Minnesprüche an die Geliebte (B73)
Minnesprüche an die Geliebte (B73) | |
---|---|
AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | Überlieferung um 1425 |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Karlsruhe, Landesbibliothek: Hs. Donaueschingen 104, 194vb-195ra |
Ausgaben | |
Übersetzungen | |
Forschung | Klingner, Jacob: Minnesprüche an die Geliebte; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, S. 127 |
Inhalt
A Spruchweisheiten (1–10):
Die erste Hälfte des Textes bilden fünf unverbunden aufeinander folgende Verspaare mit Spruchweisheiten, die auf die Liebe bezogen sind (Anapher: dreimal [3, 5, 9] beginnt ein Verspaar mit Lieb han): Frauenfeindlichkeit ist immer lasterhaft (1f.); Liebe zu haben und gleichzeitig getrennt zu sein (›Meiden‹), ist bitter (3f. und 5f.); Verzicht auf Liebesbeziehung bietet Schutz vor Spott (7f.); Liebe ohne Erhörung ist ein ›Rost‹ für das Herz (9f.).
B Anrufung der Geliebten (11–20):
Es folgen wiederum fünf Verspaare mit den anaphorischen Anfängen Lieb (11, 17, 19) bzw. laz (13, 15), in denen der Sprecher der Geliebten seine Treue versichert (11f. Herz bei der Dame trotz Abwesenheit), sie vor falschen Ratgebern warnt (13f.), die von außen herangetragenen (15f.) und inneren Zweifel der Dame (19f.) ausräumt, und seinen Trennungsschmerz zum Ausdruck bringt (17f.).