Lob der guten Fut (Z34): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Juni 2021, 11:49 Uhr
Lob der guten Fut | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | Überlieferung ab 1. Drittel 15. Jhd. |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Mscr. Dresd. M 68, 78ra-78vb[1] München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 270, 121r München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 379, 86r-87v Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter: Cod. b IV 3, 89r-91r Sterzing, Stadtarchiv: ohne Signatur (Sterzinger Miszellaneen-Handschrift): 31v-32r |
Ausgaben | Anonymus: Fvtilitates Germanicau medii aevi ad fidem codicvm manv script, S. 10-14 Hefti, Paula (Hg.): Codex Dresden M 68, S. 130-134 Leiderer, Rosmarie (Hg.): Zwölf Minnereden des Cgm 270, S. 130-134 Thurnher, Eugen/Zimmermann, Manfred (Hg.): Die Sterzinger Miszellaneen-Handschrift Zimmermann, Manfred (Hg.): Die Sterzinger Miszellaneen-Handschrift, S. 113-115 |
Übersetzungen | |
Forschung | Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 45f.; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 1019f.; Kunze, Konrad: Lob der guten Fut; Leiderer, Rosmarie (Hg.): Zwölf Minnereden des Cgm 270, S. 38f.; Zimmermann, Manfred (Hg.): Die Sterzinger Miszellaneen-Handschrift, S. 264-267 |
Synopse der Überlieferung[2]
Mscr. Dred. M 68 | Cgm 270[3] | Cgm 379 | Cod. b IV 3 | Sterzinger Miszellaneen-Handschrift |
35 | Der spruch ist von einer fud | |||
Es ist je d(er) welt lauff Dz an d(er) liebin leit d(er) kauff Mange(n) fräuet d(er) may Mange(n) freuet d(er) turnay Mange(n) fräuet fed(er)spil So fräut sich manger tri(n)cke(n)s vil Mange(r) fräuend jagend hund Manger fräuet sich d(er) stund Wen(n) er zuo dem tancz kome(n) sol Mange(m) ist Mange(n) fräuent üppig tant Mangen fräuet sein gewant Manger kan nit fräud suoch(e)n Er läs dan(n) ab den buoch(e)n Die lantfarer fräue(n)t sich Wen(n) si varend vo(n) reich ze rich Jed(er) ma(n) hätt hoh(e)n muot Hätt er was in deuchti guot Über das alz sö fräuet mich Ain guotu fud sich(er)lich Wan(n) was ma(n) hört od(er) sicht Dz ist gen ain(er) guote(n) fud nicht Ain guote fud machet esel schryen Ain guotu fud machet vogel wyen Ain guotu fud machet hüglich pfau(e)n Ain guotu fud machet kacz(e)n rau(e)n Ain guotu fud machet frisch heut Ain guotu fud raizt vich un(d) leut Ain guotu fud machet rincz(e)n rancz(e)n [78va] Ain guotu fud machet münch tancz(e)n Ainer guote(n) fud von nataur D(er) freut sich allu creataur Nu(n) merckend wz die guot fud sy Die mich machet sorge(n) frey Wen(n) ain weiplich pild wol gestalt Wed ze ju(n)g noch ze alt Hat ain lieplich angesicht Ir auge(n) ir brau(e)n wol gericht Und ist ir die naß slecht Schickt sich d(er) mu(n)d darzuo recht Als ob er vo(n) rötin prin Sind den(n) ir wang un(d) ir kin(n) Vo(n) liecht(er) varb un(d) ir kel Vo(n) fein(er) farb fein und hel Un(d) davor an dem gerüst An dez hercz(e)n tavel prüst Die vorna(n) auß pauss(e)n Un(d) auß dem hauptloch lauss(e)n Alz ain taub auß aine(m) kruog Ist ir dan(n) d(er) lyb darzuo cluog Wed(er) zekurcz noch ze lang Un(d) da by ain hüpscher gang Wed(er) zegroß noch zeclain Un(d) den(ne) zwisch(e)n die pain Ain präin fud gefleczet Auff aine(n) herte(n) ars geseczet Der trucken ist und haisß Un(d) vast geprämbt um(b) de(n) kraisß Vast gebust un(d) vorna(n) off(e)n Obs das glück hett getroff(e)n Das si hätt praunes har Vast gepackot on gevar Un(d) ob(e)n wol um(b) welbet Un(d) inne(n) rotvar unv(er)selbet Als ob si beseczt sey mit lösch Wed(er) zelang noch zerösch Wed(er) zeweit noch ze eng Das ma(n) on ain groß getreng Hofflich dar ein komen mag [78vb] So gelept ich nie so lieb(e)n tag Ich näms für tancz(e)n un(d) für ray(e)n Ich näm si für de(n) süss(e)n mayen Ich nämsfür silber un(d) für gold Ich näms für d(er) künig sold Ich näms für all jagend hund Ich näms für all rot mund Ich näm si fer(er) un(d) vil Für allerhand ved(er)spil Man mag sich nücz erdenck(e)n Daz sich tieffer müg gesenck(e)n In meinez h(e)rcz(e)n grund un(d) muot Als ain guotu fud tuot |
Weder <czegroß noch czeclain> Und den(ne) [] Ain [] gefle<czet> Und auff ain <her>tten [] gesetzet Der trucken ist und haiß Vast gepremt umb den chraiß Vast gebust und vornen offen Haut si dan(n) das glück troffen Das haut praunes har Vast gepacket on gevar Ob(e)n wol umbwelbet In[] war u[]selbet Als si beseczt sey mit lösch Weder cze lang noch czu rösch Weder [] noch [] D[] m<a>n [] groß ge[] Hüpschlich Dar []men []g So gelept ich nie so lieben tag |
ES Ist allweg der welte löff Das an der liebi lit der köff Vil me(n)ge(n) frödt der may Menge(n) frut der türnay Menge(n) freut federspil So freut sich me(n)ger trincke(n)ts vil Me(n)gen freuent jagend hund So freuet me(n)ger sich der stuond Wen(n) er zuom tancz köme(n) sol So gefallent me(n)gem fraue(n) wol Me(n)gem freuet uppig tan<t> So freuet me(n)ge(m) gut gewant Menger kan nicht fröde suochen Er les dann ab den buochen Die land farer freuent sich [86v] Wen sy farent vo(n) rich zuo rich Jederma(n) hett guoten muot Hett er das in duncket guot Uber das alles frauet mich Ain gutu fut sicherlich Was was ma(n) höret ode(r) sicht Das ist gen eine(r) guoten füt nicht Ain guotteu füt macht vogel schreyen Ain gutteu fuot mach esel wyen Ain guotteu füd macht huglich phauen Ain guott(e)u fuodmacht kacze(n) rauen Ain guott(e)u fud macht frisch huot Ain güttu fuod raicz vich und leit Ain guottu fuod macht muonich tancze(n) Ain gutu fuod macht rincze(n) rancze(n) Ain gutu fuod von natür Der freut sich allu c(re)at(ur) Nu me(r)cken wer die guot sey Die mich macht so sorge(n) frey Ain weyplich bild gar wolgestalt Weder cze jung noch cze alt Hat die ain lieplich angesicht Ir braunü ägen wolgericht Und ist ir och die nas slecht Schickt sicht sich der muond darzuo recht Vo(n) röti als er brinne Ir wenglin und ir kinne Und dar zuo ir kel [87r] Von liechte(r) farbe schon und hel Und dann vörn an dem gerüst An irs hercze(n) tafel brüst Das die auch her für büßen Und auß dem hauptloch lußen Als ain tuob auss eine(m) kruog Ist ir der leib dar zu0 klüg Wede(r) ze kurcz noch ze lanckg Und dem da bey an huobsche(r) gang Wede(r) ze grosß noch ze klain Und denn zwische(n) ireu bain Ain rüchu fuod gefleczet Und auff ain herte(n) ars gesetzt Der trucke(n) ist und haiß Vast gebreynt umb den krais Vast gebüst und vorn offen Hat si denn das glucke troffe(n) Das si hat bruones har Vast gebacket an gevär Oben wol umb welbet Innen rot far unve(r)selbet Als sy beseczet sey mit lösch Weder zelang noch zerosch Weder zewit noch ze eng Das ma(n) an groß gedreng Hübschliche(n) darein kome(n) mag [87v] So gelebt ich nie so liebe(n) tag Ich näms für sülber und für gold Ich näm si ür der künig solt Ich näms für tancze(n) und für raine(n) Ich näm si für den süssen mayen Ich näm si für all jagend hünd Ich näm si für all rot münd Ich näm si für verrer vil Für aller hande vederspil Man kan sich nichts erdencke(n) Das sich tuffer müg gesencke(n) In meins hertze(n) gruond und muot Denn ain guotu fuod tuot |
Es ist allweg der welte lauff Das ann der liebe leit der kauff Vill mennigen freüdt der may Menngen freüt der turnay Menngen freüdt federspill So freüdt sich mennger trinckens vill Mengen freüendt jagen hundt So fröudt mennge(r) sich der stundt Wenn er zum(m) tanntz kemen soll [89v] |
Es ist allweg d(er) werlt lauff Das ander liebe leit der kauff Mangen frewt der may Mangen frewt der turney Mangen frewt sich feder spill Mangen frewt sich trukes vil Mangen frewt sich iage(n)der hund Mangen frewt sich der stund So er zu dem tancz kume(n) sol manch(e)n gevall(e)n frauen wol Mancher hat uppigen danck Mancher freut sich seins gewandz Manger hat hat güt(e)n muot Hat er das in tuncket güt Uber diez also freu ich mich Ein güt füt sicherlich Ein güte fut mach vogel schreyen Ein gute füt macht esel weyen Ein gute füt macht ochsen pfüen Ein gute füt macht kacz(e)n rüen Ein gute füt macht rincz(e)n racz(e)n Ein gute füt macht munch un(d) pfaff(e)n tancz(e)n Ein gute füt von natur Der freuet \sich/ alle creatur Das pfrüff ich wol bey aine(m) vers Wa(s) in ider brüch stet der gers Nü merckt was die best sey Die mich macht sorge(n) frey Ein weiplich gestalt Weder ze jung noch ze alt Hat ein weiplich an gesicht Ir aug(e)n ir braen wol geriht Un(d) ir die maß sleht Un(d) schick sich der mund reht Alß er vor röte prin Ist ir wang un(d) ir kin Von schöner varb schön un(d) hel Vo(n) licht(er) varb scheint ir kel Un(d) davörn an dem gerüst An irs he(r)z(e)n tafel prüst Die vorn auß pausen Un aüß dem haupt lössen [32r] Alß ein taub auß eine(m) krüg Ist ir leib dan darzu klüg Wed(er) ze kürcz noch ze lang Un(d) dar bey ein hüpsch(e)n gang Zwisch(e)n ire pain We(de)r ze groß noch ze klain Ein praune füt gefleczet Un(d) auff ein herten arß geseczet Der trücken ist un(d) haiß Fast gepremet um(b) den kraiß Fast paüsen un(d) vörne(n) offen Hat sie dan(n) das gluck troffen Das sie hat praunes har Fast gepacet un(d) wol gevar Un(d) oben wol um(b) gewelbt Un(d) in(en) rot var uber salbt Alß ob si sey beseczt mit lösch Wed(er) ze lang noch ze rösch Wed(er) ze weit noch ze eng Das man on ein groß getreng Höflich darein kume(n) mag So gelept ich nye so lieb(e)n tag Ich nempz fur tancz(e)n un(d) für rayen Ich nempz fur den suss(e)n mayen Ich nempz fur silb(er) un(d) für golt Ich nemps fur all(er) kunig solt Ich nemps fur all rot mund Ich nemps fer un(d) vil Fur all(er)lay hand federspil Ich kans doch nit erdenck(e)n Das sich tyefer müg gesenck(e)n In meines h(er)cz(e)n sin un(d) muot Dan(n) ein gütte frum(m)e haußfut tüt Wiltu das wiss(e)n für war So lecks im schram un(d) inn dem har |
- ↑ bei Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 1019, fälschlich 79ra-79vb
- ↑ Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); hochgestellte Vokale werden in den Fließtext übernommen; moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.
- ↑ "In Mü4 wurde der Text durch Heraustrennung von Bl. 120 und der oberen Hälfte von Bl. 121 weitgehend entfernt (gegebenenfalls durch den Vorbesitzer H. Lauginger, 1553, vgl. den Besitzereintrag auf dem neu eingeklebten Teil von Bl. 121). Die auf 121r verbliebenen Verse sind radiert und mehrfach durchgestrichen" (Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 1018)