Bispel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Definitorische Ansätze ==
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Hanns Fischer grenzte 1968 in seinen [[Fischer: Studien|Studien zur deutschen Märendichtung]] das Bispel quantitativ gegen das [[Märe/Versnovelle|Märe]] ab und betrachtete märenhafte Kleinepik (vgl. Fischers [[Märe/Versnovelle|Definition]]) unter 90-100 Versen als Bispel, über 150 Versen als Mären (vgl. [[Fischer: Studien]], S. 61f.).
 
Diese quantitative Bestimmung wurde von [[Heinzle: Märenbegriff|Joachim Heinzle]] 1978 grundsätzlich in Frage gestellt.
 
1985 unterschied Ziegeler das Bispel qualitativ vom Märe: Aus einem allgemeinen, jederzeit in die Wirklichkeit übertragbaren Fall (Bispel) wird durch den Zugewinn an fiktiver Information ein besonderer Fall (Märe) (vgl. [[Ziegeler: Erzählen]], S. 122).
 
Ingrid Strasser bestimmte 1989 das Bispel formal durch eine deutliche Zweiteilung mit meist exakt markierter Nahtstelle zwischen Erzählteil und Epimythion (vgl. [[Strasser: Vornovellistisches]], S. 158f.). Es entwickle sich aus dem [[Exempel]] als Sonderguppe mit moralischem Epimythion. In dieser Gemengelage begreift Strasser das Bispel als "zweiteilig gebaute poetische Form, die, indem sie sich den Lehrmodalitäten der exemplarischen Literatur verpflichtet, dezidiert moralisch.exemplarische Ansprüche stellt und sich dadurch vom Märe mit seinem ihm eigenen Lehrverfahren deutlich absetzt" ([[Strasser: Vornovellistisches]], S. 163f.). Da das Bispel damit zunächst formal bestimmt ist, gibt es Überschneidnungen zu den Gattungen [[Fabel]] ("Tierbispel"), [[Mirakel]] ("Mirakelbispel") und [[Märchen]].
 
== Wichtige Editionen ==
 
*[[Schwab: Bispelreden]]
 
== Liste der Bispel ==
 
 
*[[Die Katze (Herrand von Wildonie)]]

Aktuelle Version vom 19. Juni 2019, 16:30 Uhr

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