Minnesprüche an die Geliebte (B74)
Minnesprüche an die Geliebte (B74) | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | Überlieferung um 1425 |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Karlsruhe, Landesbibliothek: Hs. Donaueschingen 104, 195ra |
Ausgaben | |
Übersetzungen | |
Forschung | Klingner, Jacob: Minnesprüche an die Geliebte; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, S. 128 |
Inhalt
A Rede einer Frau (1–10):
(a) Derjenige, dessen Geliebte sie werde und geworden sei, habe Glück und Ehre (1–4); es folgt ein (b) Liebesbekenntnis an ein ›Du‹ gerichtet: Gott sei Zeuge ihrer Liebe (5f.); dann eine (c) Spruchweisheit zum Thema Treue: Es sei nicht mit Treue vereinbar, mehrere Geliebte zu haben (7f.); und abschließend (d) eine erneute Anrede eines ›Du‹: Er habe schlecht auf sie aufgepasst, deswegen (?) wolle sie ihm folgen (9f.) (mit Blick auf die parallele Stelle in V. 21f. ist vielleicht zu lesen: ›dennoch wolle sie ihm folgen‹).
B Rede eines Mannes (11–22):
(a) Diejenige, die er liebe, bekomme er nicht; diejenige, die er nicht möge, bekäme er jederzeit (11–14); es folgt ein (b) Liebesbekenntnis an ein ›Du‹ gerichtet mit Neujahrswunsch (15f.); dann eine (c) Spruchweisheit zum Thema Treue: Der ist traurig, der eine untreue Geliebte hat (dies ist ein Spruch von Freidank: Bezzenberger 1872, V. 101,27f.), der Verweigerer von Minne solle draußen bleiben (17–20); und abschließend (d) eine erneute Anrede des weiblichen ›Du‹: Sie leide absichtlich (21: Du lidest willeclich), dennoch wolle er sie trösten (21f.).