Der Esel in der Löwenhaut: Unterschied zwischen den Versionen
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[[ | ===Narratio=== | ||
[[Kategorie:Bispel]] | Ein Esel überlegt, wie er mehr Ehre gewinnen könne als andere seines Geschlechts. Heimlich schlüpft er in eine Löwenhaut. Alle Tiere fliehen vor ihm, und der Narr ohne Ehre glaubt, dass er diese Ehre immer haben werde. Als sein Herr heimkommt, schaut er den Esel an und zieht ihm mit den Worten, "du warst vorher mein Esel und musst es wieder werden", dei Haut herunter. Die Tiere fliehen nicht mehr vor ihm. Der Herr bringt den Esel heim und sagt: "Du musst meine Säcke wie eh und je zur Mühle tragen." Niemals war der Esel so traurig. | ||
===Epimythion=== | |||
Der Esel bezeichnet den Armen, der Macht erhalten hat. Solange er nicht ohne sie ist, empfängt er Freude und Glück und ist auch mutig und froh; wenn er aus der Macht verstoßen wird, ist er den andere gleich. Das ist die Deutung. - Die Überheblichkeit des Esels bezeichnet den Teufel, der sich über seinesgleichen erhoben hat; deswegen ist auch er verstoßen worden. | |||
([[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 479) | |||
[[Kategorie:Quelle Bispel]] |
Aktuelle Version vom 27. Februar 2021, 22:41 Uhr
Der Esel in der Löwenhaut | |
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AutorIn | |
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AuftraggeberIn | |
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Forschung | Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 99 A. 8, 125-127, 151f., 157, 478f. |
Inhalt
Narratio
Ein Esel überlegt, wie er mehr Ehre gewinnen könne als andere seines Geschlechts. Heimlich schlüpft er in eine Löwenhaut. Alle Tiere fliehen vor ihm, und der Narr ohne Ehre glaubt, dass er diese Ehre immer haben werde. Als sein Herr heimkommt, schaut er den Esel an und zieht ihm mit den Worten, "du warst vorher mein Esel und musst es wieder werden", dei Haut herunter. Die Tiere fliehen nicht mehr vor ihm. Der Herr bringt den Esel heim und sagt: "Du musst meine Säcke wie eh und je zur Mühle tragen." Niemals war der Esel so traurig.
Epimythion
Der Esel bezeichnet den Armen, der Macht erhalten hat. Solange er nicht ohne sie ist, empfängt er Freude und Glück und ist auch mutig und froh; wenn er aus der Macht verstoßen wird, ist er den andere gleich. Das ist die Deutung. - Die Überheblichkeit des Esels bezeichnet den Teufel, der sich über seinesgleichen erhoben hat; deswegen ist auch er verstoßen worden.
(Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 479)