recept
Da mit man(n) die kranck(e)nn flickt und stept
Du wescht mir zenn unnd padst mir zung(en)
Frist mir lebernn feucht mir zung lung(en)
Labst mirß hercz fulst mir die plosenn
Niemandt dein krafft kann u(s)kossenn
Du lemst die starck(e)nn unnd felst die schnell(e)nn
Unnd lernst ein sprach die haist die lell(e)nn
Unnd machst die weysen zu fantast(en)
Noch wil ich wed(er) ruw(en) noch rast(e)nn
Ich wil d thür unnd thor auff schliessenn
Unnd will dich inn mein essig vaß giess(e)nn

Valedut(i)o wini
Nun geseg(e)nn dich got du lieb(er) heylant
Der noe dich am erst(e)nn fandt

[10r]
Unnd deckt dich mit vierlay mist
Do vonn du noch so krefftig pist
Vonn ochs(e)nn pferdenn schaffen schwein
Die vier krefft lest du noch erschein
Ann manne(n) weyb(e)nn munch(e)nn pfaffenn
Die machst du noch all zu affenn
Der denn züvil genome(n) hatt
Denn legst du zu denn schwaine(n) inß kat
So machstu manch(e)nn so ve(r)heyt
Das er x gnug krieg geyt
Die vier krefft vind man ann manne(n) und weyb(e)nn
Die kann kain arczt paß ve(r)treyb(e)nn
Als ein krug mit frischem prunnenn
So sy dz keler geschoß han gewunne(n)

Salutat(i)o vini
Nun gesegenn dich got du liebe(r) necz(e)n gume(n)
Warumb wiltu nit offt zu mir kume(n)
Wer hat mich vrlogenn gen dir
Doch kumstu manch(e)nn wol zu schi(e)r
Unnd machst dz im sein zung(en) hinckt
Wenn e(r) offt vor seine(n) gesell(e)nn trinckt

[10v]
Unnd machst dz manche(r) mit red(e)nn stest
Unnd er dich zu lang am mü(n)dt lest
Du machst dz manch(e)r mit reden sein haubt klagt
Wen er die trinck zu groß hat gemacht
Auch machst dz manchen(n) sein weyb fleucht
Wenn sy dich zu offt in weinhaus suecht
Unnd machst das weyb unnd kindt prumen
Wenn er pey zeyt nit haim wil kumme(n)
Unnd haim hin get pey monnes schein
Doch ist die schuld nit albeg dein
Das manche(r) haim hin kumbt zu spät
Der würffel kart(e)nn unnd spylprett
Das macht dz manche(r) zu lang hart
Darumb inn weyb unnd kindt ann p\l/art
Der wil ich dir alle(s) keinß zu sachenn
Wann du kanst mich frolich mach(e)nn
Mit deine(m) senfft(e)nn suessenn trab
Darumb ich fruntschafft zu dir trag
Dein war mir auß ein krueg lieb(er) ein tropff
Denn ein aime(r) wass(er) auß eine(m) g(<ülden>) kopff

[11r]
Valedut(i)o vini
Nun gesegenn dich got du krefftig(e) labung
Du wol zellende ssenfte labung
Du sues mayenn pad meine(r) zungenn
Frist mir lebern(n) frischt mir die lungenn
Sam wenß auf durrem ack(er) tautt
Wenn man(n) dich inn eine(m) glessle schaut
Wann man deines herren(n) frumckayt secz(e)nn
Wie er dich felsch mit seinne(m) fecz(e)nn
Das er mit dir treybt ub(er) jar
Mit milch unnd mit aye(r) klar
Mit stain salcz unnd mit schwein(e)n schwart(e)n
Dar mit der kele(r) knecht dein muß wart(e)nn
Mit senfft weydaschenn unnd tropff wurcz
Da von(n) dein adl nimbt unte(r)sturcz
Der zol hat dich ubel geschmalcz(e)nn
Das ungelt hat dich gar ve(r)salcz(e)nn
Das enpfindenn die a(r)menn inn taschenn
Wenn man dir dein spunt sol waschenn
So mussenn 20 moß wasser zu lauffen
We(r) dz fur wein thut kauffenn
Der thut seine(m) negst(e)nn sein golt bezalenn
Als der mel auss meuß dreck wil mal(e)nn

[11v]
Salutat(i)o vini
Nun gesegen(n) dich got du lieb(er) reb(e)nn knecht
Du pist mir inn dem winte(r) gerecht
Wann du machest munich unnd pfaffen(n) gayl
Das sy offt zieh(e)nn ann narrenn sayl
Du trost die paurenn inn wirk(e)nn kitteln
Du trost die armen(n) in denn spytelnn
Du trost dieme lamen unnd die plinden(n)
wenn sy dich ne(ü)r offt mocht(e)nn findenn
Du trost auch alle kintpetterin
Es sey das dan(n) das in dz gelcz zu ring
Du trost alle pilgram(m) auff denn wegenn
Und hylfest inn durch wint unnd regenn
Du trost die nunnen inn denn klaussenn
Darumb wil ich dich gerenn behaussenn
Wann du pist mir ein lieb(er) gast
Manche(r) het wede(r) rue noch rast
Uncz er wid(er) paldt kumpt zu dir
So weicht all mein traur(e)nn vonn mir

Valedutio vini
Nun gesegenn dich got du liebe rebenn prue
Um dich hab ich arbeyt unnd mue

[12r]
Uncz ich dich wide(r) zu mir pring
Du pist mir gar ein sueß geding
Doch we(r) zu lang pey dir wil harrenn
Denn zelenn die weyssenn fur ein nar(r)enn
Wer dein(n) zu vil auff inn ledt
Der hat seine syn wol halbe ve(r)zett
W(e)r dich nit hübslich trinckenn kann
Der regirt auff der nar(r)en pann
Der dein zuvil ann die oren(n) hanckt
Der hat sein syn gar ausß geschenkt
Der stück wil ich kainß ann dir scheuenn
Alle tag wil ich dein lob ve(r)neuenn
Got mach selig all man(n) unnd frauen(n)
Die dich ann hoh(e)nn pergenn ab hauenn
Unnd das im nyme(r) leyd geschech
Far hin unnd halt dich inn d(er) nech
Wann ich dich pald wil wide(r) suchenn
Unnd solt mir unnd kint fluchenn

Saluta(t)io vini
Nun gruß dich got du lieb(er) trost
Du hast mich offt vonn dursterlost

[12v]
Du machst mi(r) meine glid(er) keck
Unnd jagst mir all mein rumore(n) weck
Du machst manch(e)nn pettle(r) frollich

Salutat(i)o vini
Nun gruß dich got du lieb(er) trunck
Ich was dir holt do ich waß junck
Wil auch inn alte(r) nit von dir weich(e)nn
Unnd wil dir tag unnd nacht nach schleuch(e)nn
Wo du pist do pin ich ger(e)nn
Ich kann wol pecher unnd krauss(e)nn lerenn
Unnd auch schlauch(e)nn auß den glaß
Das lernet ich do ich waß junck waß
Mich tunckt ich thu im in alte(r) auch recht
All mein frunt hab(e)nn dich nye v(er)schmecht
Du zeuchst ann dich als d(er) magnet
Manche(r) zu mittag zu dir gett
Unnd kaum zu \von/ dir kumbt zu mitte(r)nacht
Das hab(e)nn dein sues zueg gemacht
Unnd wurfft sy offt inn keck da nider
Noch kumenß des morgenß all he(r) wider

[13r]
Unnd suchenn solche fruntschayfft zu der
Als werst du ir leyppliche(r) pruder
All judenn haydenn dattenn pitt(e)nn
Das got beschirmen(n) unnd befryttenn
Denn stock den rebenn da du ann hangst
Unnd also lieplich vor mir prangst
Wie mocht ich dir dann ds v(er)sag(en)
Ich muest dich secz(e)nn an meine(n) krag(en)
Das kumdt mir hie zu gutt(e)nn statt(e)nn
Schuecht euch ab ir muest watt(e)nn

Waledutio vini
Nun s gese(ge)n dich got du lieb(er) trost
Du hast mich offt vonn durst erlost
Du machst mir meine gelider keck
Unnd jagst mir all mein rumore(n) weck
Du machst manch(e)nn pettle(r) frolich
Die nact ligenn auff ei(ne)m stralich
Unnd machst tancz(e)nn munich unnd nunnenn
Das sy nit dett(e)nn trinnk(e)nn prunne(n)
Unnd machst dz manche(r) hantte(r)wercks mann
Muß inn zerrissenn klayd(ern) gann

[13v]
Das inn sein zen me(r) kost(e)nn zu padenn
Dann hent fues haubt unnd auch wadenn
Die alt(e)nn paur(e)nn inn denn dorffenn
Die hast du offt inn dz kott geworffe(n)
Die nestelein ann sich an die wein rebenn
Das willenß sy dir als vo(r) got ve(r)geb(e)nn
Ich peut dir pey bebstlich(e)nn pannen
Du seust pey frau(e)n od(er) manne(n)
Das du he(r)wide(r) kumest pey zeytt(e)nn
Ich mueß mein zenn in die schewenn reutt(e)nn

Salutat(i)o vien
Salutatio Cervisie
Nun gruß dich got du liebes pir
Gee h(er) lesch mir mein durst ga(r) schier
Unnd mach mich nit zu sanden vorn(n) leutt(e)nn
Unnd pehuet mich vor d(er) schnell(e)nn geutt(e)nn
Wann dein man hayst prastell im loch
Wann ich unte(r) eine(m) zaun knoch
Du hayst auch rumpel ind(er) plasenn
Wann von(n) dir wachssenn sollich rosenn

[14r]
Die mann mit hend(e)nn nit dar ab prech(e)nn
Dar ein die schwein untern(n) zeun zech(e)nn
Wenn mann dich inn eine(n) kessel padt seüdt
So haist dein nam die pfflad(er) geut
Schwanck(e)nn dar(i)nn[2] unnd ind(e)nn schwaiß
We(r) vonn dir wil lassenn ein schayß
Der muß in seub(er)lich(e)nn lan schleuch(e)nn
Das nit die heff da mit werdt streich(e)nn
Darumb so thue das dar zu ga(r) schier
Unnd gee seub(er)lich(e)nn her zuo mir

Valedutio cervisie
Nun gesegenn dich got du liebe gerst(e)nn prue
Mach mir heut im pauch kein mue
Wenn ich pey meine(r) haußfrau rue
Das mir das unte(r) gemach peleyb zue
Das es nit prastel unnd ub(er) lauff
Als dz ein ganß pey dem arß peraufft
Unnd mach mir kein gerumpel inn de(m) pauch
Uncz piß ich hinte(r) dz hauß hauch
So gee dann seub(er)lich(e)nn von mir undenn

[14v]
Unnd laß mich als du mich hast fund(e)nn
Unnd eyll nit untenn auß zu schnell
Das mir kein furcz im pauch auff quell

Anmerkungen

  1. Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.
  2. Moderne Bleistiftglosse: darin?