Der dankbare Lindwurm (Schweizer Anonymus)
Der dankbare Lindwurm | |
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AutorIn | Schweizer Anonymus |
Entstehungszeit | 2. Hälfte 15. Jhd. |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | St. Gallen, Stiftsbibliothek: Cod. 643, 118a-122a [1] |
Ausgaben | |
Übersetzungen | |
Forschung | Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 10, 21, 62, 65, 67, 68, 77, 139, 169f., 206, 214; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 22; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 12f., 236 |
Inhalt
Narratio
Guido, ein hoher Hofbeamter eines Königs, fällt bei einem nächtlichen Rott in eine tiefe Grube, in der er bereits einen Lindwurm vorfindet. Anderntags zieht ihn auf seine Bitten und Versprechungen hin ein Bauer heraus, und der Lindwurm benutzt diese Gelegenheit zu seiner eigenen Rettung. Als, wieder einen Tag später, der Bauer an den Hof kommt, um die versprochene Belohnung zu holen, wird er von Guido verleugnet und schmählich abgewiesen. Dagegen erweist sich der Lindwurm als dankbar: er übergibt dem Bauern einen Stein, den ein kluger Mann als einen Wunderstein erklärt, der seinen Besitzer reich mache. Der Bauer gerät in den Verdacht, den Stein gestohlen zu haben, wird vor den König zitiert und erzählt dort seine Geschichte. Guido, streng befragt, wagt nicht zu leugnen und wird seines Posten erhoben.
Epimythion
Für erwiesene Wohltaten soll man dankbar sein.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 441)