Minneklage (B25): Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Infobox Einzeltext | namen = Minneklage (B25) | autorin = | entstehungszeit = Erstes Viertel 14. Jhd. | entstehungsort = | a…“) |
|||
| (6 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Infobox Einzeltext | {{Infobox Einzeltext | ||
| namen = Minneklage (B25) | | namen = Minneklage (B25) | ||
| autorin = | | autorin = Anon. (Johann von Konstanz?) | ||
| entstehungszeit = Erstes Viertel 14. Jhd. | | entstehungszeit = Erstes Viertel 14. Jhd. | ||
| entstehungsort = | | entstehungsort = | ||
| Zeile 8: | Zeile 8: | ||
| ausgaben = | | ausgaben = | ||
| übersetzungen = | | übersetzungen = | ||
| forschung = [[Klingner, Jacob: Minneklage]] | | forschung = [[Klingner, Jacob: Minneklage]]; [[Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden]], Band 1, S. 36f. | ||
}} | }} | ||
==Inhalt== | |||
===A Publikumsapostrophe (1–6):=== | |||
Der Sprecher richtet sich in doppelter Publikumsapostrophe an „Frauen und Männer“ sowie „Junge und Alte“ und bittet sie, seinem ''kvmber'' Aufmerksamkeit zu schenken. | |||
===B Minneklage (7–23):=== | |||
Der Sprecher gesteht, sich seiner Geliebten ganz hingegeben zu haben, wagt jedoch nicht, den Grund seiner Trauer zu offenbaren. Er beschreibt sich als ''getailet'': Die Dame halte Herz und Verstand gefangen, während ihm nur ein sinnloser Leib bleibe. | |||
===C Baumgleichnis (24–58):=== | |||
Der Sprecher bringt – gestützt auf einen ungenannten ''maister'' – ein lehrhaftes Baumbeispiel: Wird ein Baum nur oben verletzt, verdorrt er; wird er fachgerecht stark beschnitten, treibt er neu aus. Dieses Bild überträgt er auf sich: Die Dame habe Herz und Verstand verwundet; kappe sie nun noch seinen ''iamer'', könne er wieder aufblühen – sonst müsse er verdorren. | |||
===D Bitte um Fürsprache (59–64):=== | |||
Der Sprecher fordert die Zuhörer auf, bei der über ihn gebietenden Dame für ihn einzutreten. Der Text endet mit dem rätselhaften Schluss „''numquam amen''“. | |||
(Ausführliche Inhaltszusammenfassung bei [[Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden]], Band 1, S. 37) | |||
[[Kategorie:Quelle Minnerede]] | [[Kategorie:Quelle Minnerede]] | ||
[[Kategorie:Quelle Gleichnis]] | [[Kategorie:Quelle Gleichnis]] | ||
[[Kategorie:Quelle Klagerede]] | |||
Aktuelle Version vom 21. Dezember 2025, 22:41 Uhr
|
Minneklage (B25) | |
|---|---|
| AutorIn | Anon. (Johann von Konstanz?) |
| Entstehungszeit | Erstes Viertel 14. Jhd. |
| Entstehungsort | |
| AuftraggeberIn | |
| Überlieferung | Stuttgart, Landesbibliothek: HB XIII I, S: 304f. |
| Ausgaben | |
| Übersetzungen | |
| Forschung | Klingner, Jacob: Minneklage; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 36f. |
Inhalt
A Publikumsapostrophe (1–6):
Der Sprecher richtet sich in doppelter Publikumsapostrophe an „Frauen und Männer“ sowie „Junge und Alte“ und bittet sie, seinem kvmber Aufmerksamkeit zu schenken.
B Minneklage (7–23):
Der Sprecher gesteht, sich seiner Geliebten ganz hingegeben zu haben, wagt jedoch nicht, den Grund seiner Trauer zu offenbaren. Er beschreibt sich als getailet: Die Dame halte Herz und Verstand gefangen, während ihm nur ein sinnloser Leib bleibe.
C Baumgleichnis (24–58):
Der Sprecher bringt – gestützt auf einen ungenannten maister – ein lehrhaftes Baumbeispiel: Wird ein Baum nur oben verletzt, verdorrt er; wird er fachgerecht stark beschnitten, treibt er neu aus. Dieses Bild überträgt er auf sich: Die Dame habe Herz und Verstand verwundet; kappe sie nun noch seinen iamer, könne er wieder aufblühen – sonst müsse er verdorren.
D Bitte um Fürsprache (59–64):
Der Sprecher fordert die Zuhörer auf, bei der über ihn gebietenden Dame für ihn einzutreten. Der Text endet mit dem rätselhaften Schluss „numquam amen“.
(Ausführliche Inhaltszusammenfassung bei Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 37)