Hero und Leander

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Hero und Leander

AutorIn Anon.
Entstehungszeit Anfang 14. Jhd.
Entstehungsort Alemannisch
AuftraggeberIn
Überlieferung Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Donaueschingen 104, 46ra-49ra [1]
Ausgaben Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 4, S. 50-66; Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 1, S. 317-330
Schulz-Grobert, Jürgen (Hg.): Kleinere mittelhochdeutsche Verserzählungen, S. 114-141
Übersetzungen Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 31-43
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 442-445
Schulz-Grobert, Jürgen (Hg.): Kleinere mittelhochdeutsche Verserzählungen, S. 114-141
Forschung Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 67, 99, 117, 130, 210; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 156f., 163; Jahn, Bruno: Hero und Leander; Knapp, Fritz Peter: Zweifels- und Grenzfälle; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 20, 34; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 175; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 172, 180, 190, 292, A.510; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 27, 62, 175, 177; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 233, 256, 316, 318f., 443, 448

Inhalt

Promythion

Die Minne schenkt nach süßem Beginnen oft einen bitteren Ausgang.

Narratio

Die Fürstenkinder Hero und Leander sind sich in inniger Liebe zugetan, aber ein Meeresarm, der zwischen ihren Burgen liegt, trennt sie voneinander. Auf keine andere Weise kann Leander zu seiner Geliebten kommen, als nachts den Meeresarm zu durchschwimmen, geleitet von einer Leuchte, die Hero über einer Zinne aufsteckt. Als einmal eine stürmische See ihn am Kommen hindert, schreibt sie ihm einen sehnsüchtigen Brief, den ein Fischer überbringt. Leander antwortet ihr, daß auch ihn die Sehnsucht verzehre, und kündigt ihr an, daß er sic in der kommenden Nacht besuchen werde, auch wenn das Meer noch so heftig stürme. Wirklich wagt er sich in die Fluten, in dem tobenden Gewitter kann er aber Heros Leuchte nicht sehen und ertrinkt. Am Morgen sieht man seine Leiche auf dem Meer treiben. Als Hero vom Ende ihres Geliebten erfährt, sinkt sie tot nieder.

Epimythion

Der Dichter vergleicht diese übergroße Minne mit der Liebe zwischen ihm und seiner Dame.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 475)