Die faule Frau (Jörg Zobel): Unterschied zwischen den Versionen
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| autorin = Jörg Zobel<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | autorin = Jörg Zobel<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungszeit = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungszeit = Mitte 15. Jhd.<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | | auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | ||
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| ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 286-293<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | | ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 286-293<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| übersetzungen = <!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | übersetzungen = <!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| forschung = [[Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz]], S. 129, 138-140, 258<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | | forschung = [[Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages]], S. 92, 146, 149f.; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 66, 86, 127, 247, 256; [[Grubmüller, Klaus: Erzählen und Überliefern]], S. 473; [[Jonas, Monika: Idealisierung und Dämonisierung als Mittel der Repression]]; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 324, 327; [[Malm, Mike: Zobel]]; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 32; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 52, 58, 74-78, 97, 198, 200, 226; [[Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz]], S. 129, 138-140, 258; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 236<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
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==Inhalt== | |||
===Narratio=== | |||
Ein Edelmann kann seine beiden wohlgeratenen Töchter schnell verheiraten, | |||
seine dritte Tochter aber ist so widerspenstig und böse, daß er für sie lange | |||
keinen Ehemann findet. Schließlich kommt er auf den Gedanken, sie einem | |||
benachbarten Pferdehändler zu geben, weil dieser es versteht, auch die widerspenstigsten Rosse gefügig zu machen. Nach der Hochzeit reitet der Pferdehändler eines Morgens aus und bittet seine junge Frau, bis zu seiner Rückkehr | |||
das Essen zu bereiten. Doch die gibt ihm nur böse Worte, und als er heimkehrt, | |||
liegt sie noch im Bett; nur die Katze sitzt am Herd. Er stellt sich so, als habe die | |||
Katze versäumt, das Essen rechtzeitig zu bereiten, und droht ihr heftige Schläge | |||
an, wenn sie noch einmal so saumselig sei. Am nächsten Tag geht es genauso. | |||
Da nimmt er die Katze, gibt sie seiner Frau, die noch nackt im Bett liegt, zum | |||
Halten und prügelt sie dann so heftig, daß das gepeinigte Tier bei seinen vergeblichen Fluchtversuchen diese jämmerlich zerkratzt und beißt. Anderntags | |||
ermahnt der Pferdehändler die Katze von neuem, rechtzeitig für das Essen zu | |||
sorgen, doch da sie das nicht tut, steht die Frau, die keine Lust hat, das Tier | |||
noch einmal zu halten, selbst auf und bereitet ihrem Mann die Mahlzeit. Und | |||
auch künftig ist sie zur großen Verwunderung ihres Vaters ihrem Mann in allem | |||
gehorsam. | |||
===Epimythion=== | |||
Jeder Mann, der eine böse Frau hat, sollte sie sich | |||
auf diese Weise gefügig machen. Verfassersignatur. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 539) | |||
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Aktuelle Version vom 12. August 2023, 20:18 Uhr
Inhalt
Narratio
Ein Edelmann kann seine beiden wohlgeratenen Töchter schnell verheiraten, seine dritte Tochter aber ist so widerspenstig und böse, daß er für sie lange keinen Ehemann findet. Schließlich kommt er auf den Gedanken, sie einem benachbarten Pferdehändler zu geben, weil dieser es versteht, auch die widerspenstigsten Rosse gefügig zu machen. Nach der Hochzeit reitet der Pferdehändler eines Morgens aus und bittet seine junge Frau, bis zu seiner Rückkehr das Essen zu bereiten. Doch die gibt ihm nur böse Worte, und als er heimkehrt, liegt sie noch im Bett; nur die Katze sitzt am Herd. Er stellt sich so, als habe die Katze versäumt, das Essen rechtzeitig zu bereiten, und droht ihr heftige Schläge an, wenn sie noch einmal so saumselig sei. Am nächsten Tag geht es genauso. Da nimmt er die Katze, gibt sie seiner Frau, die noch nackt im Bett liegt, zum Halten und prügelt sie dann so heftig, daß das gepeinigte Tier bei seinen vergeblichen Fluchtversuchen diese jämmerlich zerkratzt und beißt. Anderntags ermahnt der Pferdehändler die Katze von neuem, rechtzeitig für das Essen zu sorgen, doch da sie das nicht tut, steht die Frau, die keine Lust hat, das Tier noch einmal zu halten, selbst auf und bereitet ihrem Mann die Mahlzeit. Und auch künftig ist sie zur großen Verwunderung ihres Vaters ihrem Mann in allem gehorsam.
Epimythion
Jeder Mann, der eine böse Frau hat, sollte sie sich auf diese Weise gefügig machen. Verfassersignatur.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 539)