Drei törichte Fragen (Hans Folz)
Drei törichte Fragen | |
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AutorIn | Hans Folz |
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AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Druck: Hans Folz, Nürnberg 1479 (GW 10122) (Exemplar: München, Bayerische Staatsbibliothek: Rar. 182 Nr. 3) Druck: Hans Folz, Nürnberg um 1480/81 (GW 10123) (Exemplar: Kolmar, Bibliothèque de la ville: V 12641 Nr. 9) |
Ausgaben | Fischer, Hanns (Hg.): Hans Folz. Die Reimpaarsprüche, S. 42-59 |
Übersetzungen | |
Forschung | Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 69, 87, 110, 142, 155f., 178; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 66, 114, 229, 241; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 235 |
Inhalt
Narratio
Ein Straßburger Bürger wundert sich so sehr über sein erstes graues Haar, dass er sich nach Rom aufmacht, um dort den weisen Virgilius über die Ursache zu befragen. Unterwegs wird er in Bozen und Verona von Gastfreunden gebeten, auch ihre Fragen vorzubringen, und zwar will der erste wissen, warum seine Ehefrau trotz täglicher Prügel sich nicht bessere, und der zweite, wie seine Frau während seiner dreijährigen Abwesenheit ihm drei Kinder habe gebären können. In Rom gibt Virgilius dem Straßburger Bürger folgenden Rat: Er solle auf seiner Heimreise die Frage des Veronesers einem gejagten Hasen, die des Bozners einem geprügelten Esel und seine eigene seinem jüngsten Kinde stellen. Der Bürger handelt nach der Empfehlung des weisen Mannes und erfährt, die Frau des Veronesers habe drei Kinder bekommen, weil sie die Männer nicht geflohen habe wie der Hase die Jagdhunde, die Frau des Bozners werde nicht besser, weil sie so wenig gegen ihre Natur handeln könne, wie der Esel, und er selbst habe ein graues Haar bekommen, weil er alt werde. Beschämt muss er sich seine Torheit eingestehen.
Epimythion
Alter soll sich um Weisheit bemühen. Verfassersignatur.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 455)