War umb die Schwaben und die von Ulen mit den fröschen gefatzt werdent

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War umb die Schwaben und die von Ulen mit den fröschen gefatzt werdent; Schabenstreich

AutorIn Anon.
Entstehungszeit Überlieferung: 15. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Augsburg, Staatsbibliothek: 4° Cod. 265, 376r-v
Ausgaben Greiff, Benedict: Schwabenstreich
Übersetzungen
Forschung

Text[1]

War umb die Schwaben und die von Ulen mit den fröschen gefatzt[2] werdent.

Bis uf keiser Friderichs ziten was zu Ulen nie kein hering gesen oder erkant worden. Do hat ez sich begeben, daz ein frumer bider man gen Ulen kom, der ein koufman gewest und under anderr ware, so er mit ime gebraht, ouch hering gesin sint, welhe der koufman ser hoch gelopt, wie ez so guot vasten spise si und gar liht on allen uncosten zuo bereiten, und wan si núwer daz fúwer gesen heten, weren sie schon gekocht.

Do wurden die herren von Ulen ser vaste erfröuwet, liezen die tunnen alsbald uf daz velt hinuzfüeren und machten ein groz fúwer da für uf. Du stuont der wîs her burgermeister von Ulen, nam ein hering her uz, hielt in zem fúwer; aber leider er entwitscht ime uz der hant, die wile er schlüpfrig was gesin. Er erwischt aber ein frosch, druckt in, daz er schrei "kwäck! kwäck!" Alsbald seit der burgermeister "kwäck hin, kwäck her, du hast das fúwer gesen", und wischt dar mit ins mul.

Von der zit pflegt man die Schwaben und besunders die von Ulen mit frösch zu fatzen.

Anmerkungen

  1. Text nach Greiff, Benedict: Schwabenstreich.
  2. Vgl. Grimm, Art. Fatzen: Necken, verletzen.