Weingrüße Cpg 98

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Signatur

Heidelberg, UB: Cpg 98, 199r

Transkription[1]

[199ra]
Grüß dich got du edels getranck
Frisch mir mein lebern sie ist krank
Mit deinem gesunden hailsamen tropfen
Du kanst mir mein traure(n) verstopfen
Selig sei der häcker der dich um(b) hackt
Selig der leser d(er) dich abzwackt
Und dich in einen kubel legtt
Selig sei der dich in die kalt(ern) tregt
Selig seie der püttn(er) und die handt
Die dich mit raiffen zusame(n) bandt
Und dir macht ein hulzen hauß
Selig sei d(er) dich rüfft auß
Selig sei der wirt d(er) schenke(n) erdacht
Selig sei d(er) bot der dich herpracht
Selig sei der dich hat eingeschenckt
Unselig sei der d(er) ein solichs erdenckt
Das man die maß sol machen clain
Behüt dich got vor dem hagel stein
Und vor des kalten reiffen frost
Du ganze labung du halbe kost
Nun müssen die alle säligk sein
Die da gern trincken wein
Den müß got allen wein beschern
Und speis damit sie den leib ernern
So wil ich der erst sein d(er) anfeht
Und wil eim trunck wol ton recht

[199rb]
Gesegen dich got du edel leibsalb
Du erzneiest mich allenthalb
Wan(n) du bist ein gesund(er) syroppel
Der kaiser von constantinopel
Und der gros cham von kathey
Und priester johan(n) die reiche(n) drei
Dye mochten dein edel nit v(er)geltten
Warumb solt ich dich dan(n) scheltten
Kein hochzeit ward nie so groß
Bistu d nit darauf so ist es ploß
An frauden und an frolichkait
Gelobt sei der stock der dich treit
Man sagt von kulen prune(n) im mayen
So frauen und man(n) darub(er) rayen
Kumst du nit dar mit vollen flaschen
So slecht all ir fraud ganz in die aschen


Anmerkungen

  1. Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.