Die Blume und der Reif: Unterschied zwischen den Versionen
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==Inhalt== | |||
===Narratio=== | |||
Der Dichter habe unter anderen Blumen eine Blume gefunden, dei alle übrigen in jeder Beziehung an Wert übertroffen habe; Gott selbst habe sie so schön geschaffen. - Kurze Zeit darauf habe er die Blume noch einmal gesehen, da waren ihre Farbe, ihre Blätter, ihre ''fröude'' (22), ihr Glanz und ihr süßer Duft durch den Frost zerstört. Das beklagte der Dichter. | |||
===Epimythion=== | |||
Die Blume wird mit einer vollkommenen Jungfrau verglichen, der ein alter Mann gegeben wird, wodurch alle ihre Tugenden verlorengehen. Alle Frauen seien davor gewarnt, Wer schön und jung ist, solle nach dem Herzen in der Wahl des Liebsten gehen, auch wenn die Gaben geringer seien. Es sei eine Schande, dass es noch jemanden gebe, der ''durch ein bloede varnde guot / ... sîn kint vergîselt an die stat, / dâ ez sîn leben mit jâmer hât, / ze einem snêgrisen man'' (52-55). Der vergehe sich damit; der Dichter vergleicht ihn mit dem Frost. | |||
([[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 470) | |||
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Version vom 3. Oktober 2020, 08:29 Uhr
Die Blume und der Reif | |
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AutorIn | |
Entstehungszeit | 13. Jhd. (vgl. Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer, S. 2) |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Wien ÖNB: Cod. 2705, 163c-164a [1] Wien, ÖNB. Cod. 2885, S. 144b-144d [2] |
Ausgaben | Pfeiffer, Franz: Altdeutsche Beispiele, S. 323-325 Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer, S. 7-9 |
Übersetzungen | |
Forschung | Blumenfeldt, Albert: Die echten Tier- und Pflanzenfabeln des Strickers, S. 37 |
Die Überlieferung ist von Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer übernommen. Neufunde fehlen ggf.
Inhalt
Narratio
Der Dichter habe unter anderen Blumen eine Blume gefunden, dei alle übrigen in jeder Beziehung an Wert übertroffen habe; Gott selbst habe sie so schön geschaffen. - Kurze Zeit darauf habe er die Blume noch einmal gesehen, da waren ihre Farbe, ihre Blätter, ihre fröude (22), ihr Glanz und ihr süßer Duft durch den Frost zerstört. Das beklagte der Dichter.
Epimythion
Die Blume wird mit einer vollkommenen Jungfrau verglichen, der ein alter Mann gegeben wird, wodurch alle ihre Tugenden verlorengehen. Alle Frauen seien davor gewarnt, Wer schön und jung ist, solle nach dem Herzen in der Wahl des Liebsten gehen, auch wenn die Gaben geringer seien. Es sei eine Schande, dass es noch jemanden gebe, der durch ein bloede varnde guot / ... sîn kint vergîselt an die stat, / dâ ez sîn leben mit jâmer hât, / ze einem snêgrisen man (52-55). Der vergehe sich damit; der Dichter vergleicht ihn mit dem Frost.
(Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 470)