Fünfzig Gulden Minnelohn (Claus Spaun): Unterschied zwischen den Versionen

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| namen              = Fünfzig Gulden Minnelohn<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"-->
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| autorin            = Claus Spaun<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->
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| entstehungszeit    = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
| entstehungszeit    = Um 1500<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
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| auftraggeberin    = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"-->
| auftraggeberin    = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"-->
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| ausgaben          = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 351-361<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 351-361<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| übersetzungen      = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 155-164; <!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| übersetzungen      = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 155-164; <!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| forschung          = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 184, 225, 227, 230; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 144; [[Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens]], S. 12, 152, 167, 170-172, 178-183, 207; [[Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen]]<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
| forschung          = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 184, 225, 227, 230; [[Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages]], S. 39, 74, 85f., 90f., 136, 144, 161f., 173; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 67, 94, 96, 122, 124, 189; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 144; [[Jahn, Bruno: Spaun]]; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 262, 276; [[Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens]], S. 12, 152, 167, 170-172, 178-183, 207; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 174, 259, 262, 267f.; [[Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen]]; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 234, 255, 300, 306-310<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->


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==Inhalt==
Ein reicher Bürger schickt seinen Sohn mit fünfzig Gulden auf eine Hochschule, damit er dort den Doktorgrad erwerbe. Unterwegs sieht er in einer
Stadt eine Frau, die ihn so schön dünkt, daß er laut vor sich hinsagt, für eine
Nacht mit ihr würde er seine ganze Barschaft geben. Die Magd der Dame hört
diese Worte und hinterbringt sie ihrer Herrin. Diese ist bereit, sich auf den
Handel einzulassen, und bestellt den jungen Mann auf den Abend zu sich. Er
kommt und wird in einer Kammer neben dem Abtritt verborgen. In der Nacht
klagt die Frau über Bauchschmerzen und bittet ihren Mann, sie auf den Abtritt
zu begleiten und während ihrer Verrichtung auf ein Becken zu schlagen, weil
sie sich sonst fürchte. Während er Lärm macht, gibt sie sich in der Kammer
neben dem Abtritt dem Scholaren hin, und dieses Spiel wiederholt sich noch
zweimal. Dann wird der Liebhaber aus dem Hause gelassen. Als der Bürger am
Morgen ausreitet, fällt ihm vor der Stadt ein junger Mann auf, der abwechselnd
einmal lacht und einmal weint. Er befragt ihn nach der Ursache seines merkwürdigen Verhaltens und erfährt das Geheimnis des nächtlichen Abenteuers.
Da lädt er den Scholaren in sein Haus und läßt sich nach dem Essen von seiner
erschrockenen Frau die fünfzig Gulden bringen. Davon heißt er seinen Gast
an die Magd zwanzig Pfennige Kupplergeld zahlen, an die Frau dreimal zwei
Pfennige Dirnenlohn und an ihn acht Pfennige für die Tanzmusik. Mit dem
übrigen Geld und der Mahnung, es künftig besser beisammen zu halten, läßt
er den Jüngling ziehen, der nach Abschluß des Studiums fröhlich zu seinem
Vater heimkehrt. - Verfassersignatur.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 520)


[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]

Aktuelle Version vom 13. August 2023, 00:19 Uhr

Fünfzig Gulden Minnelohn

AutorIn Claus Spaun
Entstehungszeit Um 1500
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Nürnberg, GNM: Hs Merkel 2° 966, 76r-77v
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 351-361
Übersetzungen Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 155-164;
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 184, 225, 227, 230; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 39, 74, 85f., 90f., 136, 144, 161f., 173; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 67, 94, 96, 122, 124, 189; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 144; Jahn, Bruno: Spaun; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 262, 276; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 12, 152, 167, 170-172, 178-183, 207; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 174, 259, 262, 267f.; Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 234, 255, 300, 306-310

Inhalt

Ein reicher Bürger schickt seinen Sohn mit fünfzig Gulden auf eine Hochschule, damit er dort den Doktorgrad erwerbe. Unterwegs sieht er in einer Stadt eine Frau, die ihn so schön dünkt, daß er laut vor sich hinsagt, für eine Nacht mit ihr würde er seine ganze Barschaft geben. Die Magd der Dame hört diese Worte und hinterbringt sie ihrer Herrin. Diese ist bereit, sich auf den Handel einzulassen, und bestellt den jungen Mann auf den Abend zu sich. Er kommt und wird in einer Kammer neben dem Abtritt verborgen. In der Nacht klagt die Frau über Bauchschmerzen und bittet ihren Mann, sie auf den Abtritt zu begleiten und während ihrer Verrichtung auf ein Becken zu schlagen, weil sie sich sonst fürchte. Während er Lärm macht, gibt sie sich in der Kammer neben dem Abtritt dem Scholaren hin, und dieses Spiel wiederholt sich noch zweimal. Dann wird der Liebhaber aus dem Hause gelassen. Als der Bürger am Morgen ausreitet, fällt ihm vor der Stadt ein junger Mann auf, der abwechselnd einmal lacht und einmal weint. Er befragt ihn nach der Ursache seines merkwürdigen Verhaltens und erfährt das Geheimnis des nächtlichen Abenteuers. Da lädt er den Scholaren in sein Haus und läßt sich nach dem Essen von seiner erschrockenen Frau die fünfzig Gulden bringen. Davon heißt er seinen Gast an die Magd zwanzig Pfennige Kupplergeld zahlen, an die Frau dreimal zwei Pfennige Dirnenlohn und an ihn acht Pfennige für die Tanzmusik. Mit dem übrigen Geld und der Mahnung, es künftig besser beisammen zu halten, läßt er den Jüngling ziehen, der nach Abschluß des Studiums fröhlich zu seinem Vater heimkehrt. - Verfassersignatur.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 520)