Die treue Gattin (Herrand von Wildonie)

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Die treue Gattin; Diu getriu kone; The Faithful Wife

AutorIn Herrand von Wildonie
Entstehungszeit Ca. 1250-1280
Entstehungsort Wildon bei Graz (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1064)
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien, ÖNB: Cod. Ser. Nova 2663, 217ra-217va [1]
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Herrand von Wildonie. Vier Erzählungen, S. 1-9
Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter, S. 256-273
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 96-111
Übersetzungen Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter, S. 256-273
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 96-111
Thomas, John W. (Hg.): The Tales and Songs of Herrand von Wildonie, S. 37-44
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 309; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 7, 17, 21, 35, 51, 64-66, 84, 139, 142, 162f., 185, 197, 206f., 210, 218, 222, 224, 237, 248, 250, 277; Fischer, Hubertus: Rekursion und Transgression; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 113, 116, 201, 215; Hufnagel, Nadine: ob ez ein hübscher habe für wâr; Knapp, Fritz Peter: Zweifels- und Grenzfälle; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 215-223; Ortmann, Christa/Ragotzky, Hedda: Zur Funktion exemplarischer triuwe-Beweise in Minne-Mären; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 51, 66; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 41, 103, 238; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 171, 178f., 292; Wagner, Silvan: Gottesbilder in höfischen Mären des Hochmittelalters, S. 199-222; Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen; Wagner, Silvan: Michel dôz und sêre lachen, S. 151; Zapf, Volker: Herrand von Wildonie; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 236

Inhalt

Promythion

Der Dichter ist glücklich, eine schöne, freudestiftende Geschichte erzählen zu können.

Narratio

Ein häßlicher Ritter hat eine überaus schöne Frau zur Gattin, die ihn trotz seiner körperlichen Mängel herzlich liebt. Im Verlauf einer Fehde, bei der er sich ruhmvoll auszeichnet, wird ihm ein Auge ausgestochen. Da dieser neue Körperschaden seine Häßlichkeit noch steigert, scheut er sich, zu seiner Frau zurückzukehren, und schickt seinen Neffen mit dieser Botschaft zu ihr. U m ihn zur Heimkehr zu bewegen, sticht sich die Ritterfrau mit ihrer Schere ein Auge aus und läßt ihrem Gatten durch den Boten ausrichten, nun seien sie ja gleich und er könne getrost zu ihr zurückkommen. Der Ritter vernimmt bestürzt die schreckliche Kunde und kehrt beschämt auf seine Burg zurück. Die Frau, die schon früher jedermann rühmte, wird jetzt noch höher gepriesen. - Verfassersignatur.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 476)