Proverbiorum Copia (Eucharius Eyring): Unterschied zwischen den Versionen

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| entstehungsort    = Eisleben
| entstehungsort    = Eisleben
| auftraggeberin    =  
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| überlieferung      = Drei Teile, Druck Eisleben 1601-1603: Henning Gros. Exemplar Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 85.1 Eth.; 85.2 Eth.; 85.3 Eth. ([http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd17/content/pageview/6248106 online])
| überlieferung      = Drei Teile, Druck Eisleben 1601-1603: Henning Gros. Exemplar Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 85.1 Eth.; 85.2 Eth.; 85.3 Eth. ([https://books.google.de/books?id=-2lCAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false Band I online]; [https://books.google.de/books?id=XeZiAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false III online])
| ausgaben          = [[Schwitzgebel, Bärbel: Noch nicht genug der Vorrede]], S. 223-227 (Vorreden)
| ausgaben          = [[Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit]], Band 1, S. 208-211 (Besser genad dan recht; Der Tugent schawplatz ist das gewissen)<br />[[Schwitzgebel, Bärbel: Noch nicht genug der Vorrede]], S. 223-227 (Vorreden)
| übersetzungen      =  
| übersetzungen      =  
| forschung          = [[Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein]], S. 251-253; [[Dicke, Gerd/Grubmüller, Klaus: Die Fabeln des Mittelalters und der Frühen Neuzeit]]; [[Schwitzgebel, Bärbel: Noch nicht genug der Vorrede]], S. 113-117
| forschung          = [[Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein]], S. 251-253; [[Dicke, Gerd/Grubmüller, Klaus: Die Fabeln des Mittelalters und der Frühen Neuzeit]]; [[Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit]], Band 2, S. 238-240; [[Schwitzgebel, Bärbel: Noch nicht genug der Vorrede]], S. 113-117


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#:Beschaffen glueck ist unverseumpt<br />Beschert ist unerwehrt /<br />Such<br />Hat mirs Gott beschert / so nimpt mirs Sanct Peter nicht /
#:Beschaffen glueck ist unverseumpt<br />Beschert ist unerwehrt /<br />Such<br />Hat mirs Gott beschert / so nimpt mirs Sanct Peter nicht /
#:Beschissene Kind sol man nicht hinweg werffen /<br />Such<br />Aus Kindern werde(n) auch alt Leut /
#:Beschissene Kind sol man nicht hinweg werffen /<br />Such<br />Aus Kindern werde(n) auch alt Leut /
#Besser genad dann recht /<br />Satius manus tendere quam litigare,
#Besser genad dann recht /<br />Satius manus tendere quam litigare,<ref>Ediert in [[Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit]], Band 1, S. 208-210.</ref>
#Besser in reisern / dann in eisern /<br />Cum licet fugere, ne quaere litem.
#Besser in reisern / dann in eisern /<br />Cum licet fugere, ne quaere litem.
#Betteln verdirbt niemand / man wird sein aber unwerth.<br />Betler sind nicht zuerfuellen /<br />Bettelsack ist Bodenloß /<br />Mendici pera non impletur.<br />Mendicantium facculi semper inanes.
#Betteln verdirbt niemand / man wird sein aber unwerth.<br />Betler sind nicht zuerfuellen /<br />Bettelsack ist Bodenloß /<br />Mendici pera non impletur.<br />Mendicantium facculi semper inanes.
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#Der Tod in diesem Hafen ist/ <br />Ne Obulus quidem relictus est.
#Der Tod in diesem Hafen ist/ <br />Ne Obulus quidem relictus est.
#Der Todt wil ein ursach haben/ <br />Nihil sine Causa.
#Der Todt wil ein ursach haben/ <br />Nihil sine Causa.
#Der Tugent schawplatz jst das gewissen/ <br />Der Tugend schad kein Unglück/ <br />Theatrum virtutis Conscientia. <br />Iniuri[a]e magnamino spernendae, non Ulciscendae.
#Der Tugent schawplatz jst das gewissen/ <br />Der Tugend schad kein Unglück/ <br />Theatrum virtutis Conscientia. <br />Iniuri[a]e magnamino spernendae, non Ulciscendae.<ref>Ediert in [[Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit]], Band 1, S. 210f.</ref>
#:Der vielen dient/ der dient niemand/ <br />Such<br /> Niemand kan zweyen Herrn dienen/
#:Der vielen dient/ der dient niemand/ <br />Such<br /> Niemand kan zweyen Herrn dienen/
#Der viel redt/ der leugt viel/ <br />Non est eiusdem multa & opportuna dicere. <br />Seiuncta sunt multa & apta dicere. <br />Mendax est fur.
#Der viel redt/ der leugt viel/ <br />Non est eiusdem multa & opportuna dicere. <br />Seiuncta sunt multa & apta dicere. <br />Mendax est fur.
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#:Er weis sein Namen nicht /<br />Er weis fornen nit / das er hinten lebt /<br />Such<br />Es ist weder gesaltzen noch geschmaltzen /
#:Er weis sein Namen nicht /<br />Er weis fornen nit / das er hinten lebt /<br />Such<br />Es ist weder gesaltzen noch geschmaltzen /
#:Er weis von gutem und boesem zusagen /<br />Such<br />Er hat guts und boess versucht /
#:Er weis von gutem und boesem zusagen /<br />Such<br />Er hat guts und boess versucht /
*:Er weis wol wie es eim Schalck umbs hertz ist /<br />Such<br />Er hats von im selbst erdicht /
#:Er weis wol wie es eim Schalck umbs hertz ist /<br />Such<br />Er hats von im selbst erdicht /
#Er weis es wol und thut es nicht / Welchs man nit loeblich von ihm spricht /<br />Virtus cosistit in actione,<br />Haec si scitis, cum feceritis, beati eritis.
#Er weis es wol und thut es nicht / Welchs man nit loeblich von ihm spricht /<br />Virtus cosistit in actione,<br />Haec si scitis, cum feceritis, beati eritis.
#Er weint blutige zeren /<br />Er weint von hertzen /<br />Sanguinem flere.
#Er weint blutige zeren /<br />Er weint von hertzen /<br />Sanguinem flere.
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#:Es bleibt kein mord verschwiegen /<br />Es bleibt nichts dohinden /<br />Es bleibt nichts ungerochen /<br />Such<br />Ein zeitig Dieb erleufft ein hinckender Scherch /
#:Es bleibt kein mord verschwiegen /<br />Es bleibt nichts dohinden /<br />Es bleibt nichts ungerochen /<br />Such<br />Ein zeitig Dieb erleufft ein hinckender Scherch /
#Er duecht sich wie Mans spint /<br />Man lohnt wie man arbeit /<br />Par praemium labori.
#Er duecht sich wie Mans spint /<br />Man lohnt wie man arbeit /<br />Par praemium labori.
#:Es felt im ein Bluts tropff vom hertzen / so offt er an Heller außgiebt /<br />Such<br />
#:Es felt im ein Bluts tropff vom hertzen / so offt er an Heller außgiebt /<br />Such<br />Er ist seins thuns so mild / als Sant Linhart seins eisens /
Er ist seins thuns so mild / als Sant Linhart seins eisens /
#:Es felt kein Eich / von eim streich /<br />Such<br />Allzeit Angel / so gwinst kein mangel /
#:Es felt kein Eich / von eim streich /<br />Such<br />Allzeit Angel / so gwinst kein mangel /
#:Er flog ein Gans uber das Meer / Und kam ein gack gack wider her /<br />Such<br />Der weit wandert endert das gstirn / Und nicht Weissheit / Verstandt im Hirn /
#:Er flog ein Gans uber das Meer / Und kam ein gack gack wider her /<br />Such<br />Der weit wandert endert das gstirn / Und nicht Weissheit / Verstandt im Hirn /
#:Es fragen die von Coelln viel darnach das das die von Teutsch kein Brodt haben /<br />Such<br />Es fragt Cuntz ohn Sorg wenig darnach /
#:Es frist kein Wolff kein ziel /<br />Such<br />Der Hauss und Gelt zins schleffet nicht /
#Es gehoeret nit auff alle Wort zu antworten /<br />Non est omni rerum reddenda ratio.
#Es geht hie zu wie im Himmelreich /<br />In Caelo esse.
#:Es geht mehr liebs zur Kirchen dann schoenes /<br />Such<br />Ein jeder duenckt sein Ildes balck / Sey ein Sperber und schoener falck
#Es geht leib und gut mit ein ander /<br />Omnem facultatem indurus est,<br />Univerlam substantiam indutus est.
#Es geht wie es kan / und nicht wie es wil /<br />Ut possumus, quando ut volumus non licet<br />Mitte vadere sicut vadit,quia vult vadere sicut vadit.
#Es geht hie zu / wie ein Koenig Artus Hoff /<br />Haud unquam arcet Ostium.
#Es gereth nit allwegen /<br />Es trifft nit immer zu /<br />Non semper faeliciter cadunt Iovis Taxilli<br />Nam quanto benignion probis; Tanto infestior improbis.
#:Es geht selten wol aus / was ohn raht angefangen wird /<br />Such<br />Wenn nicht zu rahten ist / dem ist auch nicht zu helffen /
#:Es gibt alles gern an im / ohn die hend allein /<br />Such<br />Der reich ist Salomons Esel /
#Es giebt kein Meel zum Brey /<br />Es giebt kein Meel in Sack /<br />Es gibt kein Speis in die Kuechen /<br />Es giebt kein Speck in die Wuerst /<br />Nihil ad farinas.
#Es gilt ein gestolner Pfennig nicht mehr dann ein anderer /<br />Lucri bonus odor ex re qualibet.
#:Es gilt im ein Mensch eben so viel als ein Hund /<br />Such<br />Ein Mensch ist des andern Teuffel
#:Es haben viel zu viel aber wenig genueg /<br />Such<br />Das aug sicht sich nimmer sal /
#Es hat auch ein Hur offt ein frommes Kind /<br />Etiam inter vepres sosae nascuntur.
#Es hat ein hecklein /<br />Es ist Wurmstichtig /<br />Es ist nicht Kaufftuon /<br />Wir sind all gebrechlich sagt mein Fraw Aptissin / do greiff sie uff das Heupt /<br />Uff Erden lebt keins Menschen Kind / An dem man nit ein mangel sind /<br />Omnis homo mendax,<br />Nihil est ex omni parte beatum,<br />Faelix per omnia nullus est mortalium,<br />Nil usquam est hominum carpere quot nequeas,<br />Est hominum nullus ex omni parte beatus,<br />Oportet omnibus Corydalis vel Galeritis Cristam inesse.
#Es heb dich auff der dich nit kent /<br />Wer dich kenst der Kaufft dich nicht /<br />Ich ken dich Kreutle ich kauff dich nit /<br />Te qui non novit, Tollat
#:Er heist offt ein Kind ein Vater / wer er ein Gans / es wer nicht ein feder sein /<br />Ein rechts Kind seinen Vater kent / Ein Banckhart in im zweiffel nent<br />Es hilft kein Bantzer fuern Galgen.<br />Es hilft kein Harnisch fuern Galgen.<br />Er hilft kein Zittern fuern Galgen.<br />Such<br />Die Schu helffen fuer das Zipperle nicht /
#Es hilfft nichts an einem boesen Weib /<br />An boeser wahr ist nichts zugewinnen /<br />Paemine naturam regere, omniu(m) desperare.
#Es ist all tag Jag tag / Aber nicht alle tag sang tag /<br />Arcus non semper feriet quod minabitur,<br />Hie funus nihil attraxit,<br />Imitatur Nepam,<br />Non semper faeliciter cadunt Iovis Taxilli,<br />Non semper feriet, quodcunq; minabitur arcus,
#Es ist alls verlorn / was man in alte Seck schuett /<br />Ne bene mereare de fene.<br />In senem ne quod collocaris beneficium,<br />Cum sene non ineas amicitiam,<br />Neq; in senem neq; in puerum collocandum est beneficium.
#:Es ist alls verspielt und verlorn /<br />Such<br />Dan Kind mit dem bad aussgiessen /
#Es ist als wenn er in ein Holtz redt /<br />Lapidi loqueris.
#Es ist bald geend / das lang schend.<br />Compendiaria res emprobitas, virtus longa.
#:Es ist bald umb ein Mensch geschehen /<br />Such<br />Der Mensch ist wie ein Wasserblass /
#Es ist bey alln Gots heiligen war /<br />Per Deum sanctum,<br />Per Deum vivum.
#Es ist besser ein alter Man und junges Weib / dann ein junger gsell und altes Weib /<br />Semper iuvenculam seni subiice.
#:Es ist besser ein Arm / dann den Halß abfallen /<br />Es ist besser eineugig dann gar blind /<br />Es ist besser etwas / dann gar nichts / sprach der Wolff / verschlund er ein Schnecken /<br />Es ist besser ein Sperling in der hand / dann ein Krench uff dem Acker /<br />Es ist besser ein Spatz in der Hand Dann ein Storch auff dem Dach /<br />Such<br />Es ist besser ein unglueck dan zwey
#:Es ist besser einer wannen voll floe hueten / dann eines schoenes fuerwitzen und unkeuschen Weibes /<br />Such<br />Des dings ist ubel zu hueten / das jederman wolgefelt /
#:Es ist besser ehrlich geflohen / dann schendlich gefochten /<br />Es ist besser mit schanden geflogen dann mit ehren todt blieben /<br />Romanis è contra,<br />Such<br />Besser in Reysern dann in Eisern /
#:Es ist besser ohn Gelt, dann ohn freund leben /<br />Such<br />Ein guter Freund ist besser dann Silber und Goldt /
#:Es ist besser umbkern / dann unrecht laufen /<br />Such<br />Der irret nicht / der auff halben wege umbkeret /
#:Es ist boeß stelen / wo der Wirt ein Dieb ist /<br />Such<br />Ein Dieb und Wolff kent den andern /
#Es ist der gut und best Haußraht / Wann einer ein from Eheweib hat /<br />Uxor bona optima possessio.
#:Es ist der rechten seuffer einer / <br />Such<br />Er seufft hinein wie ein Kuh /
#:Es ist der Saw alls gut genug /<br />Such<br />Er ist ein rechter Sudelman /
#Es ist des holz nicht, daraus man Bild schnitzt /<br />Mereurius non è quavis lingo fingitur.
#Es ist ein dapffer Gesell draus worden /<br />Spithama vitae.
#:Es ist ein Glueckhafftiger Mensch /<br />Such<br />Er hat mehr gluecks dann rechts /
#Es ist ein guter Guelden der ihr hundert erspart /<br />Pecuniam in loco negligere, interdum maximum lucrum est.
#Es ist ein ding wie mans acht /<br />Proxima rebus Opinio,<br />Cicero<ref>Im Druck fälschlich "Crcero".</ref>,<br />Non quantum quisq; profit, sed quanti quisq; sunt ponderandum est.
#Es ist ein Knappen / Landsknechts / Keßlers oder Hurnhochzeit /<br />In der Flyderwochen ist gut Hochzeit machen /<br />Zwischen Ostern unnd Pfingsten Heyrahten die unseligen /<br />Tueschen Paschen unnd Pinxten fryen de onselgen /<br />Mense Maio nubunt Malae.
#:Es ist ein klugs Kind das seinen Vater kent /<br />Such<br />Die Mutter sagt es /
#:Es ist ein Kraut heist Mulier / Dafuer huet dich O Narr semper /<br />Such<br />Die Weiber koennen all ein Kunst /
#:Es ist ein kurtzweiliger Mensch /<br />SuchEr ist ein rechter Schimpff unnd ernst /
#:Es ist ein Mensch umb des andern willn geschaffen /<br />Such<br />Ein Glied ist umbs andern willn geschaffen /
#:Es ist ein rechter Grobian /<br />Such<br />Er kan nicht Amen sprechen /
#Es ist ein rechte stuertz uff ein solchen Hafen /<br />Es ist ein rechter zapff fuer ein solch loch /<br />Dignum patella operculum.
#Es ist ein Schiff oder ein Hut /<br />Navis aut Galerus,
#Es ist ein schoen Monstrantz / wan nur heilthumb drinnen wer.<br />Corpus sine pectore.
#:Es istein unnuetz Mensch /<br />Such<br />Er steckt vol unnuetzer wort /
#Er ist eitel beschert Gut /<br />Es ist eitel ererbt Gut /<br />Sine sactis haereditas.
#Es ist gut als Gaul / treg als faul /<br />Es sind vier Hosen eines duchs /<br />Mali Thripes, Mali jpes.
#:Es ist gut den schnit an fremdem Duch lernen /<br />Es ist gut in ander Leut Kuechen kochen /<br />Such<br />Auff ander leut Kirben ist gut gest laden /
#Es ist gut den Teuffel zu hauß laden / Aber boeß sein widerumb abzukommen /<br />Amor animi arbitrio sumitur, non deponitur.
#Es ist gut mit im umbgehen /<br />Es ist wol mit im außzukommen /<br />Nihil sacri est,
#:Es ist gut mit langen spiessen mit ihm fechten / dann er sicht nit wo fern /<br />Such<br />Er sicht nit wol /
#:Es ist im an die Bindriemen gangen /<br />Such<br />Das Wasser ist im ins Maul gangen /
#Es ist im gar umbgeschlagen /<br />Es ist ihm Hopff und Maltz verdorben /<br />Oleum & opera periit,<br />Penit Sus, Talentum & Nuptiae.
#:Es ist kein Mutter so boeß / sie zoeg gern ein frommes Kind /<br />Such<br />Es hat auch ein Hut offt ein fromes Kind /
#:Es ist kein ort / er verret ein mord /<br />Es ist kein Stadt ohn ein zeugen /<br />Such<br />Allein bist nirgend allein /
#Es ist kein Prophet angenem in seinem Vaterland /<br />Nullus propheta acceptus in patria.
#Es ist kein Schand wann einer nichts kan / sondern wann er nichts lernen wil /<br />Non pudor est nil scire, sed nihil discere velle.<br />Ne pudeat, quae nescieris, te velle doceri,<br />Scire aliquid laus est, pudor est nil discere velle.
#:Es ist ein steinern hauß durch den Bauch gefahrn /<br />Es ist im Hauß und Hoff im Wein ertruncken /<br />Such<br />Er hat ein heissen Magen /
#:Es ist im heimlich wol /<br />Such<br />Ein Lautenschleger im Busen tragen /
#:Es ist im nicht gut nach ehrn / wo er geschnitten hat /<br />Such<br />Er ist seins thuns so mild / als Sant Linhart seins eisens /
#Es ist im nit wol zu trawen /<br />In Angulo.
#:Es ist ihm wie dem Weib das die Buersten stahl /<br />Such<br />Das boeß geruecht toedtet den Man /
#Es ist im wol darmit / wie dem Esel dem der Sack entfiel /<br />Quam facile Vulpes pyrum Comest.
#Es ist im zu trewer hand gelegt /<br />Terra defossum habes.
#:Es ist in eines andern Ohr zu schneiden / wie in einen Flitzhut /<br />Such<br />Aus eines andern haut ist gut riemen schneiden /
#Es ist kein Kraut vor den todt gewachsen /<br />Mors omnibus communis,
#:Es ist kein Man er hat ein Wolffs zan /<br />Such<br />Es hat ein Hecklein
#:Es ist kein Wahr in meis Kram /<br />Such<br />Es gibt kein Meel zum Brey /
#:Es ist Loroel /<br />Es sind faul Fisch /<br />Es sind Grammantzen /<br />Es sind lahme zoten /<br />Es seind Griln /<br />Such<br />Er flickt sich mit leren worten /
#:Es ist mir gleich / sam hab michs getreumt /<br />Such<br />Do mir getreumt / da wacht ich auff /
#:Es ist mißlich wer des andern schwager ist /<br />Such<br />Ein rechts kind seinen Vater kent / Ein Banckhart ihn im zweiffel nent /
#:Es ist mueh und arbeit verlorn /<br />Such<br />Es ist ihm gar umbgeschlagen /
#Es ist nicht eitel Golt / das gleist /<br />Non omnibus habenda fides,<br />Fide sed cui vide.
#Es ist nit einer leuß werth /<br />Es ist nicht einer Nesteln werth /<br />Viciosa nuce non emam,<br />Nec uno Dignus,<br />Ne lingula quidem dignus,<br />Ne huius faciam.
#Es ist nit noth / das man die hund mit Bratwuersten wirfft / weil man Stein unnd Pruegel hat /<br />Es ist nit not das man die Saw beschirt / weil man sie bruen und sengen kan /<br />Asini caput ne laues nitro,<br />Ollam exornare,
#Es ist nichts bessers in boesen sachen / dann ein guter muth /<br />Patientia vincit omnia.<br />Bonus animus in re mala dimidium est mali,<br />In re mala, animo si bono utare adiuvat.


== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==

Aktuelle Version vom 22. August 2024, 21:54 Uhr

Proverbiorum Copia

AutorIn Eucharius Eyring
Entstehungszeit 1601-1603
Entstehungsort Eisleben
AuftraggeberIn
Überlieferung Drei Teile, Druck Eisleben 1601-1603: Henning Gros. Exemplar Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 85.1 Eth.; 85.2 Eth.; 85.3 Eth. (Band I online; III online)
Ausgaben Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit, Band 1, S. 208-211 (Besser genad dan recht; Der Tugent schawplatz ist das gewissen)
Schwitzgebel, Bärbel: Noch nicht genug der Vorrede, S. 223-227 (Vorreden)
Übersetzungen
Forschung Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 251-253; Dicke, Gerd/Grubmüller, Klaus: Die Fabeln des Mittelalters und der Frühen Neuzeit; Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit, Band 2, S. 238-240; Schwitzgebel, Bärbel: Noch nicht genug der Vorrede, S. 113-117

Vollständiger Titel:

Proverbiorum Copia, Etlich viel Hundert / Lateinischer und Teutscher schöner und lieblicher Sprichwoerter / wie die Teutschen auff Latein / und die Lateinischen auff Teutsch außgesprochen / Mit schonen Historien / Apologis, Fabeln und gedichten geziert Durch Eucharium Eyering. Weiland Pfarherrn zu Streussdorff

Inhalt

Buch 1

Vorrede

A

  1. Aber doch.
    Sed, Tamen, Attamen.
  2. Acht und veracht keinen ort / ohn ein Ohr.
    I. Nullum puta sine seste locum,
    II. Sunt [et] frutices auritae.
  3. Ach wer doheimen wer.
    Utiam domi sim.
  4. Adam Iß.
    Mulierum Dominum.
  5. Adam mus ein Evam han / Die er ursacht was er gethan.
    Nihil sine causa.
  6. Adel Tadel.
    De nobili genere pauper.
  7. Alle ding wollen ein anfang han.
    Principium dimidium totius.
  8. Alle ding zu bedencken ehe sie geschehen.
    I Antequam incipias consulto.
    II, Mature consulto opus facto.
  9. All ding zu rechter zeit außrichten.
    Nunc tuum ferrum in igne est.
    Alle schuch uber einen leiste(n) mache(n)
    Such
    Warm und kalt auß einem Mund blasen.
  10. Alle muohe thut hie vergeblich sein.
    In aqua Sementem facis.
    Als Petrus gen Hoff kam / wurd ein Schalck drauß.
    Such
    Lang zu Hoff / Lang zu Hell.
  11. Alls dings ein weil.
    Modicum atq; modicum.
  12. Allzeit angel / So gwinst kein mangel.
    Semper tibi pendeat hamus.
  13. All tag wee / stirbt nimmer mee.
    Multim decubare, & nunqua[m] expirare.
  14. All zu scharff macht schertig.
    Arcus Tensus rumpitur.
  15. Also geht der Himmel umb / Also regieren die Planetenn.
    Sic revoluitur Coelum, Sic regnant Planetae.
    Also vertraw deim freund / Das er nicht werd dein feind
    Such
    Traw wol riet das pferd hinweg.
    Alle frewde steckt in der Wein Kandel
    Such
    Vor Essens wird kein Tantz.
    Allein der wahn ist reich oder arm.
    Such
    Es ist ein ding gleich wie mans acht.
  16. Allmussen geben armet nicht.
    Oculi liberali benedicetur
  17. Allweg New Werck am Rocken.
    1. Semper Ilio mala
    2. Mala ultro adsunt
    3. Fortuna obesse nulli contenta.
    Alte Zornige Affen / Und junge Pfaffen. Dessgleichen ungezempte Beern / Sol niemand in sein haus begern.
    Such
    Wer sein haus wil haben sauber.
    Alte bewm sind boeß zupfalentzen.
    Such
    Al Hund sind boeß bendig zu machn
  18. Alte freund die besten.
    1. Amici veteres optimi.
    2. Novos parans amicos, ne obliviscaris veterum.
  19. Alt Gelt macht Edel.
    Antiqua aeris possessio, nobilitat.
    Alter Weiber theiding.
    Such
    Er geht mit losen fabeln umb.
  20. Alter hilfft fuer Thorheit nich.
    Lupus pilum mutat, non mentem.
  21. Alter Fuchs koempt nit wider ins gorn.
    Vulpes non iterum capitur laqueo.
  22. Alt gewonheit und alte faß / Wollen von ihrm geschmack nicht lassn.
    Quo semel est embuta recens fernabit odore(m), Testa diu faliuam imbibere.
  23. Alte heut duerffen vil gerbens / Alte hund sind boeß bendig zumachen.
    Senem corrigere durum est
    Est iuveni sene(m), qui cadit, erigere duru(m).
  24. Alt Kirchen haben Dunckele Gleser.
    Viri senis asaphis calvaria
    Viri senis velut uva passa cranium.
  25. Alte Leut / alte Pferd / Acht niemand werdt.
    Equi Senecta.
  26. Alt leut suchen ihre sterck in der Kandel.
    Viro seni Maxillae baculus.
    Alt lieb rost nicht.
    Such
    Die lieb wil gesanckt sein.
    Alte narn wann sie geraten / sind besser denn andere narn.
    Such
    Alte Kirche(n) haben dunckele gleser.
  27. Alte schleuch fassen newen Most nicht.
    Ne bene mereare de sene.
    Alte stiefel beduerffen viel schmiere(n)s
    Such
    Es ist nichts denn haut und Bein.
  28. Alte unverheilte schaeden bluten leicht.
    Refricare cicatricem.
  29. Als Wachteln sind boeß zufahen.
    Such
    Alte hund sind boeß bendig zu mache(n).
  30. Alte Weiber jung machen.
    Senis mutare linguam.
  31. Am End / die Warheit wird erkent.
    In fine videbitur cuiuc toni.
    Spondila fugiens, pessime pedit.
    Am end / man den anfang kent.
    Such im vorhergehenden Sprichwort.
    Am Marckt und Handel / Kent man den Wandel.
    Such
    Mit golt und gelt / probirt man die Welt.
  32. Am Narn Seil fuehren.
    Medium, Ostendere, Dignitum.
    An ungewisse schuld sol man haberstro nemen.
    Such
    Besser etwas dann gar nichts.
  33. An andern enden sind auch leut / An andern enden ist auch gut brodt essen.
    Abdera pulchra Troiorum colonia.
  34. An andrer leut Kind / und fremden hunde(n) / hat man das brot verlorn.
    Qui carnem alit peregrinum, Nil reliqui fit praeter linum.
  35. An anschlegen verleust man am meisten.
    Cassum inire concilium.
  36. An armer leut hoffart / wischt der Teuffelel den ars.
    Etiam ipsis daemoniis abomina superbia pauperum.
  37. Andere Jahr / andere Haar.
    Omnia vertuntur, mutantur & mores.
    Andere zeit / andere frewd.
    Such hieoben.
    Andere Jahr / andere haar.
  38. Anderer leut Creutz lehrt dich das dein tragen.
    Aliorum Exemplo patiens.
  39. An der hund hincken / Der Hurn wincken / Der Weiber grein / Der Kremer schwern / Sol sich gar niemand kern.
    Phoenicum pacte.
  40. An die armut wil jederman die schuch wischen.
    Mendico ne parentes amici. In precio precium nunc est dat census honores, Census amicitias: pauper ubiq; iacet.
  41. An federn man den Vogel kent.
    Am gesang ieder den Vogel kent.
    Sermo Icon hominis. E fimbria de Texto iudico.
  42. Angeboten dienst ward nie werd.
    Merx ultronca pudet.
    Angnommene weiß / Zerschmiltzt wie das eiß.
    Such
    Art lest von art nicht.
  43. An kleinen leplin lernen die Hund Leder fressen.
    Perculosum est cane(m) intestim gustare.
    An kuensten tregt man nit schwer.
    Such
    Kunst ist gut uber feld zutragen / Oder / Ein handwerck hat ein gueldenen boden.
  44. Ansehen thut freyen / oder erfrewe(n).
    Ex aspectu nascitur amor.
    An kuensten tregt man nit schwer.
    Kunst ist gut uber feld zutragen/
    Oder/
    Ein handwerck hat ein gueldenen boden.
  45. Ansehen thut freyen / ider erfrewe(n).
    Ex aspectu nascitur amor.
  46. An worte(n) erkent man den Thorn.
    E cantu dignoscitur auis.
  47. An Wortten unnd grawem Tuch geht viel ein.
    Levissima res oratio.
  48. Arbeit gewint das Fewer aus den Steinen.
    Dat Deus omne bonum, sed non per cornua taurum, Di(?) bona laboribus vendunt.
  49. Arm leut gehoern hinter die thuer /
    Arm leut kendt niemand /
    Arme leut Kochen duenne suppen /
    Arm leut muessen essen was sie haben /
    Arm Man muß arms creutz trag /
    Armut all thuer zu thut /
    Armut ist ein schwere last / Das alter ein unwerder Gast.
    Pauper ubiq; iacet
    Si Bovem non possis, Asinum agas.
    Si non adsunt carnes, Taricho contentus esse oportet.
  50. Armut studiert / reichthum(b) jubilirt.
    Armut lernt gute kuenst.
    Paupertas sapientiam fortita est.
  51. Armut ist zu vielen dingen gut/
    Armut macht reiche heiligen/
    Armut ist von grosser außgab frey
    Armut listig feht auch ein fuchs.
    Armut lehrt geigen / lauten schlage(n).
    Armut bringt Demut.
    Armut hat eins sind mehr denn ander Leut.
    Paupertas ad plurima conducit, Cantabit vacuus coram latrone viator.
  52. Art lest nicht von Art.
    Natiuos mores occultare difficile Naturam expellas furca tamen usq; recurret.
  53. Auff ander Leut Kirchweih ist gut gest laden /
    De alieno liberalis.
  54. Auff dem Eiß ist nicht gut gehen.
    Glaciem caueto.
  55. Auff einmal aller Kinder gevatter werden / Zu einer tochter zwee(n) Eyde(n) haben.
    Unica filia geminos vis parare generos, Duos parietes de eadem fidelia dealbare vel linire.
    Auff guten betten liegt man hart.
    Such
    Auff harten betten ligt man wol /
    Item /
    Zimlich glueck lebt am besten/
    Auff beyden Achseln tragen /
    Such
    Aus einem Mund kalt und warm blasen /
  56. Auff harten betten ligt man wol.
    Temperata fortuna optima.
  57. Auff solcher Kirchweih theilt man solchen ablaß aus.
    Dedicatio cum Bulla dignantur uni precij
    Aus dem Sattel heben.
    Such
    Er ist zu bald in Harnisch geschlossen.
  58. Aus eigenem schade(n) klug werden.
    Ex tuo ipsius periculo cautum.
    Post mala prudentior,
    Que nocent docert
    Veratio dat intellectum.
  59. Aus eines anderen schaden klugk werden.
    Ex alieno periculo cautum.
    Ex alienis malis prudentiorem reddi
    Ex vino alterius sapiens errendat situm
    Faelix quem faciunt aliena pericula cautum.
    Foeliciter sapit, qui alieno pericula sapit.
    Aliena spectans doctus, cuasi mala.
  60. Aus an Galgen/
    Abi in malam Crucem,
    Abi ad Coruos,
  61. Aus dem Sinn schlagen/
    1 Dare ventis
    2 Portare ventis,
    3 Tradere ventis,
    Aus der stauden ist gut theydinge(n)
    Such
    Besser in Reisern dann in Eisern/
  62. Aus einem krummen Holtz wird kein gerader steck/
    Lignum tortum haud unquam rectum
    Nunquam rectum tortile lignum,
  63. Aus einem Mund kalt und warm blasen/
    Ex uno ore calidum & frigidu(m) efflare,
    Duabus Sellis sedere,
    Duos parietes simul linire
    Duobus Sominis seruire.
    Sorbere simul & flare, difficile est.
    Vir duplex animo.
    Das einem schlecker wird ein armer lecker/
    Such
    Zu sehr naschen / macht lere Daschen /
    Aus einer Buechsen allerley speiß wuertzen
    Such
    Auff einmal aller Kind Gevatter werden /
  64. Aus eines andern Haut ist gut breit riemen schneiden /
    Aus eines andern Leder / ist gut Schu machen.
    Aus eines andern Beutel / ist gut Gelt zehlen.
    Aus eines andern Beutel spieln / Ist kein schantz zu groß.
    De alieno ludis corio.
  65. Aus gebratnen Eyern kommen keine junge Huenlein aus.
    Ex oviculis vel ovulis assatis nun pulantur pullastrae.
    Außgehen war nie so gut / innen bleiben war besser /
    Such
    Eigner Herd ist Geldes werth /
  66. Aus Kindern wern auch alt leut /
    Etiam pueri senecunt.
    Nullus faedatus liberorum abijcie(n)dus.
    Nemo nascitur Artifex.
  67. Aus trueben Mistlachen schoepfft man nicht lauter.
    Nunquam syncerum ex turbido.
    Aus vielen Beuteln ist gut Geldt zahlen.
    Such
    Viel hend mache(n) ein leichte buerde(n).
    Aus zweyen Munden kallen.
    Such
    Auß einem Mund kalt und warm blasen.
    Aus zwillichen secken kan man keine Seydene beuttel machen.
    Such
    Es ist des holtz nicht / daraus man Bilder schnitzen kan,
    Aus zu viel grosser weißheit / wird man zum Narn.
    Such
    Zu viel recht / Ist unrecht.

B

  1. Bad dir gnug oder sitz nicht ein / Bawestu ein Hauß / So machs vollen aus /
    Domum eum facias, ne relinquas impolitum.
  2. Bald gethan ist wolgethan /
    Bald ist angenem /
    Sat cito, si fat bene.
  3. Bald anders.
    Inconstans ilico Secus.
    Hodie nullus, cras maximus.
  4. Barmhertzigkeit sicht auff die not / Und nicht was es fuer ursach hat /
    Si vis esse miserator, inopiae causae non esto Servator.
  5. Bauren sind auch Leut /
    Saepe etiam est olitor valde oportuna locutus.
    Saepe etiam sub pallio fordido latet sapientia.
    Bey grossen oefen ist sich gut wermen.
    Such
    In grossen Wassern feht man grosse Fisch.
  6. Bey den Feinden ist boeß rath suchen /
    Periculosum inimicos consulete.
  7. Bey den frommen wird man from / und bey den verkerten verkert.
    Cum sancto sanctus eris, & cum perverlo perverreris,
  8. Bey den Reichen und Kargen / ist nichts can Roß un(d) groß arbeit /
    Herculei labores.
    Bey Narn / Kindern und Wein / Thut nichts verborgen sein /
    Such
    Kinder / Narn und volle leut / Sagen die warheit allezeit /
    Beschissens hew und faules futter / Faul Eyer und stinckend Butter /
    Such
    Gleich und gleich geselt sich gern /
    Besser die Kinder weinen / dann die Eltern /
    Such
    Wo forcht ist / da ist ehr und scham /
    Bey der Nasen fuehren /
    Such
    Das Honig umb das maul streichen /
    Begunnen ist halb gewunnen /
    Such
    All ding wollen ein anfang han /
  9. Besser etwas / denn gar nichts /
    Non nihil latius quam nihil.
    Melius est possidere quicquam, quam nihil habere.
  10. Besser ein unglueck dann zwey /
    Besser ein kleiner schad dann ein grosser /
    Besser eineugig dann gar blind /
    Praestat uni malo obnoxium esse quam duobus.
  11. Bey gutem Wind ist gut sieglen.
    In tranquillo quilibet gubernator est.
  12. Bei guten tagen und Wein / Wil das Zipperlein sein /
    Ubi Uber, ibi Tuber.
    Bey lamen Leuten lernt man hincken /
    Such
    Bey den frommen wird man from /
    Item codem loco.
    Bey Kremern lernt man kauffen / Beyn vollen leuten sauffen /
  13. Bein gibt man nit von Hoff /
    In Aulus Aulici tibijs no(n) corrobo ra(n)tur
    Bey vielen Worten sind wenig thaten /
    Such
    Wer viel redt / der leugt viel /
    Oder
    Viel geschrey und wenig woln /
  14. Bey unglueck ist selten das best /
    Nihil agere, infelici semper est optimu(m).
    Beywonung macht kundschafft /
    Such
    Ansehen thut freyen /
  15. Bekent ist halb gebuest /
    Confessioni proxima est paenitentia.
    Paenitentia ad confitendu(m) ansam dedit.
  16. Besser arm mit ehren / dann reich mit schanden /
    Satius honesta indigentia Quam inhonesta opulentia.
    Melius, honestae inopiae. Quam inhonestae copiae
    Beschaffen glueck ist unverseumpt
    Beschert ist unerwehrt /
    Such
    Hat mirs Gott beschert / so nimpt mirs Sanct Peter nicht /
    Beschissene Kind sol man nicht hinweg werffen /
    Such
    Aus Kindern werde(n) auch alt Leut /
  17. Besser genad dann recht /
    Satius manus tendere quam litigare,[1]
  18. Besser in reisern / dann in eisern /
    Cum licet fugere, ne quaere litem.
  19. Betteln verdirbt niemand / man wird sein aber unwerth.
    Betler sind nicht zuerfuellen /
    Bettelsack ist Bodenloß /
    Mendici pera non impletur.
    Mendicantium facculi semper inanes.
    Beulen und blawe mal /
    Helffen offt fuer unfall
    Such
    Boeß mir boesem vertreiben /
  20. Bidermans Erbe liegt in allen Landen /
    Quaevis terra patria,
    Mundus patria.
  21. Biß das du erhoerest /
    Esto quod audis.
  22. Biß from / Gott sichts /
    Biß from un(d) forcht dir ubel drum(m)
    Age quod agis, Etiam bene agendo time.
  23. Biß fuersichtig unnd halt dich schlecht / Auffrichtig / from / deßgleich gerecht /
    Estoire prudentes urserpentes, & Simplie es ut Columba.
  24. Biß milt und gastfrey jederman / Doch mehr dein freund dir selbst voran /
    Opta vicino ur habeat, magis autem olle,
    Tunica pallio propior,
    Bona fura propius,
    Cum fueris felix semper tibi proximus este.
    Biß in Raehten ein schneck / in thaten ein Vogel.
    Such
    Eil mir weil /
  25. Biß oder sey / das du wilt sein /
    Esto, quod vis esse,
  26. Bistu gescheyd / so leyd unnd meyd /
    Sustine & Abstine
    Bistu kaal / so boch mit keinem widder.
    Such /
    Mit grossen Herrn ist boeß Kirsche(n) essen / Sie werffen einem die stiel unter die augen.
    Bistu weiß so schweig mit fleiß /
    Such
    Schweigen ist ein edle kunst /
    Viel waschen bringt ungunst
    Oder
    Mit still schweigen / verredt man sich nicht /
  27. Bitt Gott das nicht erger werd /
    Nequaere mollia, ne tibi co(n)tinga(n)t dura.
  28. Bitt keinen umb ein ding/ das du selbst nicht thetst.
    1. Iniusté ab alio petis, quod ipse non fereris
    2. Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris,
    3. Quod invenisse pigeat, ne quaeras
  29. Bitten betlen ist dem armen keine schand/
    Verecundia inutilis viro Egenti, Verum homini pudor haud quaquam conducit.
    Böß mit bösem vergelten/
    Such/
    Ein betrug betreugt den andern/
    Böß und böß vergleicht sich wol/
    Crobili iugum
    Bürgen/ sol man würgen/ Male affligitur, qui alio sposponderit Sponde, noxa praesto est, Quisquis erit sponsor, is iure debita solvit.

C

D

  1. Da liegts/ sprach die magd/ Entfiel jhr das Kind am Dantz/
    Ibi iacet quod placet.
    Danck dem Pfennig/ Das du nicht bist pfinnig/
    Such
    Gelt macht Edel/ Gelt regiert die welt/
    Danck Gott/ das du das habst.
    Such/
    Wer zu viel wil haben/ dem wird zu wenig/
    Dancksagung für Wohlthaten gmein/ Viel leichter dann Pflaumfedern sein/
    Such/
    Wer einen gen Rom trüg/ unnd unsanfft nidersetzt/ so wer es alles umbsonst/
  2. Darnach man ringt/ Darnach einem gelingt/
    Habet quod quaerebat.
    Darnach ward es tag/
    Such/
    Und in dem erwacht ich/ Oder Treum sind lügen/
  3. Das alter sol man in Ehrn haben/ Das alter lieb und habs in ehrn/ Wird dir Gott und langs Leben bschern/
    Seniorem reverere.
  4. Das alte Weib wil dantzen/ Das alte Weib wil wider jung werden/
    Anus Bacchatur, Anus hircissat
  5. Das alte klapt/ das newe klingt/ Das alt nichts taug/ das newe lust bringt/
    Piscis nequam est, nisi recens est, Grata Novitas.
    Post tres saepè dies piscis vilescit & hospes,
    Ni benè salitus sit, aut specialis amicus.
  6. Das alter auch ein Kranckheit ist/ Hat viel anfechtung alle frist/
    Etiam ipsa senecta morbus est, Singula de nobis Anni praedantur euntes. Senectutem plurima opprimunt incommoda
    Das alter wündscht ein jederman/ wanns kümpt so wil es niemand han/
    Such hievor/
    Das alter ist auch ein Kranckheit/
  7. Das Ampt lehrt den man/ Das Regiment lert regieren/
    I. Regnando discitur regnare,
    II. Usus artium Magister,
    III. Usus facit artem
  8. Das angesicht verrett den man/
    Das aug ist des Hertzen zeug/
    1. Ratio in facie.
    2. Oculus animi index.
  9. Das ansehn und authoritet/ mehr dann die macht ist/ wie man redt/
    Authoritas rerum gerendarum telum.
  10. Das Aug sicht sich nimmer sat/
    1. Quanto plus commederit, tantò plus Esuriet, ( scilicet oculus avari.
    2. Phylargiri pera non impletur.
    3. In Sacculum colligere pertusum.
    4. Phylargiria non habet fundum.
    Das beste kümpt selten hernach/
    Such
    Andere jar/ andere haar/
    Das Bier war gut/ hett uns die Saw den Zapffen nicht zuckt/
    Das wasser wer gut/ hette es der Han nicht umbgeschütt/
    Such
    Hab ich/ ist besser denn hett ich/
  11. Das böß gleubt man gern/
    Ad Tristem partem Strenua suspicio.
  12. Das böß Gerücht tödtet den man/ Dem schüldigen schaudert/
    Fures clamorem timent.
  13. Das Camel wil Tantzen/
    Camelus Saltat Asinus ad lyram.
  14. Das dich Sant Gercons thurn plage/
    Das ich Sant Antings Saw ankum/
    Das dich Sant Mertens rauch besteh/
    In lapidicinas.
  15. Das dritt heupt tregt schwer/
    Das einem zu eng/ Ist zweyen gerecht/ Und dreyen zu weit/
    Quod uni strictum Duobus rectum Idtribus suspectum.
  16. Das Ehrenkleid das ziert den Man/ Wer solches hat der zieh es an/
    1 Vestitus Virum reddit, qui habet, induat.
    2 Vestis Virum facit.
    3 Vestis Vir.
  17. Das Ey wil klüger sein dann die Henn/
    Ante barbam doces senes.
    Ante pilos venit, dicenda, tacendaq[ue] calles.
    Das Eisen schwimmen lehrn/
    Such/
    Vergeblich Arbeit tun/
    Das end aller freud/ Ist trübsal und leid/
    Such
    Kein freud ohn leid/
  18. Das er hast das tregt er/
    Feras no[n] culpes, quod vitare no[n] potes.
    Quorum nos flagramus odio, illa patimur taedio.
  19. Das feld hat Augen/ die winckel und Wäld Ohrn/
    Sub omni lapide scorpius dormit.
    Das fett wil jm[m]er oben schwimmen/
    Such
    Gsell sich allzeit zu deines gleichen/ Hab nit viel gmeinschafft mit den Reichen/
  20. Das frey Schaff frist der Wolff/
    Oder Das gezelte Schaff frist auch der Wolff/
    Ovem, non curat, liberam, lupus.
    Non curat numerum lupus.
  21. Das Gebet und red/ ist der krancken Artzt/
    Animo aegrotanti, Medicus est oratio.
  22. Das Gelt ist gern/ Wo man es helt in ehrn/
    Crescit amor nummi, quantum ispa pecunia crescit
  23. Das gewissen uberzeigt den Me[n]schen/
    1 Conscientia mille Testes.
    2 Conscientia verberat animam.
    3 Conscius ipse sibi de se putat omnia dici.
    4 Ratio in facie.
    5 Mortalibus omnibus co[n]scie[n]tia de[us].
    6 Difficile est, crime[n] no[n] prodere vultu.
  24. Das glück fürcht die kecken/ Das glück hilfft den starcken/
    Fortes fortuna formidat.
    Audentes fortuna adiuvat.
    Das gewiß nicht umbs ungewiß geben/
    Such/
    Hoffnung nicht umb gelt keuffen/
  25. Das glück hat flügel/
    Das glück ist unbestendig/
    Das glück ist Glesin/ Wann es scheint/ so brichts/
    Das glück hat ein haricht stirn/ und ein kalen nacken/
    1 Fortuna Volubilis.
    2 Fortuna inconstans.
    3 Fortuna aestuaria.
    4 Fortuna Euripus.
    5 Fortuna vitrea est, quae cum splendet frangitur.
    6 Fronte capillata, post haec occasio calva.
    Das glück hat viele[n] zu gebe[n]/ Doch niemand genug/
    Such
    Viel hab zu viel/ niemand gnug
    Das glück ist Sinwel/
    Das glückrad gehet umb/
    Such
    Das glück hat flügel/
    Das glück und Weiber haben die Narn hold/
    Such
    Je böser Mensch/ je besser glück/
  26. Das Helmlein durch das maul streichen/
    1 Os sublinire.
    2 Os Mellifluum, cor venenatum.
  27. Das Hembd ist jhm neher dann der Rock/
    Such
    Biß gast frey milt frey jederman/ Doch mehr deim freund/ dir selbst voran/
  28. Das Hertz ablachen/
    Personatus risus.
    Das hertz leuget nicht/
    Such
    Das gewissen uberzeugt den Menschen/
  29. Das Hertz ist jm gar entfallen/
    Animus in pedes decidit, Vehementer eram exanimatus, Pavor ingruit ingens.
    Totus animus erat in genibus.
    Omnibus inq[ue] pedes animus mox decidit imos.
    Das Kitzlin essen/ ehe dan es die Geyß gebirt/
    Das Korn essen/ ehe man es hinaus seet/
    Such
    Juch schreie[n]/ ehe man uber den graben kümpt/
  30. D[as] Kind mit dem bad außgiesse[n]/
    Cum Cane simul & lorum.
  31. Das Kind thuts der stieffmutter klagen/
    Apud Novercam quaeri.
    Das künt die gedult nit leiden/
    Such
    Man trit ein Würmlein so lang biß es sich krümbt/
    Das liedlein zu hoch anfangen/ Das Armbrust zu hart spannen/
    Such
    All zu scharff/ macht schertig/
    Das Leyden/ Creutz/ böß Weib und Sünd/ Wern offtmals gut/ Wenn mans verstünd/
    Such
    Die ding die wir offt achten klein/ Offtmals die aller besten sein/
    Das leben fleust wie ein Wasser/ Dohin/ und nimmer herwider:
    Das leben ist ein punct oder Augenblick/ Das leben ist ein Weberspul/
    Such
    Der Mensch ist wie ein wasser blaß
    Das lieb/ kümpt vom trieb/
    Such
    Viel verdirbt/ das man nit wirbt/
    Das lob ist der Thorn prob/
    Such
    Grosse Wirde/ grosse Bürde/
  32. Das Pferd stirbt offt/ ehe das Graß wechst/
    Tempori ne credideris.
    Das recht ist der wachenden/
    Such
    Sorg felt nit umb/
  33. Das rechte Recht/
    Iustum ius.
  34. Das Scepter sol Augen haben/
    Vae terrae, cuius rex ex oculatus.
  35. Das Schiff geht nit allweg wie es der Schiffman haben wil/
    Ventus neq[ue] manere sinit, neq[ue] navigare.
    Das schindmesser im hintern tragen/
    Such
    Er hat viel Mertens Genß helffen essen/
    Das Schaff hat dem Wolff das Wasser betrübt/
    Such
    Der Hund hat Leder fressen/
    Das Schnecken leben/ das beste leben/
    Such
    Eigner herd/ ists gelts werth/
    Das sol unter der Rosen bleiben/
    Such
    Schweigen ist ein Kunst/ Klaffen bringet ungunst/
  36. Das seltzam das angenem/ Das angenem seltzam/
    Quod rarum charum, quod charum rarum.
    Das stündlein bringt/ das viel Jahr nicht bringen/
    Such
    Die zeit bringt Rosen/
  37. Das ungezeumpte Maul nach unglück ringt/
    Os infrene Infreni oris aut Vectigal calamitas.
    Das unschüldig Blut schreit zu Gott/
    Such
    Es müssen jn ehe Ibici Krench verrahten/
    Oder Es bleibt nicht ungerochen/
    Item Das stündlein bringts/
  38. Das Vöglin sorgen lassen/
    In diem vivere.
    In horam vivere.
    Ex tempore vivere.
  39. Das walt Gott/ das walt der Herr.
    Ad sint Dii Beati.
    Dii bene faxint
  40. Das Wasser ist jhm ins maul gangen/
    Res Triatio rediit.
  41. Das werck lobt den Meister/
    Opus laudat Artificem.
    Res ipsa indicabit.
    Exitus acta probat
    Das Wetter fürüber gehen lassen.
    Such
    Hinter dem Berg halten.
  42. Das Wetter schlegt gern in hohe Beum und Bew.
    Fulmina celsa montes.
  43. Das wird geschehen/ wenn der Teuffel von Ach kömpt.
    Ad calendas Graecas
    Cum Nibas coccissaverit
    Cum mula pepererit.
  44. Das wollen wir den gelarten befehlen/
    Curabit praelia Conon.
    Bellum Cononi curae fuerit.
  45. Das woll Gott nimmermehr/
    das woll Gott nicht/
    Dii mala prohibeant.
    Dii Meliora.
    Das Zweyen gerecht/ Ist einem zu en/ Und dreyen zu weit.
    Such
    Das dritte Heupt tregt schwer/
  46. Dein Angesicht verrhet dich/
    Dein Gestalt verreht die That.
    Ratio in facie
    Facies index animi.
    Dem alten Weib stinckt der arß nach dem Bock/
    Such
    Das alt Weib wil tantzen.
    Dem Pöfel weicht der Teufel/
    Such
    Viel Hund sind der Hasen Todt/
    Dem Feulsten wechst das sein unter der Stauden/
    Dem Arbeiter gehört ein Brodt/ dem Feyerer zwey/
    Dem frommen legt man ein Küssen unter/ dem schalck zwey/
    Such
    Je böser Mensch/ je besser glück/
    Je gösser Narr/ je besser Pfarr/
  47. Dem Gelt ist alles unterthan/
    Gelt regiert die Welt/
    1 Pecuniae obediunt omnia.
    2 Pecunia vincit omnia.
    3 Pecunia Nobilitat.
    4 Generosus os ex crumena.
    5 Mutnegra & murua, faciunt rectissima curua.
    6 Virtus post nummos.
    7 Virtutem & sapientiam Vincunt Testudines
    8 Quantum ubiq[ue] possunt duo Oboli.
    9 Cessante munere Tabescit amicitia.
    Dem glück ist niemand starck genug/
    Such
    Voll macht doll/
    Volland/ Dolland/
  48. Dem hungrigen ist nicht gut lang predigen/
    Farnes & mora Bilem naso concient.
    Venter caret auribus.
  49. Dem König die Königin thut gefallen/ ...
  50. Dem Ochsen der do drischt/ Sol man das Maul nit verbinden/
    Bos fessus fortior figit pedem.
    Canis digna pabulo.
    Dignus operarius mercede sua.
    Dem schüldigen schaudert
    Such
    Das boß gerücht tödtet den Man/
    Dem Teuffel die Sünde beichten/
    Such
    Das Kind thuts der stiefmutter klagen/
  51. Dem ubel sol man entgegen gan/
    Tu ne cedemalis, sed contra audentior ito.
    Den athem feil tragen/ Den wind verkauffen/
    Such
    Er kan den Lügen ein farb anstreichen/
    Den falben Hengst streichen/
    Such/
    D[as] Helmlin durchs maul streiche[n].
  52. Den Angel wirfft man offt ins Meer/ Unnd zeucht ihn wider rausher leer/
    Hic funis nihil attraxit.
  53. Den Balcken aus seinem selbst Auge ziehen/
    In seinem eignen Garten getten/
    Propria vineta caedere.
    Den Baum kent man an früchten
    Such
    Das Werck lobt den Meister/
  54. Den beschwerdten sol man nicht neyden.
    Onusto cur invides?
    Den Brey hastu dir selbst gekocht/ iß jn auch auß/
    Such
    Hastu es gut eingebrockt/ so iss es gut aus/
    Den Brunn verwarn/ wann das Kind ersoffen ist/
    Such
    Den Stall zumachen wann die Kuh heraus ist/
    Den das Glück empor hebt/ den wirffts auch wider nieder/
    Den das glück reicht macht/ den machts auch wider arm.
    Such/
    Alt unverheilt scheden/ bluten leicht/
  55. Den Esel kent man bey den ohrn/ Und an der red weise und thorn.
    Ist er drinn so gibt er ein zeichen von sich.
    Sermo icon hominis
    Sermo hominis index
    Qualis vir, talis oratio
    Ex abundantia cordis os loquitur
    Qualem te invenero, talem te iudico.
  56. Den gelarten ist gut predigen/
    Intelligentibus satis dictum
    Domi habet, Domi nascitur.
  57. 1. Den guten Gesellen dürst/
    2. Schenckt jhm eins/
    3. Gebt ihm zu trincken/ er hats wol verdient.
    Ficum cupit.
  58. Den hintern mit hefen wischen.
    Augustinus. Multitudo errantium non patrocinatur errori.
    Den hintern zeigen/
    Den mitlen Finger zeigen/
    Den arß auffdecken/
    In arß sehen lan.
    Die feygen weisen/
    Such
    Am Narrn seil führen.
    Den Krebß für sich gehen lehren/
    Such
    Vergeblich oder unnütz arbeiten/
  59. Den Krebßgang gehen/
    Imitatur Nepam.
  60. Den mantel nach dem Wind hencken.
    Polypi mentem obtinere Theognides.
    Mentem habeas usari polypi, qui protius illa
    Se quibus admôrit, Saxa colore refert.
  61. Den Mantel zerreissen/
    Scindere penulam.
  62. Den Meister und Eltern in ehrn haben/
    Magistrum metue.
    Parentes reverere.
  63. Den Narrn und unverstendigen etwas zu gut halten/
    Minori parce.
    Den Sand oder Saltz zehlen/
    Such/
    Vergeblich arbeiten/
  64. Den Schragen zum Marckt richten/
    Foro te para.
    Uti foro.
    Redimere tempus.
  65. Den Stall zu machen wann die Kuh heraus ist/
    1. Grege amisso, Septa claudere.
    2. Nil iuvat amisso claudere Septa grege.
    3. Sapere post factum.
    4. Serò sapiunt phryges.
    5. Rem factam stultus cognoscit.
    6. Mature consolto opus facto.
    7. Malo accepto stultus sapit.
    8. Machinas post Bellum adferre.
    9. Piscator ictus sapit.
    10. Mus picem gustans.
  66. Den vielen sol man weichen/
    Cedendum multitudini.
    Den Vogel kent man am gesang/ Und den hafen an seinem klang/
    Such/
    An federn man den Vogel kent/
    Oder An worten kennt man den Thorn/
  67. Den willen für die That nemen/
    1. Munerum animus optimus.
    2. In magnis & voluisse sat est.
    3. Veram in muneribus res praestantissimi mens est.
    4. Quod adest boni consule.
    5. Exiguum munus cum dat tibi pauper amicus
    Accipito placidé plene & laudare memento.
  68. :Den Wind in ein truhen sperren/
    Such/
    Vergeblich arbeiten/
  69. Den Wind man höret wann er sumpt/ Weiß aber nicht von wann er kumpt/
    Ventorum stationes norunt incolae.
  70. Den Zaum nicht zu lang lassen/
    Pennas incidere.
  71. Der alte Gott lebt noch/
    Adhuc Deus aliquis respicit nos.
    Der alten Leut rath nicht verachten/
    Such/
    Das alter sol man in Ehrn haben/
    Der angebissen lest nicht gern darvon/
    Such
    An kleinen Leplin lernen die hund leder fressen/
    Der arbeiter ist seins Lohns werd/
    Such
    Dem Ochsen der do drischt soll man das Maul nicht verbinden/
  72. Der arges thut/ der hast das Liecht/
    Males agens, odit lucem
    Der argwohn ist ein Schalck all frist/ Denckt jederman sey wie er ist/
    Such/
    Das böss glaubt man gern/
  73. Der Bauch ist redend worn/
    Der hunrig Bauch wolt gern essen.
    Der Bauch fragt wie viel es geschlagen/
    Der Bauch thut nach dem mittag fragen/
    Moleffus interpellator venter
    Viro esurienti nescesse furari.
    Der Bettelsack hat kein boden/
    Such/
    Bettler sind nicht zu erfüllen/
    Der Dieb dem Hencker sein noth thut klagen/
    Such/
    Das Kind thuts der stieffmutter klagen/
    Der eilen thut nach frembden Gut/ Auff den artet die groß armuth/
    Such
    Das Aug sicht sich nimmer sat/
    Der einen würgt venenato corde. Derselb darff jhr zehen ermorden/
    Such/
    An kleinen Leplin lernen die hund leder fressen/
  74. Der ein Kalb stilt/ stilt auch ein Kuh/
    1. Taurum tollet, qui vitulum sustulerit.
    2. Qui semel scurra, nunquam pater familias.
    3. Difficile est asueta derelinquere.
    4. Consuetudo est altera natura.
  75. Der erst beym fewer/ setzt sich am nechsten/
    Der ehe kümpt der mählet ehe/
    Der erstlich kümpt znm fewer bald/ Der setzt seiu Hafen seins gefall/
    Qui primus venerit, primus molet.
    Qui prior in Balneis primum tenebit hic locum.
    Et prior in mola, primus & ille molet.
    Quasi locum in Balneis.
  76. Der erste Kauffman der beste/
    Pr[a]esentem mulge, quid fugientem insequeris.
    Der Esel wil die Laute schlagen/
    Such
    Das Camel wil Tantzen/
  77. Der Esel ist unter die Affen kommen/
    Asinus inter Symias Noctua inter Cornices.
    Der fabel ein farb ansteichen/
    Such
    Der lügen ein gestalt machen/
    Die feulsten Sau wird allwege der gröste dreck/
    Such
    je böser Mensch/ je besser Glück.
  78. Der Finger lehrt den hintern scheissen/
    Sus Minervam.
  79. Der folgend tag ist des vergangnen schüler/
    Discipulus est prioris, posterior dies.
  80. Der förcht sich vor jm selbst/
    Praesaga mens mali.
    Conscius ipse sibi, de se putat omnia dici.
  81. Der Freund weiß sol man wissens han/ Sie aber gar nicht hassen thon/
    Moros amici noveris, non oderis.
  82. Der Freund man nicht entrahten kan/
    Der Freund raht ist gut/
    Den Freund erkent man in der noth/
    1. Amicus magis necessarius quam ignis & aqua.
    2. Tollerabiliu[s] viveresine pecuniis, quam sine amicis.
    3. Amicus certus in re incerta cernitur.
    4. Cum fueris foelix multos numerabis amicos. Tempora si fuerint nubila, solus eris.
  83. Der Fuchs mag der Birn nicht/
    Ficus aubius grat[ae].
    Fici grat avibus sunt quae plantare recusant.
    Der Geitzige ist nicht zu erfüllen/
    Der Geitzige ist bodenloß/
    Der Geitzig nimpt sich arm/
    Such
    Das aug sicht sich nimmer sat/
  84. Der Gottloß kan Gott nicht entlauffen/
    Er muß zu letzt die Heffn außsauffen/
    Mali bibunt improbitatis fecem,
    Mali bibunt iniquitatis turbidum.
  85. Der grob Ochß wil in der Stad wohnen.
    Der katzen das schön Kleid anlegen.
    Den Dieb vom Galgen nemen.
    Bos in civitate.
    Feli Crocoton.
  86. Der Guckguck rüfft jm selbst den Namen aus/
    Coccix sui ipsius nominis proditor.
  87. Der Han ist kün uf seinem mist/
    Gallus suo sterquilinio plurimum potest.
  88. Der Haß ist gern/ wo er geworffen wird/
    Der Vogel wont gern umb sein nest/
    Patriae fumus, igni alieno luculentior.
  89. Der hat ein scharff Gesicht/
    Est Oculatior Lynceo.
  90. Der hat genug/ der sich genügen lest/
    Quaestus maximus, piotas cum sufficientia.
  91. Der Hauß und Gelt zinß schlefft nicht/
    Citius usura crescit quam Horaclitus.
  92. Der häler/ ist wie der steler/
    Der häler/ macht den steler/
    Fenestram Aperire.
    Occasio facit furem.
  93. Der Hencker sünd nicht wann er richt/
    Wer recht thut/ darff jn förchten nicht/
    Bonae leges ex malis moribus procreantur.
  94. Der Herr mag schlaffen biß zu mittag
    Der in rohrn sitzt/ der schneit jhm pfeifflin wie er wil.
    Figulus ollis ansas ponit.
    Bos apud acervum.
  95. Der Herr sünd/ der Bauren buß/
    Der hund der nescht zum offtern mahl/ So muß die Saw das gloch bezahln/
    Canis peccatum Sus dependit.
  96. Der hund hat Leder fressen/
    Canis Corium gustavit.
    Der Hund ist weg mit Halß und band/
    Such/
    Das Kind mit dem bad ausschütten/
    Der hunger ist ein unger/
    Der hunger lert mausen/
    Der hunger thut den Wolff aus dem busch treiben/
    Such/
    Der bauch fragt wie viel es geschlagen hab/
  97. Der hunger ist ein guter koch/
    Der hunger ist die beste speiß/
    Optimum condimentum fames.
  98. Der jedermans freund sein wil/ muß jedermans Narr sein/
    Wer Achseln sitzen frey erleubt/ Dem sitzt man letzlich gar uffs Heupt/
    Dem Bart zausen thut nichten faul/ Dem thut man letzlich gar uffs maul/
    Such/
    Nach den Blettern fallen die Beum/
  99. Der jrret nicht/ der uff halbem weg umbkeret.
    Satius est recurrere, quam male currere.
    Der ist ein weiser Man geacht/ Der aus Holder abbrechen macht/
    Such
    Den schragen zum marckt richten/
  100. Der ist auch zu massen kommen/
    Such
    Es ist noch nicht aller tag abend worden/
  101. Der ist ein Narr vor aller Welt/ Der alles redt/ was jm einfelt/
    Me lingua precurrat mentem
  102. Der ist nicht arm der nichtes hat/ Sondern der/ welchem viel abgath/
    Der weng hat/ ist nicht arm uff erd/ Sondern der jmmer mehr begert/
    Der ist reich der sich gnügen lest.
    Pauper Egens, non carens.
    Der jung ist starck/ der alt ist weiß/ Ein andrer hat sonsten den preiß/
    Der jungen that/ der mitlen rath/ Und alten wundsch/ sind selten umbsonst/
    Such
    Dem alter man vorlauffen kan/ Im rath geben dahinden stan/
  103. Der jung Fürst lieb und werder ist/ Weder der alt zu aller frist/
    Plures adorant solem orientem, quam occidentem.
    Der Katzen schertz ist der Meuse tod/
    Such/
    Der Herrn sünd/ der Bawren buss/
    Der Kifel der alten stutz/
    Such/
    Alt Leut suchen ihre stercke in der Kandel.
    Der Kopff der wil jhm glasset wern/
    Such
    Alt Kirchen haben dunckele gleser/
    Der Krebß ein Hasen wil erlauffen/ Die Kuh aus einem engster sauffen/
    Cancer leporem capit.
    Bove venari leporem.
    Der Krugk geht so lang zum wasser biß er zubricht/
    Der Krugk offt zum Wasser spacirt/ So lang biß er zerbrochen wird/
    Der Krugk der gieng so lang zum bach/ Biß er doch endlichen zerbrach/
    Such
    Die zeit bringt Rosen/
  104. Der lehrjung kan mehr dann sein Meister/ Der Knecht ist gschickter dann sein Herr/
    Mulit discipuli prestantiores Magistris.
  105. Der Marckt wird dichs wol lehren.
    Ipsa re experiere propè forum. Ipsa experientia docebit.
  106. Der Mensch ist wie ein Wasser bloß/
    Des Menschen Leben ist kurtz.
    Homo Bulla. Momentum. Modicum.
  107. Der Meußdreck wil unter dem Pfeffer sein/
    Iarcharus inter holora.
  108. Der mit eim vollen zanckt all frist/ Der zanckt mit eim der nicht da ist/
    Adsentem laedit, qui cum Ebrio letigat.
  109. Der Münch uffs best im Kloster lebt/ Der Dieb billich am Galgen schwebt/
    Equus in quadrigis, in Aratro Bos.
  110. Der Mohr wird von Natur nicht weiß/
    Aethiops non dealbescit.
  111. Der Mund ist des bauchs Hencker und artzt/
    Bona & mala ex ore eveniunt ventri.
  112. Der muß viel können/ der Gott wil blenden/
    Deus non irridetur.
    Multa noris oportet, quibus deum fallas.
  113. Der muß des Meels haben gar viel/ Der all Mäuler verkleiben wil/
    Tanquam surdus non audiebam.
  114. Der Name Gottes muß sich in allen anfengen brauchen lassen/
    Omnibus inceptis Domini esto nomen in usu.
  115. Der neidhart frist das beste.
    Der Neydhart ist ein Natter/
    Der Neydhart neyd sich selbst/
    Der Neydhart regiert in aller Welt.
    Zoilus Optima cibus invidiae.
    Sola miseria caret invidia.
    Der Pferdsdreck untern öpffeln schwimbt.
    Der Pferdsdreck sprach zun öpffeln rund/
    Nos poma natamus darund/
    Such/
    Der Meussdreck wil unter dem pfeffer sein/
  116. Der recht geht sol nicht zurück sehen/
    Si recta via ambulas, neccese non respicias.
    Der recht vorgeht/ dem geht man recht nach/
    Such
    Gleich wie der Fürst/ so ist der Graff/ Unnd wie der Hirt/ so sein die schaf/
  117. Der Reich ist Salomons Esel/
    Lari Sacrificant.
  118. Der Rück sol dir so weich wern/ als der bauch/
    Tu lues mihi paenas.
  119. Der schlecht/ thut all ding recht/
    Frugi homines omnia recte faciunt.
  120. Der seinem rechten Vater nicht folgt/ muß zu letzt dem stieffvater folgen/
    Der seinen Eltern nicht folgt/ der muß zu letzt dem Hencker folgen/
    Qui non obediet parenti, obediet male quaerenti.
    Der sein selbst heilthumb/ ist andern ein grewel/
    Such/
    Eigen lob stinckt/
    Der sich schand rümbt/ ist nicht ehren werd/
    Such
    Der Guckguck rufft jm selbst den Namen aus/
  121. Der sich selbst schend/ den lobt niemand/
    1. Domesticum Thesaurum calumniari, traducere.
    2. Sua ipsius carpere & lacerare.
    3. Vineta propria cedere.
    Der silbere schlag hat jn gerurt/
    Such
    Er hat die Gelt sucht/
  122. Der Sonnen auffgang/ ist der Nacht niedergang/
    Oriente Sole aufugerunt Tenebrae.
    Fortior vicit fortem, & fortiorem fortissimus.
  123. Der spiegel leugt/ der schein betreugt/
    Speculum mendax, splendor fallax.
  124. Der Steinweg ist heiß/
    Lithostratus fervescit.
    Der sterck behelt/ stet recht und feld/
    Such
    Gott hilfft dem stercksten/
  125. Der Teuffel ist arm/ hat weder Seel noch Leib/
    Pauperrimus Sathan, cui non est anima nec Corpus.
  126. Der Teuffel ist unsers Herrn Gotts Affe/
    Similis est Simia Simiarum generi Sathan.
    Der Teuffel lest allweg ein gestanck hinter jm/
    Such
    Am end/ die warheit wird erkent/
    Der Teuffel scheist jmmer uff den grossen hauffen/
    Such
    Das gelt ist gern/ do mans helt in Ehrn/
  127. Der Teuffel stell sich wie er wöll/ so ragen jm doch die füß herfür/
    Pedes Sathanam produnt.
    Der Tod/ ist ein unvermeidlich noth/
    Such
    Des Tods ist niemand gefreyt/
  128. Der Tod/ ist ein endschafft aller noth.
    Mors omnium malorum finis.
  129. Der Tod scheid all ding/ Der Tod verschont niemand/
    Mors omnia dirimit.
    Quo pius Aeneas, quo Tullus dives & Ancus.
    Pulvis & umbra sumus.
    Der Tod ist der Sünden sold/
    Such
    Die Rach wird nimmer zur hurn/
  130. Der Tod ist jhm vor der Thür/
    Der Tod sicht jhm zun augen raus/
    Moris in foribus adest.
    In foribus adesse.
  131. Der Tod in diesem Hafen ist/
    Ne Obulus quidem relictus est.
  132. Der Todt wil ein ursach haben/
    Nihil sine Causa.
  133. Der Tugent schawplatz jst das gewissen/
    Der Tugend schad kein Unglück/
    Theatrum virtutis Conscientia.
    Iniuri[a]e magnamino spernendae, non Ulciscendae.[2]
    Der vielen dient/ der dient niemand/
    Such
    Niemand kan zweyen Herrn dienen/
  134. Der viel redt/ der leugt viel/
    Non est eiusdem multa & opportuna dicere.
    Seiuncta sunt multa & apta dicere.
    Mendax est fur.
  135. Der Fisch hebt am Heupt an zu stincken/
    Piscis primum à capite faetet.
    Der Fischer wird mit schaden weiß/ Wann jhn der Scorpion thut beißn/
    Such
    Den stall zumachen/ wann die Kuh heraus ist/
    Der unglück wol leiden kan/ der kan auch gute tag leiden/
    Such
    Das glück ist unbestendig/
    Der Vogel ist verscheicht/
    Such/
    Alter Fuchs kumpt nicht wider ins garn/
    Der voll kan nichts verschweigen/
    Such
    Der Wein ist ein wahrsager/
  136. Der vollmund sagt des Hertzen grund/
    In Vino Veritas.
    Quod est in animo sobrii, id est in lingua Ebrii.
  137. Der Wagen sol die Ochsen ziehen/
    Currus Bovem trahit. Cervus Canes trahit.
  138. Der was selbst sicht am gwisten zeugt/ Von hör sagen man offtmals leugt/
    1. Certiora quae cernuntur, quam quae audiantur.
    2. Oculis potius quam auribus credendum.
    3. Oculis magis habenda fides quam auribus.
    4. Pluris est oculatus testis, quam decem auriti.
  139. Der weit wandert endert das Gstirn/ Und nicht Weißheit verstand im Hirn/
    Coelum non animum mutant qui transmare currant.
  140. Der Welt lust/ ist nichts dann unlust/
    Plus Aloës quam Mellis.
    Plus Molestiae quam voluptatis.
  141. Der Welt lohn/
    guts mit bösem vergelten/
    Der einen vom Galgen erbeten/ Derselb jhn selbst gern Hencken thete/
    Pro beneficio Agamemnonem ulti sunt Achivi.
    Pro meritis male tractarunt Agamemnona Graii.
    Pro benefactis vinxerunt Agamemnona Graii.
    Der Will ists/ und thuts alles/
    Der Will ist des Wercks seel.
    Such
    Den willen für die That nemen/
    Der will geht für Gold/ sprach der Papagey im Korb da er nicht heraus kommen kond.
    Der will thuts sprach der bawer küst er ein schlegel hett lieber ein Meydlin küst.
    Such
    Die Freyheit ist uber Silber und Golt/
  142. Der Wind hat jm die freud entführt/
    Venti gaudia ferunt.
  143. Der Winter war nimmer so kalt/ Deßgleich kein Pfaff auch nie so alt/ Das er des fewers hett begert/ Dieweil der Todten Opffer wert.
    Atticus moriens porrigit manum.
  144. Der wischt das maul unnd geht darvon/
    Os tergit & pergit.
    Der Wolff acht nicht die zahl der schaf/
    Der Wolff frist die Schaff ungezehlt/
    Der Wolff frist auch die eyfrin schaff/
    Such
    Das frey Schaff frist der Wolff/
    Der Wolff die haar verendern thut/ Unnd nicht das Wolffische gemüt/
    Such
    Alter hilfft für Thorheit nicht/
    Der Wol hat wird bald vergessen/ der ubelthat denckt man lang/
    Such
    Wann einer einen gen Röm trüg/ und setzt jn einmal unsanfft nider/ so wer es alles umbsonst/
    Der Wucher leufft schneller/ dann der behend Heraclitus/
    Such
    Der Hauss und Gelt Zinss schlefft nicht/
    Der Wucher frist umb sich wie der Krebß/
    Such/
    Der Hausszinss schlefft nicht/
    Der zeit warnemen/
    Such
    Den schragen zum marckt richten/
  145. Der zu viel wil haben/ dem wird zu wenig/
    Omissa hypera, pedem insequeris.
    Quod satis est cui contingit, nil amplius optat.
  146. Des Besen nutz ist unbewist/ So lang biß er verkeret ist/
    Nota res mala optima.
    Consueta vicia serimus non reprehendimus.
  147. Des dings man nicht wol hüten kan/ So gfallen thut eim jederman/
    Custoditur periculo quod placet multis.
  148. Des einen Glück/ ist des andern unglück/
    Bona nemini hora est, quin alicui sit mala.
  149. Des Herrn Aug düngt den Acker/
    Des Herrn aug macht das Pferd feist.
    Oculus Domini saginat equum.
    Oculus Domini pascunt equum.
    Oculus Domini impinguat Agrum.
    Oculus Domini in Agro fertilissimus est.
  150. Des Kölers glaub ist der beste glaub/
    Carbonarii fides optima.
  151. Des Menschen Angesicht so fein/ Eins Löwen Angesicht thut sein.
    Facies Leonis, Facies Hominis.
  152. Des Nachts seind all Katzen graw/ Und alle Schäflin schwartz.
    Suhlata lucerna, nihil interest inter muliere.
  153. Des Passions gelechter/
    Passionis Risus, gaudere cum flentibus.
    Des Schalcks voll sein/
    Such
    Hinter dem Berg halten/
  154. Die alten Freund sind die besten/
    Novos parans amicos, veterum ne obliviscere.
    Nemini amicorum fidas nisi cum quo prius.
    Modium salis absumseris.
    Cuides videto.
    Fide sed cui vide.
  155. Die armen müssen Füchß helff fangen/ Die Reichen in jhrn beltzen prangen/
    Alii sementem faciunt, Alii metent.
    Atq[ue] metunt ventrem in proprium, sudorem alienum.
  156. Die armuth jhn besessen hat/ Das er im Hauß kein holtz noch brot/
    Ad incitas redactus.
    Die armuth ist ein ehrlich ding wer mit umbgehen kan/
    Die armuth ist ehrlich und gut/ Wers glaubt/ und jhr/ jhr recht auch thut/
    Such/
    Armuth ist zu vielen dingen gut/
  157. Die augen sind jhm weiter dann der bauch/
    Inexplebile dolium.
    Die Bawren lehren einen mores/
    Such
    Das Ampt lehrt den man/
  158. Die Beernhaut verkauffen/ ehe der Beer gestochen wird/
    Ante lentam augere ollam.
    Die Braut dem Breutgam thut gefallen/
    Such
    Dem König die Königin thut gefallen/
  159. Die danckbarkeit liebt Gott all frist/ Undanckbarkeit jhm wieder ist/
    Dem/ wol gschicht sols in gdechtnüs han/ Der wol thut/ sol nicht dencken dran/
    Beneficii accepti meminisse oportet, Dati verò oblivisci.
    Memineris accepti, dati obliviscere.
    Simul & misertum est, & interiit gratia.
    Die ding die wir offt acht klein/ Bißweiln die aller besten sein.
    Such
    Des Besen nutz ist unbewist/ So lang biss er verkehret ist/
  160. Die dienen zu den Emptern wol/ Die jhre zech können bezahln/
    Habet unde excoquat sevum.
  161. Die emsigkeit vermags alles/ Die erfahrung ists alles/ Die erfahrung lehrts alles.
    Experientia ipsa docet.
    Tu ne cede malis, sed contra audentior ito.
    Tentantes ad Troiam pervenerunt Graeci.
    Tentantes ad Troiam veênre pelasgi.
    Cuncta puellarum pulcherrima perficit usus.
    Tim di nunquam statuerunt Trophaeum.
    Non verbis sed factis spectari vult Graecia.
  162. Die Erd kan den Himmel nicht pochen/
    Groß Leut verachten kleine iniuri.
    Iniuriae magnamino spernendae non ulciscendae. Neminem quantumvis pusillum contemnendum.
    Minori parce.
    Quid Leo cum mure.
    Die Eul ist unter die Kraen kommen/
    Such
    Der Esel ist unter die Affen kommen/
  163. Die farb ist gut/ wie er sonst halt sein mag/
    Ex habitu bonum virum prae se fert.
  164. Die faulen han all tag Feyertag/
    Faule Leut han gern viel Feyertag/
    Faule Leut haben lange tag.
    Ignavis semper feriae.
    Die Feygen zeigen/
    Such
    Am Narrn seil führen/
    Die Flügel beschneiden/
    Such/
    Den Zaum nicht zu lang lassen/
  165. Die forcht hat scham/
    Die forcht ist der Weißheit anfang/
    Ubi Timor, ibi & pudor.
    Timor Domini initium sapientiae.
    Omnes deteriores sumus licentia.
  166. Die Freyheit ist uber Silber und Golt.
    In Cavea minus bene canit Luscinia.
  167. Die freud streckt noch in der kandel/
    Sine Cerere & Bacho friget venus.
    Die Ganß geht jrs dattern nicht ab/
    Such
    Der Mohr wird von Natur nicht weiss/
  168. Die Gelarten/ die verkahrten/
    Doctores Seductores, & docti seducti.
  169. Die grossen Dieb hencken die kleinen/
    Die klein Dieb müssen hangen/ Die grossen herrlich prangen.
    Dat veniam Corvis, vexat censura Columbas.
    Die hab ist wie der haber/
    Such
    Gleich unnd gleich geselt sich gern/
  170. Die Hend mit Vogelleim salben/
    Visco manus tingere.
  171. Die Herrn han lange arm/
    Longae Regum manus. Ovidius.
    An nescis longas Regibus esse manus.
  172. Die hohen steiger fallen hoch/
    Die guten schwimmer ersauffen gern/
    Ima tenent pacem, perflant altissima venti.
  173. Die hungrigen schlaffen für jhr essen/
    Vulpi Esurienti somnus obrepit.
  174. Die jugent sol erwerben/ was das alter verzehrt
    Vive, ut post hac vivas.
    Die Katz Natürlich frist gern Fisch/ Und wil im Wasser kein erwischen/
    Die Katz die mag der Fischlin nicht/ Gleich wie der Fuchß der Birn/ man spricht/
    Such
    Der Fuchss mag der Birn nicht/
    Die Katz lest jhrs mausens nicht/
    Such
    Art lest nicht von art/
  175. Die Kinder Schuch außziehen/
    Nuces relinquere.
  176. Der Kinder uff der gassen/ wissen darvorn zu reden.
    Vel puero perspicuum.
  177. Die Kinder die bald listig wern/ Leben nicht lang/ oder wern Thorn/
    Odi puerulos praecoci sapientia.
    Die kleinen Dieb man hencken thut/ Vorn grossen zeucht man ab den hut/
    Such
    Die grossen Dieb hencken die kleinen/
    Die Kräh geht jhrs hüpffens nit ab/
    Such
    Der Mohr wird von Natur nicht weiss/
  178. Die Kunst gar keinen feind thut han/ Dann nur allein den/ ders nicht kan/
    Ars non habet inimicum nisi ignorantem.
    Osor artium Nesciens.
    Die Kuh wil uff steltzen gehen/
    Such
    Das Camel wil Dantzen/
    Die langsam zürnen/ die zürnen lang/
    Such
    Man tritt ein Frosch so lang biss er quackt/
    Die Lieb kümpt vom sehen/
    Such
    Ansehen thut freyen/
  179. Die Lieb wil gezanckt sein/
    Amantium irae, amoris redintegratio est.
    Discordia sit Charior Concordia.
    Pusillo amantium durat tempore.
    Die Lügen darff Gelarter Leut/ Unnd die Warheit/ einfeltigkeit/
    Such
    Die Warheit darff nicht viel Rencks/
  180. Die meinsten stimmen beschliessen/
    Non ponderantur, sed numerantur sententiae.
    Pedarii Senatores.
  181. Die Meer vögelin Halcedonia wohnen da/
    Er führt ein still geruhig Leben/
    Er hat gute tag.
    Halcedonia sunt apud forum.
    Halcyonios agit dies.
  182. Die Mutter sagt es.
    Matris ut Capra dicitur.
  183. Die Nachtigal kan nicht singen/
    Lusciniae deest Cantio.
  184. Die Narrn haben das beste Leben/
    In nihil sapiendo iucundissima vita.
    Qui addit scientiam, addit dolorem.
    Die Narrn Schuh hinwerffen/
    Such/
    Die Kinder Schuh aussziehen/
  185. Dienst umb dienst ist kein koppeley/
    Hostimentum est opera pro pecunia.
    Die Ohrn kreben/
    Die Ohrn melcken/
    Such
    Das Helmlin durch maul streichen/
    Die red des gewissens spiegel/
    Die red ist des mans bildnüs/
    Die red verreth das Hertz/
    Such
    Den Esel kent man bey den Ohrn/ Unnd an der red weise unnd Thorn/
  186. Die schuh helffen für das zipperle nicht/
    Non liberat a podagra Calceus.
  187. Die Seel hat sich in jm verwirt/
    Die Seel ist in jhm beklieben/
    Die Seel ist jhm arrestirt.
    Ultra pensum vivit.
    Ultra fatalem diem vivit.
    Ultra fusum vivit.
    Ultra linum.
    Extra decretum fatale.
    Die sich der Ehr weren/ Woln sich der Ehr neren/
    Such
    Gross würde/ gross bürde/
  188. Diß ist die Braut im schönen Krantze/ Darumb man jetzunder thut dantzen/
    Haec Helena.
  189. Die Sonn auffhalten/
    Das Liecht verbawen/
    Im lichten stehen/
    Officere luminibus.
    Die stauden haben Ohrn/
    Such
    Das Feld hat augen/
    Die thaten spürt man bey den worten/
    Such
    Den Esel kent man bey den Ohrn/
  190. Die Thür steht jmmer offen/ Wie in König Artus hoffe/
    Haud unquam arcet Ostium.
  191. Die Todten Hund beissen nicht.
    Mortui non Mordent.
  192. Die trägen Merckt wern gern gut/
    Quae sero contingunt, sed magnifica.
    Tarda & sera nimis, sed fama & laude perenni.
  193. Die Tugent sicht/ unnd kent sich selbst nicht/
    Virtus sui ipsius nescia.
  194. Die Warheit bedarff wenig zeugnis/
    Die Warheit darff nicht viel bewern/ Und kans doch auch offt nicht entbern/
    Die Warheit geht durch alle Land/ Und macht den Lügner gar zu schand/
    Die Wahrheit geht durchs Land und herwider.
    Veritatis simplex est oratio.
    Nullum magnum m[a]lum praeter culpam.
  195. Die Warheit gebiert Neyd unnd Haß/
    Die Warheit muß sich leiden/
    Die Warheit lest sich nicht unter die banck stecken/
    Die Warheit muß sich offtmals bücken/ Lest sich doch nicht gar unterdrücken/
    Veritas odium parit.
    Veritas Temporis filia.
    Veritatem Tempus in lucem eruit.
  196. Die War wird sein sein/ weil ers also lobt/
    Suam esse mortem, laudando prodit.
    Per bona verba, venditur mala herba.
  197. Die Weiber das Schwerd im maule tragen/ Drumb muß man sie uff die scheiden schlagen/
    Mulieres gladium in ore gerunt.
    Universam armaturam in lingua habere.
  198. Die Weiber können alle eine kunst/
    Von Weibern gschach keinem Man kein gut/ den einem den man hencken thet/ der kam der marter ab/
    Mulierum exitia. Mulier mala herba.
    Foemina nihil pestilentius.
  199. Die hoffertigen Weiber haben jhren raht im spiegel/
    Die weiber von hoffertigem Leibe/ Thun jren raht im spiegel treiben.
    Consilio speculi gerit omnia mulier.
    Dieweil der Löffel new ist/ so braucht jn der Koch/ wann er aber alt wird/ so wirfft er jhn ins Fewer.
    Such
    Der Welt lohn ist/ guts mit bösem vergelten/
  200. Dieweil es ja geschehen nu/ Sol man das best reden darzu/
    Quod factum est in fictum fieri non potest.
    Quod semel est factum, fieri infectum haud queat unquam.
    Die Wolff fressen auch die gezelte Schaf/
    Such
    Das frey Schaff frist der Wolff/
  201. Die wort zwingen Graeciam nicht/ Ohn was mit hand und that geschicht/
    Non verbis, sed factis spectari vult Graecia.
  202. Die zeit bringt Rosen/
    1. Omnia fert Tempus.
    2. Tempus omnia revelat.
    3. Veritatem Tempus in lucem eruit.
    4. Veritas Temporis filia.
    5. Annus producit non Ager.
    6. Ob ista ne quid oculos siquidem intuens. Cuncta audiensq[ue] cuncta profert dies. Omnia sub auras tempus aperiens refert.
    8. Nihil tam Occultum, quod non revelabitur.
    9. Nihil tam Opertum, quod non scietur.
    10. Quicquid sub [t]erris est, in Apricum proferet aetas.
    11. Occusit occulta prodit & prodita tempus. Quid heri fecisti, te prodit ...
  203. Die zeit gibts.
    Tempus Postulat.
    Die Zung ist des Hertzen dollmetscher/
    Such
    Den Esel kent man bey den Ohrn/ Und an der red weise und Thorn/
  204. Do Adam reut/ und Eva span/ Wer was domals ein Edelman/
    Homo homini quid praestat.
    Ego & tu idem trahimus iugum.
  205. Do fragt Cuntz ohn sorg wenig nach/
    Non est curae hippoclidi.
  206. Doheim ist er ein man.
    Extra periculum ferox.
    Neq[ue] compluitur, neq[ue] sole aduritur.
    Pugnare gnatus, vetum eminus, & procul hoste.
    Doheim ists geheim/
    Such
    Eigner Herd/ ists Gelts werd/
  207. Do mir getreumt/ do wacht ich auff/
    Deinde Expergiscebar.
    Do woll Gott bey sein/
    Da wohnet Gott/
    Such
    Das walt Gott/
    Dreckichte Füß finden allzeit etwas/
    Such
    Die Hend mit Vogelleim salben/
  208. Drey buchstaben machen uns eigen und frey/
    Per tres literas condemnati & liberati.
  209. Du bist ein trewer Eckhart gut/ Der jederman vor warnen thut/
    Fidelis monitor neminem non praemonet antè.
  210. Du bist ein grober Zaunsteck/ Knortz/ Büffel/ Esel/ Cuius.
    E Quercu Saxo Duro robere natus.
  211. Du bist hoffertig/ ich glaub du kompst von der hohen Schuln her.
    Ex Academia venis.
  212. Du bist wol gearmet.
    Lysistrati divitias habes.
    Lysistrati divicii dives es.
  213. Du blesest sehr und beheltest das Meel im maul/
    Ne verba pro farina.
    Famos vendere.
  214. Du darffst dirs nicht treumen lassen/
    Ne per Somnium quidem.
  215. Du darffst keinem andern an seine stat stellen/
    Animus praesens.
  216. Du darffst gar keiner Brillen nicht/ Weil man wol durch die Finger sicht/
    Magistratus Conspicillum non curat.
  217. Du fehlest der Thür/
    Du felest des rechten weges.
    Aberrat à ianua.
    Du gebst kein guten Zigeln her/ Dann du kanst nicht warsagen/
    Such
    Er kan der lügen ein farb anstreichen/
  218. Du glaubst nicht ehe/ die heiligen zeichnen denn/
    Aderit Temesseus genius.
  219. Du hast auch vom wild gessen/
    De fera Comedisti.
  220. Du hast die groß Krausen ergriffen/
    Du hast den willkum erhascht/
    Du hast der Flasch auff den riemen tretten/
    Sie haben jhm nichts zu trincken geben/
    Ex Amphiteto bibisti.
  221. Du hast ein guten Engel ghabt/
    Angelis suis mandavit dete, ut custodiant te in omnibus viis tuis.
    Mandatum angelicis de te dedit ille ministris.
    Ut sint custodes per loca cuncta tui.
    Ut te sustollant manibus quocunq[ue] feraris.
    Ne sumnos laedas per salebrosa pedes.
  222. Du hast ein haar wald uff deinem Heupt/
    Multam Sylvam gestas.
    Du hast Plateißlin gnommen ein/ Dann dir die Hend noch klebig sein/
    Such
    Die Hend mit Vogelleim salben/
  223. Du hast viel zu regiern in ander Leut heuser/
    Du hast viel zu schaffen/ und wenig auszurichten/
    Aedilitatem gerit sine populi suffragio.
  224. Du hast Beottisch Ohrn/
    Du hörest ubel/ ich muß dich ein mal zum bad führen.
    Beotica auris.
  225. Du kompst wohin du wilt/ so wirstu den Wirt doheimen finden/
    Ita fugias, ne praeter Casam.
    Du magst jung sein/ hofierst aber durch ein alten ars.
    Such
    Das angesicht verreth den man/
  226. Durch die Hecheln lauffen lassen/
    Denre Theonino rodi.
    Genuino mordere.
    Genuium infigere.
  227. Du redest von Cuntzen jungen ferckelein/
    In lente fabulam.

Buch 2

Vorrede
Elegia

E

  1. Eigner Herd / ist Geldes werth.
    Propria domus optima
    Domus omnium Optima
    Nil miserabilius, quam incerta fede vagari.
    Eigner Will / Brent in der Hell /
    Such
    Das frey Schaff frist der Wolff /
  2. Eigen lob stinckt
    Propria lais fordet.
    Laudet te os alienum
    Te ipsum laudas
    Ipse femet canit
    Ipse suimet Tibicen est
    Nec te collaudes, nec te culpaueris ipse
    Hoc faciunt stulti, quos gloria vexat inanis.
    Vicinos non esse domi, vel esse malignos
    Atguis ostentas operis ipse sui
  3. Eilen thut selten gut /
    Eilen hat niemals gut gethan
    Dann gut ding stets wol weil wil han
    Eilen brach den Halß /
    Canis festinans caecos parit catulos
    Placide Bosincedit,
  4. Ein Aff bleibt ein Aff / ob er gleich uff einem gueldenen stul seß /
    Symia est Symia, etiamsi aurea gester insignia
  5. Ein alter Man / ein junges Weib / gewisse Kinder.
    Bis pueri senes,
    Ein Arbeiter ist seins Lohns werth /
    Such
    Arbeit gewint das fewer aus den Steinen /
    Ein Armer sol sich nach der deck strecken /
    Such
    Arm Man mus armes Creutz tragen /
    Ein Augenblick /
    Such
    Der Mensch ist wie ein Wasserblase /
  6. Ein Aug ist lieb und werth /
    Quid Monoculo, charior oculo,
    Ein Banckhart bringt eben so ein groß Pfenig werth Brots / als das Ehekind /
    Such
    Ein gestolner Pfenning gilt nit wenger dan ein anderer /
    Ein Beltz waschen /
    Such
    Vergeblich Arbeiten /
  7. Ein Bettler neidt den andern vor der Thuer /
    Cicada Cicadae chara
    Figulus figulo, faber fabto inuidet
  8. Ein betrug betreugt den anderen /
    Fraus fraude datur
    Infidus infidum perdit
    Cretensis Cretensem
    Vulpinaricum Vulpe
    Qui simulat verbis, nec corde est fidus amicus
    Tu quoq; fac simile, sic ars deluditur arte
    Ein blinden schreiben unnd lesen lern /
    Einem blinden ein spiel machen /
    Such
    Vergeblich Arbeiten /
    Ein blinder man ein armer Man /
    Das ist noch viel ein armer Man /
    Welcher sein Weib nicht zwingen kan /
    Such
    Die Weiber koennen all ein Kunst /
    Ein boeß Aug verderbt das ander /
    Such
    Bey den frommen wird man from / Und bey den verkarten verkart /
    Oder
    Ein Reudisch Schaff macht ein gantze herd reudisch /
  9. Ein Briefflin stuend wol darbey /
    Si credere fas est
  10. Ein bunte Kro macht kein weinter /
    Ein einzele Schwalbe bringt kein Sommer /
    Una hyrundo non facit ver
  11. Ein ding das mich nit an thut gan Darauff ich wenig achtung han /
    Was mich nicht brent das lesch ich nit /
    Minus de istis laboro, quam de ranis palustribus
  12. Ein ding ist nit boeß / wann mans gut versteht /
    SuchDes Besen nutz ist unbewist / So lang biß er verkeret ist /
  13. Ein Dieb und Wolff kent den andern /
    Fur agnoscit furem, Lupus Lupum,
  14. Einem andern bedacht / unnd mir beschert /
    Aliis destinatum, & mihi Datum
    Aedificans aedes, hic raro inhabitat intra,
  15. Einem andern nie goennen / das er selbst nit mag /
    Canis in praesepio
  16. Einem andern ein gruben graben und selbst darein fallen /
    Einer eim andern grebt ein grub / Unnd felt selbst drein der lose Bub.
    Incidit in foveam quam fecit
    Fine mala claudi mala vita meretur iniquus
    Qua capit in fontes, se dolet arte capi.
  17. Einem etwas heimlich sagen /
    In aurem dicere,
  18. Eim jeden gefelt sein weiß wol /
    Druemb ist die Welt der Narren voll /
    Quot homines, Tot Sententir, Suus cuq; mos est
    Einem tauben ein lied singen /
    Such
    Vergeblich Arbeiten /
    Eim vollen sol ein geladner wagen weichen /
    Such
    Man sol kein schlaffenden Hundt auffwecken /
  19. Einem ungeheben Weib sol man nichts heimlichs vertrawen /
    Futili arcana, uxori tu credere noli
    Einen zur Banck hawen /
    Such
    Durch die Hecheln lauffen lassen /
    Einer dem andern die Hand reichen /
    Such
    Mit Nachbarn hebt man staedel auff /
    Einer lesis im offt sauer wern / Der ander thut es alls verzern /
    Ein Sparer wil ein Verzehrer habn /
    Such
    Die Armen muessen Fuechs helff fangen / Die Reichen thun in Beltzen prangen /
  20. Einer Luegen gebuert ein Maulscheln /
    Digna halophantae alapa,
  21. Einer luegen ein gestalt machen /
    Mendacio fucum addere
  22. Einhelligkeit / Freundschafft deßgleich / Die machen offt die armen reich /
    Concordia nutrit amorem
    Concordia fulciuntur opes, etiam exiguae,
  23. Ein huebsche seel / wil ein huebschen leib haben /
    Nichts bessers dann ein gesunde Seel / In einem gesunden Leib /
    Nil melius (sane) sana mente in corpore sano.
  24. Ein jeden duenckt sein Ildnis Balck / Sey ein Sperber unnd schoener Falck /
    Si quis amat cervam cervam putat esse Mineruam.
    Si quis amat ranam, ranam putat esse dianam.
    Sequitur captivus amantem.
    Suum cuiq; pulchrum.
    Stulto placet sua clava.
  25. Ein jeder deckt in seinen sack / Gott geb was ein andrer vermag /
    Suam quisq; homo rem meminit, intus canere & Aspendius Citharae. dus.
  26. Ein jeder halt sich nach seine(m) stand
    Ein jeder wart das feln / und lauff nit weit /
    Ein jeder lern sein lection / So wird es wol im hause ston /
    Quam quisq; norit artem, in hac se exerceat
    Non in alienam messem mittere falcem
    Ne futor ultra crepidas.
    Ein jeder ist im das best schueldig /
    Such
    Biss gastfrey / miltfrey jederman / Doch mehr dem freund / dir sebst voran /
    Ein jeder Vogel singt sein gesang
    Such
    Art lest nit von Art/
  27. Ein jeder halt sich nach seim stand / Treib was er glernt ist ihm kein schand /
    Oportet Remum ducere qui didicit.
  28. Ein jeder tracht auff seinen nutz /
    Nutricum more male.
    Ein jeder wil ein Narrn an ihm haben /
    Such
    Die grossen Dieb hencken die kleinen /
  29. Ein Junger Angel wird offt ein altere Teuffel /
    Sanctior in primis, is peior postea nimis, Sed primis peior, plerumq; piorum is Maior.
    Ein Junger Handwercks Mann kan neun mal verderben / und wider auffkommen.
    Such
    Ein Handwerck hat ein guelden boden /
    Ein kecker muth / ist guter Harnisch /
    Such
    Er ist seins leibs ein Held /
    Ein klaffend Weib heist selten frumb / Ein still Weib liebt man umb und umb /
    Such
    Mit still schweigen verret man sich nit /
  30. Ein Kuch uber den Zaun / und einen wider herueber /
    Salsuginosa vicinia.
    Bona dies, Semper quies
    Bonus vesper, semper prosper.
    Ein lahmen fechten und springen lern /
    Such
    Vergeblich Arbeiten /
  31. Ein Lautten schlager im Busen tragen /
    In sinu gaudere
    Ein Mayd macht kein dantz /
    Such
    Eim eintzele Schwalb bringt kein Sommer /
  32. Ein mal geht hin / kum aber nicht wider /
    Durch die Finger sehen /
    Conniuere.
  33. Ein sueß ubel.
    Mellitus gladius.
    Ein tag lert den andern /
    Such
    Der folgend tag ist des vergangnen schueler /
    Ein Tauben mit eim Lied erfrewen /
    Such
    Vergeblich Arbeiten /
  34. Ein newer Diener ist ein Schatz im Hauß /
    Domesticus Thesaurus fidelis famulus
    Ein Tempel gelechter /
    Des Passions gelechter /
  35. Ein Vater nehrt ehe zehen Kind / Dann zehen Kind einen Vater.
    Pater alit decem potius, quam Nati parentem.
    Ein verzagt hertz bult kein schoens Weib /
    Such
    Die embsigkeit vermags alles /
    Ein unglueck jagt das ander /
    Such
    All weg new Werck am Rocken /
    Ein Wetzstein maesten /
    Such
    Vergeblich Arbeiten /
  36. Ein Weib schmueckt sich von Natur gern /
    Immundum natura animal, mundum arte requirit.
  37. Ein Wolcken uber die Sonn ziehen /
    Serenitati Nubem induere.
    Ein Wolff kent den andern /
    Such
    Kein Kro beist der andern die Augen aus /
  38. Ein zaun weret drey Jahr /
    Ter binos deciesq; nouem superexit in Annos.
    Iusta fenescentum quos implet vita virorum.
  39. Ein zeitigen Dieb erlaufft ein hinckenden scherch /
    Semper Virgines furiae Erinnyes Ibici grues.
  40. Eitele Ehr ertrinckt bald /
    Gloria Crocodilus.
    Er bautzt den Kirchhoff an /
    Such
    Der todt sicht im zun augen raus /
  41. Er besorgt er versaume sich /
    Es jagt uns niemand /
    Nemo nos insequitur.
  42. Er bessert sich wie ein Junger Wolff /
    Primum Mars in filiis laudatus est.
  43. Er beut im offt viel gueter Nacht /
    Longum valere iussit
  44. Er bind bald auff /
    In fermento iacere.
  45. Er bleibt bestendig wie ein Haß bey seinen jungen /
    Aliud stans Aliud sedens.
    Er bleset / und behelt das Meel im Maul /
    Such
    Du blesest sehr / un(d) beheltest doch das Meel im Mauls /
  46. Er brech durch ein gespant Armbrust /
    Per extentum funem ire.
  47. Er bricht ein hader von eim zaun /
    Nodum in scirpo quaerit.
  48. Er darff mich nit ansehen /
    Er darff mir nit unter Augen gehen /
    Ne dignus qui me intueatur.
    Quamvis perfricta sit fronte, mihi ora tueri.
    Er darff nit Risen kauffen / sein Weib gibt im zu Weyhenachten gnug /
    Such
    Er reit ein boesen Esel /
  49. Er darffs einem im Bart sagen /
    Tragice loqui.
  50. Er denckt drey meil hinter Got /
    Er hat viel Osterfladen gessen /
    Er hat viel Mertens Gens gessen /
    Er denckt das Sant Peter ein schueler war /
    Multorum festorum Iovis glandes comedit.
    Est alter Methisalah.
  51. Er duenckt sich der best han im Korb sein /
    In Armis accissat
    Er duenckt sich Weiß sein / und ist doch kaum drey mal umb sein Mutter geloffen /
    Such
    Der Finger lehrt den Hinttern scheissen /
  52. Er duerfft ein gantzes Dorff verthun / Ehe er ein gantzes hauß gewuen /
    Promus magis quam Condus.
  53. Er durfft nit ein Weck do holen /
    Tesseram confringere.
    Er eilt als ob man in jagen thet /
    Such Er besorgt er verseume sich /
    Er felt mit Stifeln drein / wie ein Saw in ein Rueben Acker /
    Such
    Plup ins Muß /
  54. Er fieng in in seinen eigenen worten /
    Os Infrene.
    Infreni oris finis aut vectigal calamitas.
  55. Er flickt sich mit leeren worten /
    Nugas agere.
    Farcite Centones.
    Tricae & Apinae
  56. Er foercht sich vor im selbst /
    Pauor ingruit ingens.
    Er foercht sich vorm Teuffel nit /
    Such
    Er btech durch ein gespantes Armbrust /
  57. Er fragt weng darnach / was das Korn gilt /
    Such
    Das Voeglin sorgen lassen /
    Oder
    Do fragt Kuntz ohn sorg weng darnach /
  58. Er freyht das Gelt / nicht die Person /
    Linum candidum lucri causa ducis.
    Er freyht mit den Augen /
    Such
    Ansehen thut freyen /
  59. Er frist aus der faust /
    Monophagi.
  60. Er frist und seufft gern umb sonst /
    Immunem venire.
    Er fuert ein still gerueig leben /
    Such
    Die Merr Voegelin Valcedonia wohnen da /
    Er geb ein Menschen / wan gleich ein Saw ein Mensch wer /
    Such
    Ein Mensch wie ein andre Saw /
    Er geb Gott und all sein Heiligen nicht ein Heller /
    Such
    Der Reich ist Salomonis Esel /
    Er geht eim Helmlin nach / unnd verzert ein gantze schuet /
    Such
    Der zu viel wil haben / dem wird zu wenig /
  61. Er geht druemb her / wie ein Katz umb ein heissen brey /
    Lupus circum puteum chorum agit.
  62. Er geht gleich uff der gruben her /
    Alterum pedem in Cymba Charontis habere
    Alterum in pedem Tumulo habere.
  63. Er geht im gantzen firmament irr/
    Aberrat a ianua.
    Er geht mit leeren worten umb /
    Er geht mit losen Fabeln umb /
    Such
    Er flickt sich mit leren worten /
  64. Er art seinem Vater gar nit nach /
    Haud canit paternas cantiones.
    Er geust Wasser in ein boden loß Faß /
    Such
    Vergeblich Arbeiten /
  65. Er giebt ein guten Topff freund /
    Amici quibus dulce aliena vivere quadra.
    Feruet olla, vivit amicitia.
    Ollares amici Αυτολήκυθοι.
  66. Er giebt ein rechtes Jungfraw huendlein /
    Melitaeus Catulus.
  67. Er gibt Versen Gelt /
    Volam pedis oftendere.
    Er gibt wort umb schleg
    Such
    Die Weiber das Schwerd im maul thus tragen / Drumb mus mans uff die scheiden schlagen /
    Er ging durch ein fewer hindurch /
    Such
    Er brech durch ein gespants Armbrust /
    Er greiset ehe er weiset /
    Such
    Alter hilfft fuer thorheit nicht /
    Er handele / als hab man im zu verderben geboten /
    Such
    Schnecken hat kein bodem /
  68. Er handelt redlich /
    Rectam ingredi viam.
  69. Er hat Augen im Hintern /
    A fronte atq; a tergo.
  70. Er hat außgebadt /
    Proterviam fecit.
    Er hat das Garn gerochen /
    Such
    Alter Fuchs kuempt nit wider ins garn /
  71. Er hat das heimlich leiden /
    Er ist Kretzig /
    Herculanam habet Scabiem.
  72. Er hat das Honig im Maul / die Galn im hertzen /
    Er hat das Maul mit Honig bestrichen /[3]
  73. Er hat den Ael beym schwantz ergriffen /
    Cauda tenes Anguillam.
    Er hat den Beuttel zum Geld verspielt /
    Such
    Das Kind mit dem Bad ausgiessen /
    Er hat den Bock zum Gertner gesatzt /
    Such
    Er hat dem Wolff die Schaff verpfendt /
  74. Er hat den Froeschen wasser geben /
    Er hat die Froesch getrenckt /
    Ranae aquam ministrat.
  75. Er hat den Hasen schlaff /
    Er schlefft mit oeffnen Augen.
    Lepus Dormiens.
    Er hat den Hund nach fleisch geschickt /
    Such
    Er hat dem Wolff die schaff verpfendt /
    Er hat der Seugammen weiß an ihm /
    Such
    Ein jeder tracht uff seinen nutz /
    Er hat den Willkum erhascht /
    Er hat die grosse Krausen ergriffen
    Such
    Du hast den flaschen uff den Riemen getretten /
    Er hat sicke Ohrn /
    Such
    Du hast Beotisch Ohrn / du hoerst ubel /
  76. Er hat die Geltsucht /
    Argentanginam patitur.
    Er hat die Hend mit Bech beschmirt /
    Such
    Die Hend mit Vogelleim salben /
    Er hat drey Buchstaben uff eim Leckkuchen gessen /
    Such
    Vor dem geschwell gruessen /
  77. Er hat duenne Ohrn / er hoeret leiß /
    Purgatis auribus.
  78. Er hat ein breiten Ruecken / kans wol ertragen /
    Er hat ein Esels Haut an /
    Asinus Compluitur.
    Er hat ein Buch durch ein Meußloch gesehen /
    Such
    Vor dem geschwell gruessen /
    Er hat ein gute Nasen gehabt /
    Such
    Alter Fuchs kuempt nit wider ins Garn /
  79. Er hat ein heissen Magen /
    Er hat ein Strauß magen /
    Er hat ein Wolffsmagen /
    Er verdawet Kieselstein /
    Etiam Baetulum degutires vel devorares.
    Er hat ein Hertz wie ein Thurn /
    Such
    Du darffst keinen andern an seine stat stellen /
  80. Er hat ein weichen Bauch wie ich
    Et meum Telum cuspidem habet.
    Telum quando meum quoq; cuspide aucuta est.
    Et mihi sunt vires, & mea Tela nocent.
  81. Er hat eins Sparn zu weng im Heupt /
    Er hat kein Hirn im Kopff /
    Caput Vacuum Cerebro.
    Er hat ein Wolff gesehen /
    Such
    Er hat dem Wolff in Ars geshen
    Er hat ein zähe Haut /
    Such
    Er gedenckt drey meil hinter Got /
  82. Er hat etwas erfahrn / Iucundi acti labores.
  83. Er hat Guerttel und DAschen dahinden gelassen /
    Zonam perdidit.
  84. Er hat guts und boeß versucht /
    Novit mala & bona.
    Iam dudum bene novi mala, bona sentio cuncta.
    Er hat gute tag /
    Such
    Die Meer Voegelin Valcedonia wohnen da /
  85. Er hat Gut und mut verlorn /
    Consilium simul cum re amisit.
    Er hat Heil unnd Fegfewer im Hauß /
    Er mus den Esel reiten /
    Er hat immer Eyer unnd Junge beyeinander /
    Such All weg new Werck am Rocken /
  86. Er hat ims Brot vorm Maul abgeschnitten /
    Bolus ereptus e faucibus.
  87. Er hat im zuviel gethan /
    Zu viel ist ungesund /
    Ultra septa tranfilire.
    Dimidium plus toto.
    Er hat in durch die hecheln zogen /
    Such
    Durch die hecheln lauffen lassen /
    Er hat ir trefflich viel erschlagen / Die heuer Hipeln seil thun tragen
    Such
    Die wort Graeciam zwingen nicht / Ohn was mit hand und that geschicht /
    Er hat Küchen und Keller verlorn
    Such
    Er hat aussgebadt /
    Er hat lange Arm / und kans wol erreichen /
    Such
    Du bist wol gearmt /
    Er hat lang darnach gerungen /
    Such
    Darnach man ringt / darnach eim gelingt /
  88. Er hat mehr gluecks dann rechts /
    Atheniensium inconsulta temeritas.
    Est fortunatoir quam prudentior.
    Fortunatior est quam sapientior.
    Omnia secunda saltat senex.
    Deus bona ultro suppeditat
    Vitro deus subijcit bona.
    Dormientis rete trahit.
    Fortuna fouet ignauos.
    Semper faeliciter cadunt jovis taxilli.
    Fortuna quem nimium fouet, stultum facit.
  89. Er hat mit der Haeut bezalt /
    Er mus mit der Haeut bezaln /
    Qui caret aere, luat corpore.
    Sus Acina dependens.
  90. Er hat mit Sant Gerdrut ein wettlauff gethan /
    Gertrudam vicit cursu.
    Er hat nachzubuessen /
    Er hat auffzusetzen /
    Such
    Die dienen zu den Emtern wol / Die ire zech koennen bezahlen /
    Er hat nichts ubergelassen /
    Such
    Der Todt in diesem Nasen ist /
  91. Er hat nit eins Hellers wert darvon bracht /
    Ne gluma sit reliquum.
    Una cum ipsis manipulis.
  92. Er hats dem rechten gethan /
    Er hat seins gleichen funden /
    Such
    Ein betrug betreugt den andern /
    Er hat sein Hell unnd Fegteuffel im Hauß /
    Such
    Er mus den Esel reiten /
    Er hat sein zeit wol gelebt /
    Er hat viel Mertens Genß helffen essen /
    Such
    Er denckt drey meil hinter Got /
  93. Er hat sein tag wenig gekristen /
    Sanior es pisce.
    Tam sanus es, quam piscis.
    Er hat sein Gut an nasse Wahr gelegt /
    Such
    Er hat ein heissen Magen /
  94. Er hat sich selbst in unglueck bracht
    Mala attrahens ut Caecias Nubes.
    Sic mala sibi ipsi ut Caecias nubem attrahes,
    Er hat sein Gut an nasse Wahr gelegt /
    Such
    Er hat ein heissen Magen /
  95. Er hat sich selbst in unglueck bracht
    Mala attrahens ut Caecias Nubes.
    Sic mala sibi ipsi ut Caecias nubem attrahes,
  96. Er hat sich wol versucht /
    Sudavit & Alsit.
  97. Er hats gethan / ehe ein Katz ein Ey gelegt /
    Er hats gethan / ehe sich ein Ku im Aug geleckt /
    Citius quam Asparagi coquuntur.
    Er hat sich dem Teuffel ergeben /
    Such
    Je boeser Mensch / je besser glueck
  98. Er hats nach allem vermoegen verricht /
    Manibus pedibusq;
  99. Er hats noch nicht im heupt /
    Cum bibo Vinum, loquitur mea lingua latinum.
    Cum bibo plus tet, sem qualibet arte Magister.
    Cum bibo totum, Sophia transferturin spotum.
  100. Er hats von im selbst erdicht /
    Ex se fingit velut Araneus.
    Fingere qui non visa potest.
  101. Er hats von seinen Nachbarn gelernt /
    A vicinis exemplum habent.
    Er hats vor alles in seinem hauß /
    Such
    Den gelarten ist gut Predigten /
    Er hat weder zu beissen noch zu schleiffen /
    Such
    Er hat aussgebadt /
    Er hat viel Floe hinter den Ohrn /
    Such
    Er hat das Honig im Maul / die Gall im hertzen /
  102. Er hebt zu Arbeiten an / wanns nacht ist /
    Sic est ad pugnae partes, re peracta veniendum.
  103. Er hengt die Ohrn /
    Auriculis demissis.
    Demitto auriculas, ut iniquae mentis Asellus.
    Cum gravius dorso subiit onus.
    Er hett kein guten Kremer geben /
    Such
    Er bind bald auff /
  104. Er hilfft nur die zahl vermehrn /
    Numerus.
    Cesconi habitas.
  105. Er hort das Graß wachsen /
    Scit, quomodo Iuppiter duxerit Iunonem.
  106. Er jagt die hund aus der Kirchen /
    Muscas depellere.
  107. Er ist ein rechter schimpff und ernst
    Omnium horarum homo.
  108. Er ist ein rechter schmorotzer /
    Muris in morem.
  109. Er ist ein rechter Sudelman /
    Illotis manibus.
    Illotis cordibus.
    Illotis pedibus irrumpere ad facta.
    Er ist an Bettelstab geraten.
    Such
    Die Armut in besessen hat / Das er im Hauss kein holtz noch Brodt /
  110. Er ist auch von den boesen Katzen / Die forn lecken / und hinten kratzen /
    In fronte pietas, in recessu haeresis, Altera manu fert Lapidem, altera panem ostentat.
    Altera fert panem, lapidem fert altera manu.
    Altera fert aquam, & ignem fert altera manu.
    Er ist halb im Harnisch /
    Such
    Er bind bald auff /
  111. Er ist behend wie ein Bleyes Voegelein /
    Iunonium ingredi.
    Er ist dem tod neher / dann Schaff haufen dem Rhein /
    Such
    Der todt ist im vor der Thuer /
    Er ist der Juengsten keiner /
    Such
    Er denckt drey meil hinter Got /
    Er ist der Meuler Stieffvater /
    Such
    Der Reich ist Salomons Esel /
    Er ist Doctor Syman /
    Such
    Er reit ein boesen Esel /
  112. Er ist ein ander Dyoniß / Welchen das Glueck letzlich verließ
    Er ist der Koenig Siciliae / Dem all sein Thun zu rueck thet gehn /
    Dionysius Corinthi.
    Er ist ein Beck mit ein leinen Ofen / Wann er einscheust / spricht er / Deo gratias
    Such
    Er hat auss gebadt /
    Er ist ein grober Cuius /
    Er ist ein ungeschickter Tropf /
    Er ist ein Gasconier /
    Er ist von Duettichheim /
    Er ist ein grober Knortz /
    Er ist ein Narr so viel sein ist /
    Such
    Er hilfft nur die zahl vermehrn /
    Er ist ein Landfahrer /
    Er ist ein versuchter Mensch /
    Such
    Er hat guts unnd boess versucht /
  113. Er ist ein armer Aschen Wedel /
    Er ist ein armer schwitz /
    Er ist ein unseliger tropff /
    Mysorum postremus es.
    Er ist ein undanckbarer Jued /
    Such
    Die Danckbarkeit liebt GOtt all frist / Undanckbarkeit im zu wider ist /
  114. Er ist ein fauler Schelm /
    Er ist festler dann Mist /
    Er ist so faul das er stinckt /
    Er ist so faul als groß er ist /
    Caliga Maximini.
  115. Er isset weder Fleisch noch Fisch /
    Neq; foris neq; intus.
  116. Er ist ein unnuetz Mensch /
    Er ist weder Gott noch der Welt nutz /
    Telluris onus.
    Onus Terrae.
    Onus mundi.
  117. Er ist erster und letzter / anfang und end /
    Prora & puppis.
    Alpha & ∞
    A Cunabullis ad Tumulum.
    Er ist ein listiger Fuchs /
    Er ist vor mehr vorm Garn gewesen /
    Such
    Alter Fuchs kuempt nit wider ins Garn /
  118. Er ist eins Adelichen Geschlecht / Gleich wie mein lincker Schuch der recht /
    Ab Etcobutadis ducit genus.
    Er ist ein rechter vielfraß /
    Such
    Er frist aus der Faust /
  119. Er ist aermer dann ein Kindlin das nackend geborn wird /
    Nudus tanquam ex matre.
  120. Er ist gar aus dem Sattel gebobe(n)
    Er ist gar aus der Nuß /
    De gradu deiicere,
    Restituere in locum.
  121. Er ist geheber dann ein Sip /
    Areopagita Taciturnior.
    Aeropagita Subticentior.
    Er ist gen Straßburg auff die Hochzeit gezogen /
    Such
    Er hat auss gebadt /
    Er ist gesundter dann ein Fisch /
    Such
    Er hat sein tag wenig gekristen /
    Er ist heyser /
    Such
    Er hat dem Wolff in Ars gesehen
  122. Er ist Herr in seinem Hauß /
    Dominator Rex in suo Regno.
    Er ist im geschrey wie des Muellers Ku /
    Such
    Ein gemein geruecht ist selten erlogen /
    Er im Gestirn verirrt /
    Such
    Du fehlest der Thuer /
  123. .Er ist im selbst das best schueldig /
    Such
    Biss Gastfrey / miltfrey jederman Doch mehr deim freund dir selbst voran /
    Er ist im zugescheidt /
    Such
    Alter Fuchs kuempt nit wider ins Garn /
    Er ist in Cartheuser Orden getreten /
    Such
    Er hat ausgebadt /
  124. Er ist mehr schueldig denn er hat /
    Er ist niemand schueldig dann den Leuten /
    Animam debet.
    Nemini non debet.
    Er[4] ist mit einer Saw durch die schul geloffen /
    Such
    Vor dem geschwell gruessen /
  125. Er ist mit halber ehr darvon kommen /
    Sutorio Atramento absolutus.
    Er ist mit Zacheo uff allen Kirchenweihen /
    Such
    Schencken hat kein bodem /
  126. Er ist nicht jederman dohmeim /
    Non omnibus sum domi.
    Fores habent tritas ut pastorum Casae.
  127. Er ist nit werth das ihn die Erd tregt /
    Er ist nit werth das ihn die Sonn bescheint /
    Indignus qui illi matulam porrigat.
    Ne lingula quidem dignus.
    Er ist nit zuerfuellen /
    Such
    Betlen verdirbt diemand / man wird sein aber unwerth /
    Oder
    Er nem es Gott von fuessen rab /
    Oder
    Schencken hat kein boden /
    Er ist noch zu glat umbs Maul / Alt Schelck from zu machen /
    Such
    Alt Hund sind boess bendig zu machen /
  128. Er ist reich doheimen / weis aber sein Hauß nicht /
    Phaniae Ianua.
    Er ist schon fertig /
    Such
    Er hat aussgebadt /
    Er ist seiner Mutter Sohn wie ein Geiß /
    Er ist seiner Mutter wol bekandt / Dann er denckt ir offt /
    Such
    Die Mutter sagt es /
    Er ist seins Leibs ein Held / unns kuener degen /
    Such
    Du darffst kein andern an seine stat stellen /
    Er ist seines thuns so milt / als Sant Linhart seines Eisens / der es keinem gibt / er stiels ihm dann /
    Such
    Der reich ist Salomons Esel /
    Er ist so alt als Methusalah /
    Such
    Er denckt drey meil hinter Got /
  129. Er ist so elend und so arm / Es moecht wol einen Stein erbarmn/
    Vel hosti miserandus.
    Er ist so seltzsam als ein Hirsch in eins armen Kuechen /
    Such
    Ein Fuerst ist Wilpert im Himmel /
  130. Er ist stummer dann ein Firsch /
    Magis mutus quam piscis.
    Er ist so seltsam ls ein Hirsch in eins armen Kuechen /
    Such
    Ein Fuerst ist Wilpert im Himmel /
  131. Er ist stummer dann ein Fisch /
    Magis mutus quam piscis.
  132. Er ist verschwiegner dan ein stein /
    Er ist verschwiegener dann ein Stum /
    Mutis citius loquuntur.
    Er ist uff Adams Hochzeit gewesen /
    Such
    Er denckt drey meil hinter Got /
    Er ist uff dem Krempel Marckt erkaufft worden /
    Er ist unter dem alten Eisen erkaufft /
    Such
    Ein rechtes Kindt seinen Vater kent / Ein Banckhart ihn im zweiffel nent /
    Er ist uff rechtem Wege /
    Such
    Er handelt redlich /
  133. Er ist unschueldig darzu kommen /
    Innocuus Innocens, & fine causa simul.
  134. Er ist unstetter dann ein Wetter Han /
    Cothurno Versatilior.
    Cothurno Instabilior.
    Er ist vor mehr vorm Garn gewesen /
    Such
    Alter Fuchs kuempt nit wider ins Garn /
  135. Er ist weder gesaltzen noch geschmaltzen /
    Salsitudo non est illi.
    Er ist weit gebruest / unnd lang gearmt /
    Such
    Du bist wol gearmet /
  136. Er ist zwischen Thuer unnd Angel kommen /
    Er ist zwischen Hamer unnd Amboß kommen /
    Er ist zwischen Kaul unnd Kegel kommen /
    Er ist zwischen gschoß und schirm kommen /
    Inter sacrum & saxum.
    Inter Malleum & incudem.
  137. Er ist von der alten Welt /
    Er ist in einer andern Welt /
    In alio mundo.
  138. Er ist vom Wagen gefallen /
    De Curru delapsus.
    Er kan allerley Kurtzweil machen /
    Such
    Er ist ein rechter Schimpff unnd Ernst /
    Er kam umb alles das er hett /
    Such
    Er hat nicht eins Hellers werth davon bracht /
  139. Er kan den Mantel nach dem Wind hengen /
    Er kan zwu Wend auff ein mal malen /
    Er kan kalt und warm aus einem Mund blasen /
    Er kan uff zweyen Sesseln sitzen /
    Er kan uff zwuen Achseln tragen /
    Er kans uff zwey recht machen /
    Erkans machen wie mans haben wil /
    Er kan zweyen Widerwertigen Herrn dienen /
    Ex uno ore calidum & frigidum efflare,
    Duros linire parietes.
    Duobus sellis sedere.
    Duobus Dominis seruire
    Nemo potest Dominis simul inseruire duobus.
    Axla tragavit utraq;.
    Duplices viros.
    Billingues.
    Er kan der Luegen ein Farb anstreichen /
    Suche
    Er kan der Luegen ein gestalt machen /
    Er kan hinten und vorn sehen /
    Such
    Er hat augen im hintern /
  140. Er kan nicht Amen sprechen /
    Er kan nicht ein Hund aus dem Ofen locken /
    Er kan nicht ein spitzez höltzlin machen /
    Er kan weder gatzen noch eyer legen /
    Er kan weder waden noch schwimmen /
    Neq; Natare, neq; literas novit.
    Praxillae Asonidae Stupidior;
  141. Er kann nur ein Lied singen /
    Er kan nur ein Baumen machen /
    Cantilenam eandem canis.
    Er kan von alten Gschichten sagen /
    Such
    Er denckt drey meil hinter Got /
  142. Erken dich selbst wer du seyst /
    In tuum ipsius sinum inspice,
    Cognosce te ipsum.
    Er klopfft nicht an der rechten thuer an /
    Such
    Du fehlest der thuer.
    Er kuempt wann man das brattens isset /
    Er kuempt wenn man den Kelch in Sack stoest /
    Such
    Er hebt zu Arbeiten an wanns nacht ist /
    Er lacht in die faust /
    Such
    Ein Lautenschleger in Busen tragen /
    Er lauft und sicht durch die finger
    Such
    Er hat den Nasen schlaff /
  143. Er lebt vom Rohr wie der Hewschreck /
    Er lebt allein vom Wind /
    Rore plascitur,
    Vivit rore, Cicadae more,
    Dumq; Thymo pascentur Apes, dum rore Cicadae.
    Er ledt gern gest in eins andern hauß /
    Such
    Auff ander leut kirben ist gut Gest laden /
  144. Er leidt selbst gemachte hungers not /
    Duerfft umb ein brot ein Land verrahten /
    Frutsto panis.
    Er leit mit unten und oben /
    Such
    Er ist ein rechter schimpff unnd ernst /
    Er lest im die Herrn abgewinnen /
    Such
    Er ist gar aus dem Sattel gehoben /
    Er leufft drueber hin / wie ein Han uber heisse Koln /
    Such
    Er hat davon geeilt / wie der hund aus dem Nilo tranck /
    Er leufft daher wie ein schneck /
    Such
    Er ist behend wie ein Bleyes Voegelein /
    Er leufft zum Disch / wie ein Saw zum Trog /
    Such
    Er ist ein rechter Sudelman /
  145. Er leugt das sich die Balcken biegen /
    Deos absentes Testes facit.
  146. Er lohnt ihm / wie der Hencker seim Knecht /
    Aries nutricationis Mercedem persoluit.
  147. Er macht drey tag an einer Wasser Sup /
    Difficilia quae pulchra.
  148. Er macht ihm ein rutten uber sein eigen ars /
    Faber compedes, quas fecit ipse gestet,
    Vincula nemo sibi cudit charissime Cyrne
    Incidit in foveam quam fecit
    Heli: Eoba:
    Effodet puteum, foneamq; eduxit ab imo
    Et miser in latebras incidet ipse suas.
  149. Er macht ubel erger /
    Oleo incendium restinguere.
    Er mag der Birn nit / wie der Fuchs der mit dem schwantz an den baum schlug /
    Such
    Er geht druemb her wie ein Katz um ein heissen brey /
    Er mag mitten in die Schuessel greiffen /
    Such
    Der Herr mag schlaffen biss zu mittag /
    Er merckt den Hund /
    Such
    Alter Fuchs koempt nit wider ins Garn /
  150. Er mus den Esel reiten /
    Er mus den Oelgoetzen tragen /
    Malo Asino vehitur.
  151. Er mus den Rhein außsauffen /
    Mitte in aquam.
  152. Er mus geschickt sein / Der Gott ein wichse nasen machen wil /
    Multa noris oportet quibus Deum fallas,
  153. Er mus ihm ein Widerspruch thun /
    Palinodiam canere.
    Er mus sich selber loben / die nachbarn sind nicht doheimen.
    Such
    Eigenlob stinckt /
    Er must auch in die Buechsen blasen /
    Such
    Er ist mit halber Ehr davon kommen /
  154. Er nart ihn nur uns spottet sein /
    Er thut in bei der Nasen fueren /
    Naribus trahere.
  155. Er nem es Gott von suessen rab /
    Er nem es Gott von dem Alter ab /
    Er nem sich wol zu tod /
    Exigit a statuis fasinas,
    A mortuis Tributum colligit,
    A mortuo Tributum Exigere,
    Radit usq; ad Cutem.
  156. Er nimpt hinter der Thuer urlaub /
    Postico discedere.
    Er nimpts bey im selber ab /
    Such
    Er hats von im selbst erdacht /
    Er redt darvon wie der blind von der farb /
    Such
    Du fehlest des rechten wegs /
  157. Er redt von unnuetzen dingen /
    Er redt wie die Narn alle /
    Er redt wie ein Narr /
    Er redt wie er Weiß ist /
    Stultus stulta loquitur.
    Er reit den boesen Esel /
    Such
    Er mus den Esel reiten /
    Er runtzelt gleich wie die Weinbern / Dann sein Kopff will ihm glasset wern /
    SuchAlte Kirchen haben tunckle gleser /
  158. Er sagt von manchem Landt und Stadt / Der er keins gesehen hat /
    Ne pictum quidem vidit.
    Er scheid mit eim gestandk wie der Teuffel /
    Such
    Am end die Warheit wird erkent /
    Er scheist in sein eigen Nest / wie der Gutzgauch /
    Such
    Der sich selbst schendt / den lobet niemand /
    Er schlefft den Hasen schlaff /
    Er schlefft wie ein Haß /
    Such
    Er schlefft mit offnen augen /
    Er hat den Hasen schlaff /
    Er schlapts hinein wie ein Hunds Saw /
    Er scheubts mit Henden ein /
    Er sicht niemand so gern essen als sein eigen maul /
    Such
    Er frist aus der faust /
  159. Er schlegt die Nasen nieder /
    Pseudacria
    Nasus tuus arguet te mentiri,
    Non mihi nascentur nares mendacia supra.
    Er schleicht doher wie ein Unck /
    Er schleicht hereiner wie ein Pfaw /
    Such
    Er ist behend wie ein Bleyes Voegelein /
    Er schmeckt wie ein ungesaltzne Wasser Sup /
    Such
    Es ist weder gesaltzen noch geschmaltzen /
  160. Er schwatzt sich trucken /
    Er redt sich doll /
    Citra Vinum Temulentia,
    Ebrietas absq; Vino.
    Er schwert nicht thewer /
    Such
    Er leugt das sich dei Balcken biegen /
  161. Er seufft hinein wie ein Kuh /
    Haustum avideq; bibere.
    Αμυςί ϖίγκν.
  162. Er sicht als ob er dem Tod entlauffen /
    Er sicht als ob er dery Tag am Galgen gehangen /Αμυςί ϖίγκνEr sicht als ob er im Rauch gedoert /
    Er sicht als hab man im gen Himmel geleut /
    Er sicht wie einer den man ins Grab legt /
    Similia videntur capzivis ex Pylo.
  163. Er sicht als hab er ein kind fressen /
    Er sicht als hab er Merrettich gessen /
    Er sicht als wol er ein also fressen /
    Er sicht wie ein Ochs der dem Metzler entlauffen /
    Er sicht als sey er dem Hencker entlauffen /
    Er sicht als hab er Holtzaepffel gessen /
    Er sicht wie der Teuffel /
    Er sicht so grausam das sich einer vor im forcht /
    Er sicht so sawer / wann er Milch oder Bier sehe / so wuerd es sawer /
    Sinapi victitant,
    Tauricum Tueri
    Titanicum Tueri
    Tetricum Tueri
    Toruum Tueri
  164. Er sicht dem geschenckten Pferd ins maul /
    Equi dentes inspicere donati.
    Er sicht den feind mit dem ars an /
    Such
    Er giebt Versen Gelt /
    Er sicht nit gern mit den Zenen tantzen /
    Such
    Er frist aus der faust /
  165. Er sicht im so gleich als sey er ihm aus den Augen geschnitten /
    Non tam ovum ovo simile.
  166. Er sicht nit wol /
    Er hat Huetscherig fressen /
    Er hat Erbs gessen / die Huelsen liegen ihm vor den Augen /
    Wann er recht ins Hauß sicht / werden die Keiber blind /
    Lolio victitant.
    Er sitzt doheimen und wehret der Muecken /
    Such
    Er jagt die Hund aus der Kirchen /
    Er sorgt fuer die Wiegen / ehe er Hochzeit macht /
    Such
    Die Beernhaut verkauffen ehe der Beer gestochen wird /
    Er spans den Wagen fuer die Pferd /
    Such
    Der Wagen sol die Ochsen zihen /
  167. Er speist sein eigne feind ob Tisch /
    Er thut das Fewer im busen tragen /
    Er zeucht ein Schlang im Busen auff /
    Veste Circumfers ignem.
  168. Er spint es vom im selbst wie ein Spin /
    Such
    Er hats von im selbst erdicht /
  169. Er steckt voll unnuetzer Wort /
    Er sucht Wuerst im Hunds stall /
    Oestro percitus.
  170. Er steht do wie ein stock /
    Er steht gleich wie ein stock zugege(n) / Kan weder gantzn noch eyer legen /
    Ut Bagas stas.
    Er sucht ein knoden an einer bintzen /
    Such
    Er bricht ein Hader von eim zaun herad /
    Er tapt doher wie ein blinder /
    Er turckelt doher / als ob er voll sey /
    Such
    Er sicht nit wol /
    Er taug nit fuer ein loch zuflicken /
    Such
    Er kan nicht Amen sprechen /
    Er taug nicht zu Syden noch zu bratten /
    Such
    Er isst weder fleisch noch fisch /
  171. Er thut das Wasser in ein Sip giessen /
    Cribro aquam haurire.
  172. Er thut greiffen / ehe er thut weissen /
    Ergini Cani.
    Er thut in bey der Nasen fuehren /
    Such
    Er nart in nur und spottet sein /
    Er thut sein eigen mail straffen /
    Such
    Er mus im ein widerspruch thun /
    Er thut sich eins dings unterstan / Das er gar nicht verrichten kan /
    Such
    Der Krebs ein Hasen wil erlauffen / Die Ruhaus einem Engster sauffen /
    Er traff den Hirß zum hinttern klawen hinein / das ihm durch bede Ohren außgieng /
    Such
    Der luegen ein farb anstreichen /
    Er tregt das Hasen Panier /
    Such
    Er giebt Versen Gelt /
    Er tregt die Seel am arm /
    Such
    Er denckt drey meil hinter Got /
    Er tregt ein wie ein Bien /
    Such
    Der Reich ist Salomons Esel /
  173. Er tregt ein Ruten uber sein eigen Ars /
    Bellerophontes literas.
    Er triffts beym hintern an schlaff /
    Such
    Er verfehlet der Thuer /
    Er verdawt Kiselstein /
    Such
    Er hat ein heissen magen /
    Er versucht gern frembde speise /
    Such
    Er ist ein rechter Schmorotzer /
  174. Er wechst auff wie ein Schneck /
    Er wechst auff wie ein gersten korn
    Er wechst auff wie ein alter zwerg
    Er wechst auff wie ein Erdbeer Baum /
    Er wechst auff wie ein Riß (Ironice)
    Cochleare crescit.
  175. Er weckt das schlaffend Fewer auff /
    Er weckt ein schlaffend Hund auff /
    Man sol ein schlaffenden Hund nit wecken /
    Sopitos suscitat ignes,
    Malum bena conditum ne moveas,
    Octipedem ne excites,
    Temulentus dormiens, non est excitandus
    Cedendum mails.
  176. Er weis im selber rath zuschaffen.
    Meopte experimento comperio
    Domi coniesturem facere.
  177. Er weis nit wer seine Genß sind /
    Albus an Ater sis nescio.
    Er weis sein Namen nicht /
    Er weis fornen nit / das er hinten lebt /
    Such
    Es ist weder gesaltzen noch geschmaltzen /
    Er weis von gutem und boesem zusagen /
    Such
    Er hat guts und boess versucht /
    Er weis wol wie es eim Schalck umbs hertz ist /
    Such
    Er hats von im selbst erdicht /
  178. Er weis es wol und thut es nicht / Welchs man nit loeblich von ihm spricht /
    Virtus cosistit in actione,
    Haec si scitis, cum feceritis, beati eritis.
  179. Er weint blutige zeren /
    Er weint von hertzen /
    Sanguinem flere.
    Er wer werth / das in die erd verschluend /
    Such
    Er ist weder Gott noch der Welt nuetz /
  180. Er wil aus einem furtz ein Buechsenschus machen /
    Tibiam Tubae comparas.
    Er wil dz brot im kalte(n) ofen backen
    Er wil den Wein im heissen Ofen kuelen /
    Er wil den Schnee im Ofen doerren /
    Er wil das glueck zum marckt tragen /
    Er wil die Wiesen zum Hew umb ackern /
    Er wil den Wind in ein truehen sperren /
    Er wil ein Raben weis baden /
    Er wil ein weiser Narr sein /
    In frigidum furnum panes inmittere,
  181. Er wil das Meer außbrennen /
    Mare exuere,
  182. Er wil den Adler fliegen lern /
    Er wil den Babst heiligkeit lern /
    Er wil Christum froemmigkeit lern /
    Er wil die Jueden wuchern lern /
    Er wil die Musas singen lern /
    Er wil den Huennern die schwentz auffbinden /
    Aquilam volare doces.
    Er wil das fewr mit oel leschen /
    Such
    Er macht ubel erger /
    Er wil den beutel zum gelt haben /
    Such
    Er nem es Gott von fuessen rab /
  183. Er wil den dreck mit dreck versiegeln /
    Er wil den Ars mit Trebern wischen /
    Lutum luto lavare.
  184. Er wil die Gest mit Worten speisen /
    Verba importat Hermodorus.
    Er wil die Stuel auff die benck setzen /
    Such
    Der Esel wil in der Stadt wonen /
  185. Er wil ein nachenden berauben /
    Nudo vestimenta de trahere.
    Er wil gar verzagen /
    Such
    Das Hertz ist im gar entfallen /
    Er wills alles allein fressen /
    Such
    Er frist aus der faust /
  186. Er wil sein Vater from machen /
    Parentem laudant infaelices filii,
    Quis parentem laudabit nisi infaelices filii,
    Quis patrem laudet, nisi proles laudis inanis.
  187. Er wil sich in alle Hendel legen /
    Er wil uberall mit im Trog liegen /
    In Antrum haud legitime stimulum impingis,
    In foramen haud licitum stimulum trudis.
  188. Er wil sich zu tod sorgen /
    Cor ne edito.
    Er wil zween Eydem zu einer Tochter haben /
    Such
    Auff einmal aller Kinder Gevatter werden /
    Er wird bald auff dem Rueck zu Kirchen gan /
    Such
    Der Tod ist im vor der thuer /
    Er wird dir Mans gnug sein /
    Such
    Du darffst kein andern an seine stat stellen /
    Er wird nit Weiß / dann mit seinem schaden /
    Such
    Den Stall zumachen / wann die Kuh heraus ist /
  189. Er wirfft das hundert ins tausent /
    Sermo fine capite,
    Romanis orationem nasci in pectore, Graecis autem in ore.
    Er wischt dz maul und geht davon
    Such
    Er frist und seufft gern umb sonst /
    Er wolt gern Feigen essen /
    Er wolt gern brey essen /
    Er wolt gern trincken /
    Such
    Den guten Gesellen duerst /
    Er wuenscht ihm offt viel guter nacht /
    Such
    Er wuenscht im glueck und heil /
    Er zeumpt das Pferd beym hintern auff /
    Such
    Er geht im gantzen Firmament irr /
    Er zeucht schon auff Straßburg zu /
    Such
    Er hat ausgebadt /
  190. Es beist kein Kro der andern die Augen aus /
    Magna inter molles contor dia.
    Bestia novit Bestiam
    Lupus novit Lupum
    Vipera novit Viperam
    Fera novit Feram
    Leo novit Leonem
    Aper novit Aprum
    Tigris novit Tigridem
    Ursus novit Ursum.
    Saevis inter se convenit Ursis,
    Es bleibt kein mord verschwiegen /
    Es bleibt nichts dohinden /
    Es bleibt nichts ungerochen /
    Such
    Ein zeitig Dieb erleufft ein hinckender Scherch /
  191. Er duecht sich wie Mans spint /
    Man lohnt wie man arbeit /
    Par praemium labori.
    Es felt im ein Bluts tropff vom hertzen / so offt er an Heller außgiebt /
    Such
    Er ist seins thuns so mild / als Sant Linhart seins eisens /
    Es felt kein Eich / von eim streich /
    Such
    Allzeit Angel / so gwinst kein mangel /
    Er flog ein Gans uber das Meer / Und kam ein gack gack wider her /
    Such
    Der weit wandert endert das gstirn / Und nicht Weissheit / Verstandt im Hirn /
    Es fragen die von Coelln viel darnach das das die von Teutsch kein Brodt haben /
    Such
    Es fragt Cuntz ohn Sorg wenig darnach /
    Es frist kein Wolff kein ziel /
    Such
    Der Hauss und Gelt zins schleffet nicht /
  192. Es gehoeret nit auff alle Wort zu antworten /
    Non est omni rerum reddenda ratio.
  193. Es geht hie zu wie im Himmelreich /
    In Caelo esse.
    Es geht mehr liebs zur Kirchen dann schoenes /
    Such
    Ein jeder duenckt sein Ildes balck / Sey ein Sperber und schoener falck
  194. Es geht leib und gut mit ein ander /
    Omnem facultatem indurus est,
    Univerlam substantiam indutus est.
  195. Es geht wie es kan / und nicht wie es wil /
    Ut possumus, quando ut volumus non licet
    Mitte vadere sicut vadit,quia vult vadere sicut vadit.
  196. Es geht hie zu / wie ein Koenig Artus Hoff /
    Haud unquam arcet Ostium.
  197. Es gereth nit allwegen /
    Es trifft nit immer zu /
    Non semper faeliciter cadunt Iovis Taxilli
    Nam quanto benignion probis; Tanto infestior improbis.
    Es geht selten wol aus / was ohn raht angefangen wird /
    Such
    Wenn nicht zu rahten ist / dem ist auch nicht zu helffen /
    Es gibt alles gern an im / ohn die hend allein /
    Such
    Der reich ist Salomons Esel /
  198. Es giebt kein Meel zum Brey /
    Es giebt kein Meel in Sack /
    Es gibt kein Speis in die Kuechen /
    Es giebt kein Speck in die Wuerst /
    Nihil ad farinas.
  199. Es gilt ein gestolner Pfennig nicht mehr dann ein anderer /
    Lucri bonus odor ex re qualibet.
    Es gilt im ein Mensch eben so viel als ein Hund /
    Such
    Ein Mensch ist des andern Teuffel
    Es haben viel zu viel aber wenig genueg /
    Such
    Das aug sicht sich nimmer sal /
  200. Es hat auch ein Hur offt ein frommes Kind /
    Etiam inter vepres sosae nascuntur.
  201. Es hat ein hecklein /
    Es ist Wurmstichtig /
    Es ist nicht Kaufftuon /
    Wir sind all gebrechlich sagt mein Fraw Aptissin / do greiff sie uff das Heupt /
    Uff Erden lebt keins Menschen Kind / An dem man nit ein mangel sind /
    Omnis homo mendax,
    Nihil est ex omni parte beatum,
    Faelix per omnia nullus est mortalium,
    Nil usquam est hominum carpere quot nequeas,
    Est hominum nullus ex omni parte beatus,
    Oportet omnibus Corydalis vel Galeritis Cristam inesse.
  202. Es heb dich auff der dich nit kent /
    Wer dich kenst der Kaufft dich nicht /
    Ich ken dich Kreutle ich kauff dich nit /
    Te qui non novit, Tollat
    Er heist offt ein Kind ein Vater / wer er ein Gans / es wer nicht ein feder sein /
    Ein rechts Kind seinen Vater kent / Ein Banckhart in im zweiffel nent
    Es hilft kein Bantzer fuern Galgen.
    Es hilft kein Harnisch fuern Galgen.
    Er hilft kein Zittern fuern Galgen.
    Such
    Die Schu helffen fuer das Zipperle nicht /
  203. Es hilfft nichts an einem boesen Weib /
    An boeser wahr ist nichts zugewinnen /
    Paemine naturam regere, omniu(m) desperare.
  204. Es ist all tag Jag tag / Aber nicht alle tag sang tag /
    Arcus non semper feriet quod minabitur,
    Hie funus nihil attraxit,
    Imitatur Nepam,
    Non semper faeliciter cadunt Iovis Taxilli,
    Non semper feriet, quodcunq; minabitur arcus,
  205. Es ist alls verlorn / was man in alte Seck schuett /
    Ne bene mereare de fene.
    In senem ne quod collocaris beneficium,
    Cum sene non ineas amicitiam,
    Neq; in senem neq; in puerum collocandum est beneficium.
    Es ist alls verspielt und verlorn /
    Such
    Dan Kind mit dem bad aussgiessen /
  206. Es ist als wenn er in ein Holtz redt /
    Lapidi loqueris.
  207. Es ist bald geend / das lang schend.
    Compendiaria res emprobitas, virtus longa.
    Es ist bald umb ein Mensch geschehen /
    Such
    Der Mensch ist wie ein Wasserblass /
  208. Es ist bey alln Gots heiligen war /
    Per Deum sanctum,
    Per Deum vivum.
  209. Es ist besser ein alter Man und junges Weib / dann ein junger gsell und altes Weib /
    Semper iuvenculam seni subiice.
    Es ist besser ein Arm / dann den Halß abfallen /
    Es ist besser eineugig dann gar blind /
    Es ist besser etwas / dann gar nichts / sprach der Wolff / verschlund er ein Schnecken /
    Es ist besser ein Sperling in der hand / dann ein Krench uff dem Acker /
    Es ist besser ein Spatz in der Hand Dann ein Storch auff dem Dach /
    Such
    Es ist besser ein unglueck dan zwey
    Es ist besser einer wannen voll floe hueten / dann eines schoenes fuerwitzen und unkeuschen Weibes /
    Such
    Des dings ist ubel zu hueten / das jederman wolgefelt /
    Es ist besser ehrlich geflohen / dann schendlich gefochten /
    Es ist besser mit schanden geflogen dann mit ehren todt blieben /
    Romanis è contra,
    Such
    Besser in Reysern dann in Eisern /
    Es ist besser ohn Gelt, dann ohn freund leben /
    Such
    Ein guter Freund ist besser dann Silber und Goldt /
    Es ist besser umbkern / dann unrecht laufen /
    Such
    Der irret nicht / der auff halben wege umbkeret /
    Es ist boeß stelen / wo der Wirt ein Dieb ist /
    Such
    Ein Dieb und Wolff kent den andern /
  210. Es ist der gut und best Haußraht / Wann einer ein from Eheweib hat /
    Uxor bona optima possessio.
    Es ist der rechten seuffer einer /
    Such
    Er seufft hinein wie ein Kuh /
    Es ist der Saw alls gut genug /
    Such
    Er ist ein rechter Sudelman /
  211. Es ist des holz nicht, daraus man Bild schnitzt /
    Mereurius non è quavis lingo fingitur.
  212. Es ist ein dapffer Gesell draus worden /
    Spithama vitae.
    Es ist ein Glueckhafftiger Mensch /
    Such
    Er hat mehr gluecks dann rechts /
  213. Es ist ein guter Guelden der ihr hundert erspart /
    Pecuniam in loco negligere, interdum maximum lucrum est.
  214. Es ist ein ding wie mans acht /
    Proxima rebus Opinio,
    Cicero[5],
    Non quantum quisq; profit, sed quanti quisq; sunt ponderandum est.
  215. Es ist ein Knappen / Landsknechts / Keßlers oder Hurnhochzeit /
    In der Flyderwochen ist gut Hochzeit machen /
    Zwischen Ostern unnd Pfingsten Heyrahten die unseligen /
    Tueschen Paschen unnd Pinxten fryen de onselgen /
    Mense Maio nubunt Malae.
    Es ist ein klugs Kind das seinen Vater kent /
    Such
    Die Mutter sagt es /
    Es ist ein Kraut heist Mulier / Dafuer huet dich O Narr semper /
    Such
    Die Weiber koennen all ein Kunst /
    Es ist ein kurtzweiliger Mensch /
    SuchEr ist ein rechter Schimpff unnd ernst /
    Es ist ein Mensch umb des andern willn geschaffen /
    Such
    Ein Glied ist umbs andern willn geschaffen /
    Es ist ein rechter Grobian /
    Such
    Er kan nicht Amen sprechen /
  216. Es ist ein rechte stuertz uff ein solchen Hafen /
    Es ist ein rechter zapff fuer ein solch loch /
    Dignum patella operculum.
  217. Es ist ein Schiff oder ein Hut /
    Navis aut Galerus,
  218. Es ist ein schoen Monstrantz / wan nur heilthumb drinnen wer.
    Corpus sine pectore.
    Es istein unnuetz Mensch /
    Such
    Er steckt vol unnuetzer wort /
  219. Er ist eitel beschert Gut /
    Es ist eitel ererbt Gut /
    Sine sactis haereditas.
  220. Es ist gut als Gaul / treg als faul /
    Es sind vier Hosen eines duchs /
    Mali Thripes, Mali jpes.
    Es ist gut den schnit an fremdem Duch lernen /
    Es ist gut in ander Leut Kuechen kochen /
    Such
    Auff ander leut Kirben ist gut gest laden /
  221. Es ist gut den Teuffel zu hauß laden / Aber boeß sein widerumb abzukommen /
    Amor animi arbitrio sumitur, non deponitur.
  222. Es ist gut mit im umbgehen /
    Es ist wol mit im außzukommen /
    Nihil sacri est,
    Es ist gut mit langen spiessen mit ihm fechten / dann er sicht nit wo fern /
    Such
    Er sicht nit wol /
    Es ist im an die Bindriemen gangen /
    Such
    Das Wasser ist im ins Maul gangen /
  223. Es ist im gar umbgeschlagen /
    Es ist ihm Hopff und Maltz verdorben /
    Oleum & opera periit,
    Penit Sus, Talentum & Nuptiae.
    Es ist kein Mutter so boeß / sie zoeg gern ein frommes Kind /
    Such
    Es hat auch ein Hut offt ein fromes Kind /
    Es ist kein ort / er verret ein mord /
    Es ist kein Stadt ohn ein zeugen /
    Such
    Allein bist nirgend allein /
  224. Es ist kein Prophet angenem in seinem Vaterland /
    Nullus propheta acceptus in patria.
  225. Es ist kein Schand wann einer nichts kan / sondern wann er nichts lernen wil /
    Non pudor est nil scire, sed nihil discere velle.
    Ne pudeat, quae nescieris, te velle doceri,
    Scire aliquid laus est, pudor est nil discere velle.
    Es ist ein steinern hauß durch den Bauch gefahrn /
    Es ist im Hauß und Hoff im Wein ertruncken /
    Such
    Er hat ein heissen Magen /
    Es ist im heimlich wol /
    Such
    Ein Lautenschleger im Busen tragen /
    Es ist im nicht gut nach ehrn / wo er geschnitten hat /
    Such
    Er ist seins thuns so mild / als Sant Linhart seins eisens /
  226. Es ist im nit wol zu trawen /
    In Angulo.
    Es ist ihm wie dem Weib das die Buersten stahl /
    Such
    Das boeß geruecht toedtet den Man /
  227. Es ist im wol darmit / wie dem Esel dem der Sack entfiel /
    Quam facile Vulpes pyrum Comest.
  228. Es ist im zu trewer hand gelegt /
    Terra defossum habes.
    Es ist in eines andern Ohr zu schneiden / wie in einen Flitzhut /
    Such
    Aus eines andern haut ist gut riemen schneiden /
  229. Es ist kein Kraut vor den todt gewachsen /
    Mors omnibus communis,
    Es ist kein Man er hat ein Wolffs zan /
    Such
    Es hat ein Hecklein
    Es ist kein Wahr in meis Kram /
    Such
    Es gibt kein Meel zum Brey /
    Es ist Loroel /
    Es sind faul Fisch /
    Es sind Grammantzen /
    Es sind lahme zoten /
    Es seind Griln /
    Such
    Er flickt sich mit leren worten /
    Es ist mir gleich / sam hab michs getreumt /
    Such
    Do mir getreumt / da wacht ich auff /
    Es ist mißlich wer des andern schwager ist /
    Such
    Ein rechts kind seinen Vater kent / Ein Banckhart ihn im zweiffel nent /
    Es ist mueh und arbeit verlorn /
    Such
    Es ist ihm gar umbgeschlagen /
  230. Es ist nicht eitel Golt / das gleist /
    Non omnibus habenda fides,
    Fide sed cui vide.
  231. Es ist nit einer leuß werth /
    Es ist nicht einer Nesteln werth /
    Viciosa nuce non emam,
    Nec uno Dignus,
    Ne lingula quidem dignus,
    Ne huius faciam.
  232. Es ist nit noth / das man die hund mit Bratwuersten wirfft / weil man Stein unnd Pruegel hat /
    Es ist nit not das man die Saw beschirt / weil man sie bruen und sengen kan /
    Asini caput ne laues nitro,
    Ollam exornare,
  233. Es ist nichts bessers in boesen sachen / dann ein guter muth /
    Patientia vincit omnia.
    Bonus animus in re mala dimidium est mali,
    In re mala, animo si bono utare adiuvat.

Anmerkungen

  1. Ediert in Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit, Band 1, S. 208-210.
  2. Ediert in Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit, Band 1, S. 210f.
  3. Im Scan des Drucks fallen an dieser Stelle sechs Seiten aus.
  4. Im Druck fälschlich "Ei".
  5. Im Druck fälschlich "Crcero".