Konni (Heinz der Kellner)

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Die bestrafte Eitelkeit; Konni; Turandot

AutorIn Heinz der Kellner
Entstehungszeit Ende 14. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Donaueschingen 104, 72ra-73rb [1]
Ausgaben Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 4, S. 83-91
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 3, S. 179-185
Übersetzungen Lemmer, Manfred: Deutschsprachige Erzähler des Mittelalters, S. 418-423
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 449f.
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 153-157
Forschung Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 42, 91f., 136f., 158f.; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 67, 82, 196, 211; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 241; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 30, 115f.; Jahn, Bruno: Heinz der Kellner; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 27, 48, 54, 55, 65; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 39, 175, 260, 402; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 32, 306; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 192, 270; 236, 256, 312 A. 79, 314f.

Inhalt

Promythion

Wer spottet, muß selbst Spott leiden.

Narratio

Eine schöne Königstochter will nur den zum Manne nehmen, der sie im Wortkampf dreimal besiegt. Wer ihr aber unterliegt, verliert sein Leben. Konni, ein Bauerntölpel, will an ihrem Hofe Hofzucht lernen und macht sich auf mit einem Ei und einem Eggenzahn. Unterwegs trifft er einen Junker, der im Begriff ist, um die Königstochter zu werben, und ihn mitnimmt zum Hofe. Beim Nachtessen überfrißt sich Konni, und weil er nachts von Bauchgrimmen geplagt wird, entleert er sich in seine Kappe. Anderntags unterliegt der Junker der Königstochter und wird enthauptet. Nun wird Konni vor sie gebracht und soll die Probe bestehen. Er stellt als erste Frage, warum sie einen so roten Mund habe. Sie antwortet, da sei Feuer darin. Als daraufhin Konni sein Ei aus der Tasche zieht und sie bittet, sie möge es in ihrem Feuer kochen, muß sie sich zum ersten Male geschlagen geben. Sie entgegnet nun, er solle sich das Ei in seinen Hintern stecken. Er aber besiegt sie zum zweitenmal mit seiner Bemerkung, da passe besser der Eggenzahn hinein, den er mit sich trage. Wütend ruft sie: „daz ist verschizzen.“ Darauf bindet Konni seine Kappe auf und erwidert: „daz ist geschizzen, daz scheiz ich.“ Damit hat der Tölpel die Königstochter, die so viele stolze Bewerber abwies, zum drittenmal besiegt, und sie muß ihn nun heiraten.

Epimythion

Wer spottet, wird selbst zum Gespött. Verfassersignatur.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 474f.)