Die halbe Decke A/II

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Die halbe Decke A; Die halbe Decke II; Kotzenmäre II; Half a blanket (version A/II)

AutorIn Anon.
Entstehungszeit
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Heidelberg, UB: Cpg 341 101vb-103vb [1]
Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 102vb-104vb [2]
Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 76ra-78va[3]
Ausgaben Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/1, S. 295-306
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 391-399
Übersetzungen Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 66-68
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 207; Del Duca, Patrick: Die halbe Decke; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 5, 65, 100, 111, 112, 125, 248; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 113, 115, 120, 129, 131, 148; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 76; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 21; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 13f., 53ff., 76, 127; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 115ff.; Zapf, Volker: Die halbe Decke; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 38, 212, 220-225, 235, 450-452

Inhalt

Narratio

Ein verwitweter Bürger übergibt im Alter sein gesamtes Gut seinem Sohn. Dieser aber behandelt ihn so schlecht, dass er schließlich zusammen mit den Schweinen in einem Verschlag unter der Treppe hausen muss. Als der Alte unter der Kälte des Winters leidet und sein Enkel für ihn eine Decke erbittet, teilt der undankbare Sohn diese durch und gibt seinem Vater nur die Hälfte. Das Kind sieht die Freude des Großvaters und erbittet nun von seinem Vater die andere Hälfte der Decke mit dem Bemerken, es wolle sie aufheben, bis auch er alt geworden sei. Bei diesen Worten geht der Vater in sich und lässt den Großvater wieder zu allen Ehren kommen. Danach fragt er das Kind, wie es ihn im Alter behandeln wolle, und bekommt zur Antwort: Wie er den Großvater, so wolle es auch ihn einst im Alter ehren.

Epimythion

Man soll nach Gottes Gebot Vater und Mutter ehren und auch seine Kinder dazu anhalten.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 448-449)